Da stöbert man ein bisschen in einem Online Auktionshaus, sieht etwas und denkt sich… Ach da setzt du mal ein Gebot ab. *puff* Konnte ja keiner ahnen, dass ich dann der Höchstbietende blieb …
So fand der Bausatz nun seinen Weg in meine Werft …
Revell hat das geschickt gemacht und schlägt hier zwei Fliegen mit einer Klappe. Die ersten Zerstörer, welche die deutsche Marine 1958 bekam waren fünf Zerstörer der Fletcher-Klasse. Revell bietet ebenso einen BS in 1:144 für die amerikanischen Zerstörer an.
Die fünf besagten Zerstörer durchliefen diverse Umbauten nach den Vorstellungen der deutschen Marine. Das würde hier aber den Rahmen sprengen alles aufzuzählen. Revell hat alles Wichtige in seiner Anleitung manifestiert.
Auch wenn es im Bausatz nur um Z1 und Z5 geht, der vollständigkeitshalber alle amerikanischen Zerstörer, die an die deutsche Marine übergeben wurden.
- Zerstörer 1 – ex USS Anthony DD-515
- Zerstörer 2 – ex USS Ringgold DD-500
- Zerstörer 3 – ex USS Wadsworth DD-516
- Zerstörer 4 – ex USS Claxton DD-571
- Zerstörer 5 – es USS Dyson DD-572
Was erwartet uns alles im Karton?
Es sind 13 Spritzlinge und drei einzelne Bauteile, Schiffsrumpf zweiteilig und Oberdeck. Das war aber noch nicht alles… es warten noch vier große Ätzteilplatinen und diverse Messingdrehteile auf den Schiffsbauer. Da zucken doch die Finger.
Die beiden Teile für den Schiffsrumpf machen auf mich einen schönen Eindruck und die Wasserlinie ist auch angedeutet:
Zur Wasserlinie später mehr.
Spritzling C beinhaltet z.B. die Back, Teile vom revelltypischen Bootsständer, zwei „Spanten“:
Rahmen E ist zweimal vorhanden… hier finden wir Teile zur Bewaffnung, Torpedowerfer und 127mm Kanonen:
Alle Teile sind sauber gegossen ohne Sinkstellen, außer bei Bauteil 218. Da sind deutliche Sinkstellen erkennbar. Sie sind zwar später in den Geschütztürmen verbaut, wollte es dennoch erwähnen.
Die Schiffsschrauben und das Ruder finden wir im Spritzling H:
Des Weiteren befinden sich hier auch die Ankerketten. Warum man die nicht auch als Ätzteil oder als Kette beigelegt hat erschließt sich mir nicht. Das hätte den Kohl auch nicht mehr fett gemacht:
Kommen wir zu I… Hauptbestandteile hier sind die Stützen für die Reling. Hier sind auch die Stevenrohre für die Propeller zu finden:
Ein Sammelsurium an verschiedenen Bauteilen lauern in Spritzling M. Weitere Teile für Decksaufbauten, Schornstein usw. haben hier ihren Platz:
Spritzling N beinhaltet weitere Teile für die Decksaufbauten, Bootsaussetzvorrichtung für das Beiboot und den Rumpf für besagtes Beiboot:
Für den BS gibt es auch Klarsichtteile… Spritzling K… Zufall?
Hier hat sich Revell nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert, die Scheiben für die Brücke sind, weiß nicht, verschwommen? Aber sollte verschmerzbar sein in dem Maßstab…
Damit es nicht reinregnet gibt es im Spritzling L für die Aufbauten des Hauptdecks noch die passenden Abschlüsse:
Die Bauteile für die 76,2mm Zwillingsflaks finden wir in Spritzling O. Dieser ist ebenfalls wie E zweimal enthalten. Des Weiteren sind dort die Seeminen und Rettungsinseln verortet:
So fast geschafft… Der letzte Spritzling P hat noch ein paar Teile im Petto, wie z.B. die Wasserbombenschiene, Relingsteile:
Last but not least, dass Oberdeck. Schön gegossen und sogar mit Handrädern an den Luckendeckeln:
Auch die Minenablaufschienen sind vorhanden:
Erstes Fazit zu den Spritzgussteilen… Qualitativ erstmal sehr gelungen. Bis auf die genannten „Mängel“ in E und den Klarsichtteilen. Von dem was ich sonst bisher in den Händen hatte, ist der schon ziemlich gut geworden.
Bevor wir zu den restlichen Teilen kommen, würde ich erstmal auf die Anleitung zu sprechen kommen. Warum? Für die Ätzteile gibt es eine separate Blättersammlung.
Es ist wieder ein kleines DIN-A4 Heftchen in alter Manier, in schwarz/weiß gehalten ohne diesen Schnickschnack mit bunten Seiten:
Auf der ersten und zweiten Seite wie immer etwas zum Vorbild, dann Bearbeitungshinweise, Farben und eine Übersicht der Bauteile:
Bevor man überhaupt anfängt soll man Mittels den Decals die Wasserline darstellen. Man hätte diesen Schritt vielleicht erst nach dem Bauschritt 5 anbringen sollen. Hier werden die Schiffsschrauben, Ruder und Stevenrohre angebaut und im Anschluss würde ich zumindest erst an die Wasserlinie denken. Ich weiß eh noch nicht, ob ich die Decals nutze oder doch auf echte Farbe zurückgreife:
Ansonsten sehe ich keine Besonderheiten beim Bauplan. Allerdings sollte man natürlich bei Bau auch immer einen Blick zu dem Zubehör werfen ob da nicht ein Ätzteil oder Messingteil hinkommt.
Es sind insgesamt 53 Bauschritte bis zum Ende.
Wollen wir uns nun mal den Ätzteilen und Messingteilen widmen. Wie bereits erwähnt sind es vier Platinen. Drei sind in der für mich typischen goldenen Farbe und eine in Silber. Leider stecke ich nicht so tief in der Ätzteilmaterie drin um sagen zu können warum.
Alle Ätzteile sehen wirklich klasse aus, besonders die Teile die noch eine Struktur haben, z.B. die Plattformen für die Flaks oder die Schotten. Natürlich auch sehr filigrane dabei, bei denen das Fluchen vorprogrammiert ist.
Die Messingteile habe ich bewusst in der Tüte gelassen, ich wollte es nicht riskieren, dass mir beim Auspacken die ersten verloren gehen. Zumal ich die Bilder draußen auf der Terrasse gemacht hatte:
Und siehe da: Es gibt doch eine Kette! Beinahe übersehen …
Die Anleitungen für die zusätzlichen Teile ließen sich leider etwas schlecht scannen, aber um einen Eindruck zu gewinnen sollte es wohl reichen:
Fazit zum Zubehör: Da wird es einem sicherlich nicht langweilig in seinem Bastelkeller/Bastelraum. Am richtigen Werkzeug sollte man nicht sparen, Stichwort Pinzetten und den richtigen Kleber.
Zu guter Letzt kommen noch der Decalbogen und ein Flaggensatz daher. Wie bereits erwähnt soll man die Wasserlinie mit den Decals machen:
Gesamtfazit: Ist schon ein toller Bausatz so aus jetziger Sicht. Was die Qualität betrifft kann man da nicht meckern. Ohne Ätzteile ließe sich mit Sicherheit schon ein recht ordentliches Modell bauen, aber mit wird es noch etwas besser.
Erhältlich bei: Modellbau König
Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen