Unsere Freunde bei Special Hobby haben uns mit der Wiederauflage eines ursprünglich 2004 erschienen frühen Jets erfreut – den es sonst im Quarterscale nicht gibt …Das Vorbild
Bei Gloster entstand Anfang der 1940er Jahre der erste britische Jet, der in Zusammenarbeit mit Sir Frank Whittles Firma „Power Jets Ltd.“ (daher der inoffizielle Name „Gloster Whittle“) realisiert werden konnte.
Nach anfänglichem Desinteresse seitens offizieller Stellen führten die Erfolge der deutschen (He 178) und italienischen (Caproni-Campini) Hersteller sowie der beginnende Zweite Weltkrieg zu einem Umdenken seitens des Luftfahrtministeriums und im September 1939 wurde die Spezifikation E.28/39 zur Erprobung des neuartigen Jet-Triebwerks an Gloster erteilt.
Nach anderthalb, am 15. Mai 1941, startete Glosters Chefpilot Sayer zum Erstflug von insgesamt 17 Minuten.
1943 erflog die Gloster E.28/39 mit der Kennung W 4046 750 km/h – eine recht beachtliche Geschwindigkeit für die Zeit!
Dieser erste Prototyp wurde bis 1944 für weitere Tests verwendet und 1946 in das Science Museum, London überführt.
Der zweite parallel erprobte Prototyp ging am 30. Juli 1943 verloren, als die Maschine aufgrund einer Querruderstörung zerstört wurde.
Abschließend sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Erfahrungen mit der Gloster E.28/39 intensiv zur Entwicklung der Gloster Meteor beitrugen.
Das Modell
Wir finden die beiden grauen und den transparenten Gussrahmen zusammen in einer wiederverschließbaren Tüte verpackt vor:
Der Inhalt der unpraktischen Faltschachtel:

Und hier die einzelnen Spritzlinge en détail:
Beim Pilotensitz …
… fEhlt mir persönlich das Gurtzeug: Klar kann man das Sutton-Harness selbst anfertigen oder bei einem der Zubehörhändler kaufen – aber ich hätte eigentlich eine kleine Ätzteilplatine in der Schachtel erwartet!
Und für das Instrumentenbrett…… vermisse ich ein Decal für die Skalen!
Die transparente Haube ist leider ein wenig dick geraten …
… mit recht heftigem Lupeneffekt:
Seltsam, denn bei den aktuellen Kits sind die transparenten Teile immer hervorragend.
Vielleicht kann hier ein Bad in Future Abhilfe schaffen.
Beiliegend eine winzige Platine mit Teilen für das Bugfahrwerk:
Ehrlich gesagt wäre mir geätztes Gurtzeug für den Pilotensitz lieber gewesen.
Die Bauanleitung im alten Special Hobby-Stil:
Der kleine Deaclbogen …
… erlaubt die Darstellung des Prototypen …
… sowie einer getarnten Variante:
Die spätere Tarnung in Grau/Grün könnte auch realisert werden – man müsste „nur“ die beiden Hilfsflossen am Höhenleitwerk ergänzen.
Fazit
Für einen 21 Jahre alten Bausatz gar nicht mal so schlecht!
Man muss zwar im Rumpfinneren einige Auswerfermarken entfernen (sonst passt der Bugeinlauf nicht) aber ansonsten fehlen nur noch Gurte und Instrumentendecals, um eine schöne Replik der Gloster Whittle auf die Fahrwerkbeine zu stellen – für Jetfans absolut empfehlenswert!
Erhältlich direkt bei Special Hobby.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen