Heute möchte ich euch mein neues Spielzeug vorstellen: Eine Airbrushpistole von Gaahleri mit doch umfangreicher Ausstattung für einen schmalen Taler.
Da ist man doch neugierig, was der Modellbauer da bekommt …
Auf der Suche nach einer neuen günstigen Airbrushpistole mit 0,5 mm Düse bin ich auf die Firma Gaahleri gestoßen – was bei der Werbung auf Youtube auch nicht schwierig war: Fast alle bekannten Youtube-Kanäle, die was mit Modellbau zu tun haben, hielten plötzlich Airbrushpistolen von Gaahleri in die Kamera und alle waren ja sooo begeistert 😉
Zumindest ein Beleg, wie gelungenes Marketing funktioniert!
Geliefert wird die Airbrushpistole mit zwei Düsensätzen 0,35 und 0,5 mm, es sind auch zwei Farbbecher dabei, die laut Online-Shop mit 2,5 und 5 ml sein sollen …… da hat die „Übersetzung“ der amerikanischen Maße nicht mitgespielt, denn laut Google haben wir 7ml (1/4 fluid ounze) und 14 ml (1/2 fluid ounze) – das passt auch besser zu der 0,5 mm Düse:
Nach dem Auspacken habe ich gleich die Pistole zerlegt – so konnte ich gleich mal schauen, wie die Verarbeitungsqualität ist:
Nicht perfekt, aber für diese Preisklasse geht das in Ordnung.
Es ist auch keine Eigenentwicklung von Gaahleri, das wird man spätestes dann merken, wenn man bei Ebay nach Vevor Airbrushpistole oder Fenga BD-183 sucht – der Hersteller lässt also für sich produzieren und kontrolliert am Ende die gelieferte Qualität … also wird hier die Streuung etwas größer sein und kann bei den hochpreisigen Pistolen auch ganz anderes aussehen.
Gaahleri hat sich bei seine Airbrushpistolen für Steckdüsen entschieden, die vom Aussehen her etwas ungewöhnlich daher kommen – aber wenn es der Lackierung hilft, soll es mir recht sein. Was mir negativ aufgefallen ist: Der „Lever Guide“ zur Führung der Nadel beim Abzugshebel (siehe Verpackungsinnenseite) ist nicht fest mit der Nadelführung verbunden…….man darf also bei jedem Zerlegen da schön herumfummeln, bis man das Bauteil wieder drin hat – wie man später lesen kann, habe ich das Bauteil ausgetauscht:
Dass die Qualität nicht perfekt ist, sehen wir an zwei Stellen:
Beim hinteren Griffstück sind die Kanten nicht entgratet, die Finger merken das beim jedem Zerlegen, hat aber sonst keine negativen Auswirkungen:
Anders sieht es bei dem Bauteil aus, in dem die Nadel geführt und geklemmt wird: Das Gewinde ist nicht sauber geschnitten. Das macht das Zerlegen nicht unmöglich, nervt aber doch sehr … ein typisches Problem, das die ganz günstigen Airbrushpistolen aus China haben können! Ich habe das Bauteil am Ende ausgetauscht:
Wollen wir das Ganze nun mal testen und da ich keine Lust auf das Bemalen weißer Blätter mit Linien hatte, habe ich mir mein aktuelles Projekt geschnappt und losgelegt – die Base für mein Alligator wollte bemalt werden:
Für die Grundierung habe ich den Primer von AK 3G genommen – von dem Produkt bin ich nicht wirklich begeistert und es wird nur für die groben Sachen aufgebraucht. Vor der Benutzung noch schnell ein Foto von dem Farbbecher gemacht – wie man sieht ist dieser sehr glatt:
Der Primer war auch schnell aufgetragen, was bei einer neuen Pistole mit 0,5 mm Düse auch zu erwarten war:
Danach habe ich nur mit Spiritus die Pistole ausgespült – und schon sieht man, dass der auf den ersten Blick sehr glatte Farbbecher doch nicht so perfekt verarbeitet ist – es werden nun kleine Löcher und Blasen im Chrom sichtbar:
Ansonsten war die restliche Reinigung kein Problem und sehr schnell erledigt:
Nach der Grundierung habe ich mit Tamiya Farben den Felsen und die kleinen Steine lackiert und da ich kein Grau hatte, wurde das schnell selbst gemischt:
Dann wollte ich sehen, wie sich die Revell Aquafarben lackieren lassen. Auch hier gab es überhaupt keine Probleme …was mich bei einer 0,5 mm Düse auch gewundert hätte:
Am Ende habe ich das ganze mit Spiritus eingesprüht, die Farben haben sich etwas gelöst und sind natürlich ineinander gelaufen. Das sieht am Anfang etwas wild aus, aber am Ende wirkt der Farbauftrag sehr homogen:
Die letzte Lackierung mit der Airbrushpistole stand an – ich nehme da gerne Mattlack mit einem Tropfen dunkler Farbe (Der Farbton spielt da nicht so die große Rolle, aber von Schwarz und Weiß würde ich abraten). Der Mattlack ist dank der Farbe am Ende auch ein guter Filter, der alles miteinander verblendet:
Nach der Grundreinigung habe ich im meinem Ersatzteillager gewühlt und ein neues (altes) Bauteil für die Nadelführung gefunden – so musste ich nicht mehr das kleine nervige Bauteil in die Pistole fummeln, das in der Übersicht als „Lever Guide“ bezeichnet wird … wie das auch immer auf Deutsch heißen mag!
Selbst die günstigen Pistolen aus China bieten da etwas mehr Komfort:
So … kommen wir zum Fazit und damit auch zum Ende meiner kleinen Spielerei
Man bekommt für ca. 60€ eine Airbrushpistole die funktioniert, auch ist die Verarbeitung bei den wichtigen Bauteilen in Ordnung (Düsen\Nadeln) und dass auch gleich ein zweiter Düsensatz (0,35) mitgeliefert wird, finde ich sehr gut. Wer doch etwas besseres haben möchte greift zur H&S Ultra 2024.
Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich diese Spritzpistole nur gekauft habe, weil ich eine große Düse für die Grundierung und den Klarlack haben wollte … also eher für die groben Sachen. Und das läuft bis jetzt sehr gut.
Erhältlich bei Airbrush4you.de.
MIchael Schröder, Emden