Ist es ein Flugzeug? Oder ein Segler? Oder vielleicht doch ein Hubschrauber?
AMPs neuester Bausatz, eine Focke-Achgelis Fa 225 hat am Stand von Karaya meine Neugierde geweckt – das sieht doch irgendwie wie eine DFS 230 ohne Tragflächen, aber mit Rotor aus …Und weil die meisten Leser mit diesem Typ vermutlich nicht viel anfangen können, hier kurzer Abriss der Einsatzgeschichte:
Nach den ersten positiven Erfahrungen der Luftwaffe mit unterschiedlichen Tragschrauber-Modellen erteilte das RLM an Focke-Achgelis den Auftrag zum Bau eines Tragschraubers, dessen Rotoren von einem Schleppflugzeug „auf Touren“ gebracht werden sollten. Heinrich Focke nutzte den Rumpf eines DFS 230 Lastenseglers, versah diesen mit dem Rotorgestänge der Fa 223 und nach nur sieben Wochen konnte am 27. September 1941 der Prototyp von einer Ju 52 geschleppt zum Abheben gebracht werden. Dabei wurde ein Seil um die Rotorachse gewickelt und am Boden verankert. Als die Ju 52 nun Fahrt aufnahm, bewirkte das Seil eine Rotation der Rotoren und nach kurzer Zeit konnte der Tragschrauber abheben.
So interessant die Konstruktion auch erscheinen mag: Einen praktischen Nutzen sah man seitens des Reichsluftfahrtministeriums nicht und stellte diesen Zweig der Entwicklung eines militärisch nutzbaren Hubschraubers ein.
Doch zurück zum Bausatz:
In der leider recht unpraktischen Faltschachtel …
… befindet sich eine Tüte mit allen benötigten Bauteilen, der bauanleitung sowie den Masken und den Photoätzteilen:
Die einzelnen Gussrahmen:
Die jeweiligen Nahaufnahmen zeigen eine zufriedenstellende Detaillierung, gut gemachte Oberflächenstrukturen und nur minimalen Gussgrat:
Die Klarsichtteile sind separat in einem wiederverschließbaren Beutel verpackt und so optimal vor Kratzern geschützt:Enthalten ist ein Rahmen mit sämtlichen Seitenfenstern …
… sowie eine einteilige Kanzel:
Diese ist ausreichend transparent …
… kann aber durch ein Bad in FUTURE nochmals an Transparenz gewinnen!
Für die Klarsichtteile hat uns AMP noch einen kleinen Bogen mit selbstklebenden Masken beigelegt:
Für die Detaillierung des Flugzeugführerraumes liegen noch einige Photoätzteile bei:
Der Bauplan zur Fa 225 gibt auf der ersten Seite wenigstens die essentiellen historischen Informationen zum Vorbild wieder:
Die Montage des kleinen Fluggerätes wird ausreichend dargestellt und wirft eigentlich keine Fragen auf:
Darstellbar ist eine einzige Fa 225 …
… für die auch zwei extrem winzige Balkenkreuze beiliegen:
Ein ordentlicher Bausatz eines exotischen Vorbildes. Ich kann ihn jedem Hubschrauberfan nur wärmstens empfehlen!
Erhältlich im online-shop von Karaya.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen