Hurra, der Lenz ist da!
Diesen Spruch kennen viele von uns. Jetzt ist aber auch der Lanz da!
Und meine Freude war doch groß, als ich den Trecker endlich in meinen Händen hielt.
Es sollte aber nicht bei einem bleiben. Mehr dazu etwas später….
Als ich über dieses Thema mit meiner Mutter (sie ist Jahrgang 1934) ein Gespräch begann, konnte sie mit dem „Lanz D 8506“ nichts anfangen. Aber als ich ihr das wunderschöne Kartonbild zeigte, sprudelte es nur so aus ihr heraus: „Ach so – ein Bulldog!“ Dieses Fahrzeug kannte sie schon aus ihren Kindertagen. Die größeren Bauern hatten so ein Gerät auf ihren Höfen. Die kleineren , nicht so gut betuchten, mussten weiter mit ihren Pferden und Ochsen ihre Feldarbeit erledigen.
Für die damalige Zeit war dieser Traktor ein hochmodernes Arbeitsgerät. Einfache Technik, die von vielen Bauern selbständig repariert werden konnte. So ist es nicht verwunderlich, dass die beliebten Traktoren heute noch oft angetroffen werden. Vorbildlich restauriert kann man sie noch auf den vielen Trecktertreffen bewundern. Seien wir doch einmal ehrlich: Finden wir in 80 Jahren einen hochmodernen Traktor z. B. aus dem Hause Class auf einem Traktorentreffen im Jahre 2100 fahrtüchtig vor ?????
Ich behaupte jetzt einfach mal NEIN. In achtzig Jahren wird es keinen mehr geben, der sich mit so einer komplexen Technik aus heutiger Zeit auskennen wird. Von den passenden Ersatzteile spreche ist erst gar nicht.
Kommen wir einfach zu unserem Lanz zurück:
Gebaut wurde diese Serie von 1934-1955. Der Motor war auch nicht so verwöhnt wie die von den heutigen Traktoren. Man konnte ihn mit vielem FÜTTERN. Unter anderem mit Diesel, Petroleum, Schweröl, Gasöl, Pflanzenöl um hier nur einige zu nennen. Das größere Triebwerk leistete 35 PS und somit wurde der Lanz auch beim Militär als Zugfahrzeug oft eingesetzt. In den Nachkriegsjahren wurde die Produktion wieder auf genommen, somit gab es wieder Arbeitsplätze und der treue Gefährte leistete seinen Beitrag zum Wirtschaftswunder.
So ein beliebtes Fahrzeug, gebaut in vielen verschiedenen Versionen, sogar mit Dach, im zivilen sowie im militärischen Bereich eingesetzt und keiner brachte dieses Modell für uns PLASTIKmodellbauer als Modell auf den Markt?
Das warten hat nun ein Ende. Unsere ukrainischen Freunde aus dem Hause Miniart haben die Rufe der Modellbauer erhört. Dieses ist ja schon die zweite Version, die auf unseren Basteltischen Platz gefunden hat. Die andere Version werde ich in einem separatem Review “bearbeiten”.
Das schöne Deckelbild habe ich ja schon kurz angesprochen. Nicht nur meine Mutter findet es als sehr gelungen. Auf ihr Urteil und ihre Meinung habe ich schon ein Leben lang Wert gelegt. Dieses Stellungnahme sei aber nur am Rande erwähnt.
Im der praktischen Stülpschachtel finden sich dann überraschend wenige Spritzlinge zusammen mit der Bauanleitung in einer kleinen Tüte verpackt:
Aber diese wenigen Spritzlinge (es handelt sich ja um einen kleinen Trecker!) haben es in sich:
Absolut gratfrei und mit knackscharfen Details gespritzt und mit vielen teils filigranen Kleinteilen vesehen, ist dieser Kit der optimale Einstieg in die Welt des HighTech-Modellbaus für Modellbauer, die schon den einen oder anderen einfacheren Bausatz hinter sich haben!
Wenn der Zusammenbau so problemlos verläuft wie bei anderen MiniArt-Kits (und davon können wir ja ausgehen!), dann verspricht unser „Bulldog“ viel Spaß!
Die Bauanleitung ist in Heftform ausgelegt. Auf 12 Seiten und in 22 Arbeitsschritten wird der Modellbauer zu einem tollem Ergebnis geführt:
Die Farbangaben beziehen sich auf Farben aus dem Hause Tamiya, Vallejo, Mr. Color, AK RealColor, AMMO MIG sowie Mission Models. Für welche Firma ich mich entscheide? Mal sehen, was sich so in meinem Fundus alles befindet. Ich denke ich greife zu den Produkten aus dem Hause …………
Der Decalbogen ist nicht so üppig aber völlig ausreichend. Versatzfrei gedruckt wird dieser schnell verarbeitet sein:
Auch die Zugabe des kleinen METALLBOGENS finde ich sehr löblich. Beim Bau wird sich dann zeigen wie sich diese Ätzteile verarbeiten lassen und schlussendlich auch passen:
Das Original hatte ja keinen Zündschlüssel. Das Original wurde mit dem abgenommenen Lenkrad angekurbelt. Dieses wurde auch von den Jungs und Mädels von Miniart berücksichtigt. Auf beide Positionen des Lenkrades wird in der Bauanleitung hingewiesen.
Machen wir weiter mit den Rädern …
… samt Felgen:
Diese sind schon ein Bausatz für sich, warum habe ich diese Meinung? Ich habe noch in keinem Bausatz, ich habe wirklich viele in meinem Fundus, so eine Konstruktion von so einem Schuhwerk gesehen. Löblich ist die Tatsache das hier Plastik als Material gewählt wurde:
Wenn diese Teile auch so gut passen wie sie auch aus sehen? Schauen wir mal. Ich bin aber sehr zuversichtlich. Auch einem Lenkeinschlag dürfte nichts im Wege stehen.
Auch der transparente Spritzling weiss nicht in Größe aber dafür in Sachen Qualität zu überzeugen. Wenige Teile aber dafür top gespritzt:
Kommen wir nun zu meinem Fazit zu diesem Traktor aus dem Hause Miniart:
Auch wenn ich den Maßstab 1/24 bevorzuge, finde ich den Maßstab 1/35 von Miniart gut gewählt: Hier werden auch viele Modellbauer aus dem Militärbereich angesprochen. Gleiches gilt auch für die Modellbauer aus dem zivilen Bereich. Dem nach sollte die Verkaufszahlen nach oben schießen.
Die Qualität, die der Käufer in dem recht großen Modellkarton findet, ist als sehr gut zu bezeichnen. Ob dieses Modell dem Original zu 100% entspricht, kann ich nicht so sagen. Ich denke es wird mit Sicherheit Profis geben, die in Sachen Lanz mehr in der Materie sind und das besser beurteilen können als ich, der sich mehr mit dem Rennsport beschäftigt. Es gibt aber für mich als Plastikmodellbauer Sachen und Modelle die finde ich aber einfach nur schön und interessant. Mein Interesse daran ist dann auch so groß, dass ich diese dann auch gerne haben und auch bauen möchte. Wenn dann noch diese Bausätze in dieser Qualität bei unseren geliebten Modellbauläden und -händlern landet, kann man gar nicht anders als zugreifen. Aber eine Bitte habe ich noch an die Mitarbeiter von Miniart: Macht bitte noch Zubehör für uns Modellbauer Landwirten. Hier spreche ich von einem Heuwagen., Ackergeräten, Milchkarren samt Milchkannen um nur einiges zu nennen.
Ach ja, in meinem Lieblingsmaßstab 1/24 würde ich mich über diese TRECKER SERIE auch sehr freuen.
Meiner Mutter habe ich schon den anderen Lanz von Miniart gezeigt. Mal sehen was sie zum nächsten Review zu sagen hat. Diese gibt es hier in den nächsten Tagen an gleicher Stelle. Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, bleibt nach Möglichkeit daheim an euren Basteltischen, frönt unserem gemeinsamen Hobby und bleibt GESUND.
Erhältlich ist unser Lanz im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich / Modellbaustammtisch Recklinghausen