Heinkel He-115B von Special Hobby in 1:48 #48110

Einen dicken Brocken für diesen Maßstab hat uns Special-Hobby hier wieder aufgelegt. Sowohl von der Größe als auch vom Gewicht der Plastikteile ist einiges vorhanden. Was noch??
Der Bausatz ist die einzige Möglichkeit zur Nachbildung des Vorbilds in diesem Maßstab und wurde erstmals im Jahr 2013 herausgebracht – es handelt sich um eine komplette Wiederauflage dieser Ausgabe. Im stabilen Karton finden wir einen Beutel mit allen Spritzästen, darin ein kleiner Beutel mir Resinteilen. Weiterhin sind eine Ätzteilplatine, ein Azetatfilm und der Decalbogen enthalten:
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Der Spritzast A liefert bis auf die verglaste Bugkanzel schon den ganzen Rumpf in zwei Teilen:
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Die Ausführung mit den vertieften Gravuren und Nietdarstellungen und auch mit erhabenen Flächen ist entsprechend der Möglichkeiten von Special-Hobby im Zeitpunkt der Erstellung der Spritzformen nicht superfein, aber auf der anderen Seite fehlerfrei und auch keineswegs übertrieben. Es ist auch heute noch ein guter Mittelweg und aus Short-Run-Formen allemal sehr ansprechend:

Vorne im Cockpit ist auch eine gewisse Detaillierung an den Innenwänden vorhanden. Hierbei handelt es sich aber überwiegend um Platzierungshilfen für die recht umfassende Ausstattung des Innenraums mit anderen Teilen aus dem Bausatz. An den „Doppelpunkten“ werden z. B. die Ersatzmunitionstrommeln angeklebt:
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Die Spritzäste B und C enthalten spiegelbildlich die großen Tragflächenteile:
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Auch hier ist die Detaillierung durchaus ansprechend, auch mit den Deckeln für die Tanks und Ölbehälter:

Die Motorgondeln sind besonders gut gelungen:
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Hier noch einmal ergänzend der Ast C:
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Ast D ist doppelt vorhanden und enthält einen Satz Höhenleitwerke, eine – an den Kühlklappen etwas wenig detaillierte – Motorverkleidung und einen Teil der Schwimmerstreben. Alle Teile an diesen und auch den folgenden Ästen haben recht viel kleinen Spritzgrat. Hier ist allgemein ordentlich Nacharbeit erforderlich:
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Hier mal die einzelnen Teile von Nahem:

Díe in der Bauanleitung mit den Buchstaben E bezeichneten nächsten beiden Äste tragen die Aufprägung D. Sie enthalten einen anderen Satz Höhenleitwerke, die zweite Motorverkleidung, die – etwas schlicht erscheinenden – Propellerblätter mit ihren Hauben und nochmals einen Teil der Schwimmerstreben:
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Auch hier wieder der Blick näher ran:

Und noch mal ein näherer Blick auf die oben angesprochenen Unterschiede an den Höhenleitwerken bzw. speziell an den Höhenrudern:
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Der Ast F enthält Wände, Böden und Schotts für die recht umfangreiche Innenausstattung der Besatzungsräume. Weiterhin sind wieder Streben für die Halterung der Schwimmer dabei:
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Die Detaillierung ist an den heutigen Möglichkeiten von Special-Hobby gemessen auf mittlerem Standard. Hier sind auch noch einige der Resinteile anzubringen. Insgesamt ergibt sich damit für die beschränkte Einsicht durch die stark verstrebten Hauben eine gut ausreichende Qualität:

Schließlich gibt es aus dem Spritzast G noch einiges an Kleinteilen. Es werden jedoch nicht alle Teile von diesem Ast benötigt:
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Ebenfalls mit dem Buchstaben E bezeichnet ist der Ast für die Schwimmerkörper. Dies liegt daran, dass sie in den ersten Auflagen an die Äste D und E angespritzt waren. Da sie nicht so recht überzeugen konnten, wurden sie durch einen komplett neuen Spritzast ersetzt. Die einzelnen Schwimmer sind größer, als die Rümpfe mancher zeitgenössischer Jagdflugzeuge:
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Die Detaillierung beschränkt sich zunächst auf einige Gravuren. Sie wird beim Bau noch durch etliche Ätzteile verfeinert:

Die zahlreichen Klarsichtteile stellen den qualitativen Höhepunkt in diesem Bausatz dar und sind alle an einem Spritzast versammelt:
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Die Streben sind sauber reproduziert. Man sollt jedoch auf jeden Fall versuchen, einen Maskensatz zu ergattern, sonst wird der Aufwand für das Abkleben beträchtlich:

Die Teile sind auch sehr gut durchsichtig. Selbst die sehr stark gerundete Bugverkleidung macht einen sehr guten Eindruck:

Die Resinteile widmen sich den Motoren, den Funkgeräten, der Bewaffnung auch mit den Munitionstrommeln und den Anbauten am vorderen Unterrumpf:
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Die Motoren sind mit Sternen als Relief und dem Kurbelgehäuse davor in einem Teil ausgeführt, wobei die Stösselstangen noch aus Draht ergänzt werden sollen. Die Kühlrippen sind nicht alle ganz sauber getrennt, in der Tiefe der Motorhauben mit den Propellern davor wird es aber wohl kaum noch auffallen:

Die Funkgeräte und die Munitionstrommeln sind sehr gut gelungen. Das gilt auch für die Mäntel der MG-Rohre, die jedoch vorne aufgebohrt werden müssten. Ggf. ersetzt man sie doch besser durch After-Market-Produkte:

Der Decalbogen ist gegenüber den früheren Ausgaben neu platziert und enthält die großen Markierungen für die drei Varianten des Bausatzes und eine Auswahl von Wartungshinweisen und Begehstreifen. Die Farben sind kräftig und ohne Fehler im Raster:
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Die Schiffssilhouetten für Versenkungserfolge, die Begehstreifen, die Wappen und auch die Feuerlöscher- und Verbandkastenhinweise sind alle ansehnlich gelungen:

Die Ätzteilplantine enthält die bereits angesprochenen Ergänzungen für die Schwimmer, komplettes Gurtzeug, Instrumentenbretter, feine Visierringe für die MG’s, die Leitern von den Schwimmern zum Rumpf und weitere Kleinteile. Alles sinnvolle und gut gelungene Ergänzungen:
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Hierzu gehört dann auch noch der Azetatfilm mit sehr schon dargestellten Instrumentenanzeigen:
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Die Bauanleitung ist im üblichen informativen Special-Hobby-Style. Zuerst ein historisch-technischer Überblick und dann folgend der Überblick über den Bausatzinhalt und die Farbempfehlungen nach dem Gunze/GSI-System, aus dem man einfach auch die Farben für andere Systeme ableiten kann:

Zum Zusammenbau geht es dann mit Farbangaben und auch farbigen Darstellungen zu den einzelnen Teilen zunächst zur Ausstattung des Innenraums im vorderen Cockpitbereich:
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Es folgt der hintere Besatzungsraum mit Wänden, Böden und Schotts und noch mehr Ausstattung:

Als nächstes werden die Module für die Motoren, die Tragflächen und die alternativen Höhenleitwerke erstellt:
Special-Hobby-SH-48110-Heinkel-He-115-B-2-62 Heinkel He-115B von Special Hobby in 1:48 #48110Dann geht es schon an die Vervollständigung des Rumpfes, auch mit den ersten Klarsichtteilen, die Herstellung der Schwimmer und die Anbringung der Tragflächen. Hier muss besondere Sorgfalt walten, da die schweren und großen Tragflächen relativ stumpf ohne Laschen und mit geringen Platzierungshilfen angeklebt werden müssen. Bei den Schwimmern gibt es einen Hinweis auf ggf. nicht so tolle Passform und nötige Probepassungen. Das ist mal ehrlich!!

Es folgt der wohl schwierigste Teil mit der Anbringung der Schwimmer mit ihren Verstrebungen:

Übliches Modellbauhandwerk sind dann die nächsten Schritte bis zur Vervollständigung der Montage mit dem 29 Bauschritt:

Die drei Lackierungs- und Markierungsalternativen folgen dann mit jeweils einer farbigen Vier-Seiten-Ansicht. Alle haben die gleiche Grundlackierung in Segmenttarnung auf den Oberseiten mit den speziellen Seefarben RLM 72 und 73, die nach dem GSI-System angemischt werden müssen.

Variante 1 hat einen hellblauen Unterseitenanstrich mit gelben Flächenenden und oberseitigen Wintertarnflächen. Insgesamt ist sie dann recht hell:
Special-Hobby-SH-48110-Heinkel-He-115-B-2-69 Heinkel He-115B von Special Hobby in 1:48 #48110Dagegen erscheint die Variante 2 mit schwarzer Unterseite und abgedunkelten Balkenkreuzen sehr dunkel:
Special-Hobby-SH-48110-Heinkel-He-115-B-2-70 Heinkel He-115B von Special Hobby in 1:48 #48110Schließlich ist dann die Variante 3 im vollständigen Standardanstrich wieder mit gelben unteren Tragflächenenden. Dies ist die Maschine, die in Norwegen versunken war, wieder geborgen wurde und für das Museum in Stavanger/Sola seit vielen Jahren wieder restauriert wird.
Special-Hobby-SH-48110-Heinkel-He-115-B-2-71 Heinkel He-115B von Special Hobby in 1:48 #48110Dieser Bausatz ist gegenüber der ersten Auflage stark verbessert worden, jedoch weiterhin definitiv nichts für Anfänger. Für Modellbauer mit größerem Erfahrungsschatz ist er jedoch die einzige und auch eine gute Grundlage, um letztlich eine sehr gelungene Nachbildung des Originals auf die Schwimmer zu stellen. Leider fehlt eine Torpedobewaffnung, das wäre noch eine schöne Zugabe gewesen. Aber auch so wird der Aufklärungsauftrag dieses Flugzeugs schön dargestellt und der Torpedo war ja ohnehin im Waffenschacht.

Erhältiich im online-shop von Modellbau König.

Hermann Geers, Wietmarschen