Zugegeben: Bei Kitreviewsonline haben wir eher selten zivile Fahrzeuge im Fokus. Dies wollen wir heute mal ändern mit einem Review zu einem GMC Pickup mit Schneepflug in 1:24 von Revell USA.
Vorbild
Der Bausatz zeigt einen GMC der „C/K“Serie der dritten Generation, die zwischen 1973 und 1987 hergestellt wurden. Die Serie erschien als 0.5, 0,75 und 1 Tonner in den Ausstattungslinien Sierra, Sierra Grande, High Sierra, und Sierra Classic. Während der Buchstabe „C“ Fahrzeuge mit 2-Rad-Antrieb bezeichnete waren die Fahrzeuge mit dem Buchstaben „K“ Fahrzeuge mit 4-Rad-Antrieb.
Beim Schneepflug ist das Vorbild nicht zu 100% klar, aber mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte es sich um einen 8ft Western Unimount Schneepflug handeln.
Bausatz
An der Seite der Box hat Revell noch ein paar Photos eines gebauten Modells gedruckt, die wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten möchten.
Auch wenn das Copyright sich auf das Jahr 2012 bezieht, so sind die Formen mittlerweile 30 bzw. 40 Jahre alt – wie sich ein solcher Oldtimer hält sehen wir gleich.
Fahrerkabine
Die Fahrerkabine ist an keinem Gussast angegossen und liegt somit als einzelnes Bauteil bei. Die Türen sind nicht offen darstellbar. Die Türgriffe und vordere Reflektoren liegen nicht als einzelne Bauteile bei, sondern sind in die Kabine eingegossen.
Auch die Scheibenwischer sind angegossen. Zu den Lüftungsschlitzen passt die Beschreibung „verwaschen“. Die Kabine ermöglicht den Einbau eines optionalen Sonnendachs. Hierfür muss eine von innen markierte Fläche aus dem Dach der Kabine ausgeschnitten werden. Eine entsprechendes Bauteil zum Füllen dieser Lücke finden wir später bei den Klarsichtteilen.
Fahrerkabine Anbauteile
An diesem Gussast finden wir insbesondere die Motorhaube, Heckteil der Fahrerkabine und die Wanne für den Innenraum. Hier wirken die Lüftungsschlitze an der Motorhaube immerhin etwas definierter.
Die prominent ausgeprägte Jahreszahl lässt alle Zweifel über das Alter des Bausatzes sich in Luft auflösen.
Motor/Kleinteile
Der folgende Gussast verfügt über die meisten Bauteile des Motors, sowie das Instrumentenbrett und einen Ersatzkanister.
Die Detaillierung am Instrumentenbrett ist, wenn man das Alter berücksichtigt, durchaus beachtenswert.
Pritsche
Auf den ersten Blick machen die Teile für die Pritsche den vorerst besten Eindruck.
Auf den zweiten Blick finden wir recht deutliche Auswerfermarker auf der Rückseite der hinteren Ladebordwand. Diese Bereiche dürfte recht schwierig zu Verschleifen sein – Unter Umständen lohnt sich hier eher ein Neuaufbau der Rippenstruktur
Achsen
Der Gussast mit den Achsen zeigt sich eher unspektakulär.
Rahmen
Ebenso unspektakulär : Der Rahmen.
Befestigung für Schneepflug
Für den Schneepflug liegen 2 Gussäste bei, wobei der erste die Teile zur Befestigung des Pfluges an das Fahrzeug beinhaltet.
Schneepflug
Am nun folgenden Gussast finden wir den eigentlichen Räumschild.
Schön ausgeprägt : Die Federn.
Unangenehm: Die Auswerfermarker auf der Rückseite des Räumschildes.
Chromteile
Die Chromteile wirken aufgrund der Beschichtung etwas unscharf und verwaschen. Profis werden die Teile sicherlich von der dicken Farbschicht befreien und dann mit Alclad Chrome lackieren.
Klarsichtteile
Die Klarsichtteile sind schlierenfrei gegossen und beinhalten auch Teile für die Scheinwerfer. Dies ist in so fern bemerkenswert, als das in dieser Generation von Bausätzen Scheinwerfer auch gerne einfach nur aus verchromten Teilen dargestellt wurden. Hier finden wir auch den bereits erwähnten Einsatz für das optionale Sonnendach.
Reifen
Dem Bausatz liegen 4 Reifen aus Vinyl bei. Ein seitlicher Aufdruck von Eckdaten oder Hersteller fehlt. Vor der Montage sollte die Lauffläche mit mit Schleifpapier behandelt werden um Gussgrat zu entfernen.
Decals
Die Decals lassen die Dekorierung von 2 verschiedenen Fahrzeugen zu. Ob es bei den Nummernschildern und Firmenlogos um Fantasieprodukte handelt ist nicht klar, wobei man durchaus davon ausgehen kann. Der Druck der Decals ist aber absolut fehlerfrei.
Anleitung
In der Anleitung werden die Sprachen englisch, französisch und spanisch berücksichtigt. Zur Erinnerung : Bei dem Bausatz handelt es sich um eine Ausgabe von Revell USA die auch für den Verkauf in den USA, bzw. Kanada gedacht ist. Die Farbangaben in der Anleitung werden nicht in Farbtönen spezieller Hersteller oder Farbsysteme, sondern lediglich durch Klarnamen wie z.B. „Brown“ oder „Gloss Red“. Für Modellbauer die in FS, RAL oder RLM Farben denken eher ungewohnt, aber trotzdem irgendwie erfrischend. Ein weiteres interessantes Feature der Anleitung : Sämtliche Bauteile werden eindeutig benannt. So lernen wir z.B., dass das Bauteil mit der Nummer 27 eine Radiator Hose (Kühlschlauch) darstellt. Wenn man sich vor Augen führt wie oft man über den Sinn und Namen eines Bauteils schon mal gebrütet und diskutiert hat eine durchaus sinnvolle Ergänzung der Anleitung. Die Explosionszeichnungen lassen keine Fragen offen.
Fazit
Diejenigen von uns, die bereits die 40 überschritten haben müssen zugeben, dass man so langsam das eine oder andere Fältchen im Spiegel erkennen kann. Ganz ähnlich sieht es mit diesem Bausatz aus. Die deutlichen Auswerfermarker und die angegossenen und verwaschenen Detail zeugen einfach von einer anderen Generation von Modellen. Trotzdem hat der Bausatz noch seine Daseinsberechtigung und seinen Reiz – er braucht nur etwas mehr Zeit und Zuwendung – genau wie Menschen über 40. Insbesondere Militärmodellbauer die sich mal von der Enge der verschiedenen Farbsysteme befreien möchten oder Modellbauer die mal einen Bausatz mit weniger als 500 Teilen bauen möchten sollten diesen Bausatz als Option berücksichtigen. Und nicht vergessen: zivile Nutzfahrzeuge haben eine Unmenge Potential bzgl. Alterung und Verschmutzung !
Empfehlenswert !
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