In der Reihe der Ergänzungsbausätze für die Dioramendarstellung gibt es seit kurzem von ICM dieses Set für Luftwaffenausrüstung im Zweiten Weltkrieg …
Hier gibt es nicht nur ein umfangreiches Set für Bomben, das in diesem Jahr schon unter der Nummer #48408 einzeln erschienen ist, weiterhin einen Spritzling mit einem Wachhäuschen und Wartungszubehör das wir schon aus dem Set #48086 aus dem Jahr 2013 kennen, sondern noch umfangreiche weitere Ausrüstungen für Wartungsarbeiten, die neu sind.
In der bekannt optimalen ICM-Verpackung finden sich zwei Solospritzäste und zwei weitere Äste in drei bzw. vierfacher Ausführung. Dazu gibt es zwei Decalbögen:
Ast A ist ein Einzelstück der Zusammenstellung und liefert aus neuen Formen die wesentlichen Teile für einen Bombenhubwagen und für einen einfachen dreibeinigen Kran zur Handbedienung. Beides sind sehr wertvolle Zugänge für größere und kleinere Dioramendarstellungen, da sie auf jedem Luftwaffenplatz, seien es die großen festen Flugplätze als auch Feld- oder Schulflugplätze, anzutreffen waren:
Hier gibt es die größten Teile für den Bombenhubwagen in sauberer Ausführung der Träger- und Hubkonstruktion:
Weiterhin haben wir hier Teile für das Dreibein, zunächst das Bein mit den Aufstieghilfen:
Besonders bemerkenswert sind drei Bauteile für die Kettenzüge am Dreibein, aus denen die Aufhänge- und Zug- bzw. Ablasseinrichtung hergestellt wird. Es bleiben dann drei herunterhängende Kettenstränge. Die Darstellung der Ketten ist mit den Möglichkeiten der Spritzgussherstellung ganz hervorragen gelungen:
Ast B ist dreifach vorhanden und bringt weitere Teile für den Bombenhubwagen und das Dreibein sowie für Kanister und Bombentransportkisten (die nach der Entleerung auch für andere Zwecke verwendet wurden):
An jedem Ast sind Teile für eine große (für 250 kg Bomben) und eine kleinere (für 50 kg Bomben) Transportkiste, ein 200 Liter Fass und einen 20 Liter Kanister enthalten. Im Set werden damit insgesamt jeweils drei dieser Teile beigesteuert. Die Bombenkisten sind in ihrer Struktur aus stabilen Holzbrettern und den Verstärkungen sehr gut dargestellt. Wer möchte, kann mit gröberen Schleifmitteln noch entsprechenden Oberflächen darstellen, hier sollte man aber nicht übertreiben:
Die weiteren Einzelteile sind dann Kleinteile, unter anderem hier auch der Griff für den Kanister, sowie Räder für den Hubwagen, die in den obigen Bildern schon abgebildet sind:
Ast C ist wieder ein Einzelexemplar und aus dem og. Set #48086 scheinbar spät in diese Zusammenstellung eingeschoben worden. Bei der Bauteilübersicht ist er fotografisch dargestellt, in der Zusammenbauanleitung wie bei der vorherigen Ausgabe nur unter Darstellung der zusammenbebauten Teile – allerdings mit Bezeichnung der Einzelteile aus der Nummerierung des Astes – dargestellt. Das ist allerdings kein Problem, da der Zusammenbau recht einfach ist:
Hier gibt es das bereits angesprochene Wachhäuschen mit Schlagbaum, noch ein 200 Liter Fass, eine kleine Leiter, eine Werkzeugkiste (geschlossen) und eine Pressluftflasche mit „Fahrwerk“ und eine Lackierpistole:
Schließlich gibt es noch in vierfacher Ausfertigung einen Ast W mit Bauteilen für verschiedene Bomben. Jeweils einmal eine SD und eine SC 50, eine SD und eine SC 250 und als schwerste Kaliber eine SD und eine SD 500. Die Zahl gibt das Gewicht in kg an. SC bedeutet „Sprengbombe Cylindrisch“, SD ist eine „Sprengbombe Dickwandig“. Zur Auswahl stehen auch sogenannte „Dinort-Stäbe“ als Verlängerung des Kopfzünders nach vorne, die einen gewissen Abstandseffekt erzielten, um die Splitterwirkung zu erhöhen; sie wurden mehrheitlich mit SC-Bomben verwendet:
Insgesamt gibt es damit eine typische Auswahl der häufigst verwendeten Bombentypen für Stuka-, Jabo-, Schlacht- und (Schnell-)Kampfflugzeuge.
Die Ausführung der Bauteile enthält gute Darstellungen der vorhandenen Zünder und Verstärkungen sowie der Rundkopfniete der Befestigung des Heckleitwerks am Bombenkörper. Die Detaillierung geht damit über diejenige der Bomben in den Bausätzen von ICM selber aber auch von anderen Herstellern hinaus. Jeweils eine SC 250 am Ast hat einen sog. Kopfring angespritzt, die bei Schiffsangriffen der Bombe Stabilität geben sollte. Mit den insgesamt vier dieser Bomben kann man also eine sehr spezifische Beladung z. B. für eine Ju 88 herstellen. Auch ist es möglich, noch weitere vordere Anbauten in Form von vorgesetzten Prallscheiben anzubauen. Soweit ich das feststellen konnte, sollten damit insbesondere bei Jaboangriffen auf Handelsschiffe oder leichte Kriegsschiffe im Tiefflug die geworfenen Bomben zum Überschlagen gebracht werden und so noch an der Bordwand anzukommen, anstatt wirkungslos im Meer zu versinken, falls sie zu kurz geworfen wurden. Ob das wirklich funktioniert hat??
Neben den Bombenkörpern gibt es mehrteilige Leitwerke mit einzelnen Abstandhaltern:
Die beiden Decalbögen sind einmal aus dem oben genannten Neuheitsset #48408 übernommen und zum anderen für die hier vorgestellte Neuausgabe neugestaltet.
Der nur geringfügig ältere Decalbogen vom Anfang dieses Jahres ist für die umfassenden Markierungen an den Bomben vorgesehen und enthält in sauberem Druck Farbmarkierungsstreifen und Aufschriften. Hiermit können alle im Set enthaltenen Bomben versorgt werden:
Der neue Decalbogen ergänzt die Decals, die für die weiteren Bauteile Verwendung finden. Besonders auffällig sind hier die Streifen für das Wachhäuschen und den Schlagbaum. Hinzu kommen Markierungen und Aufschriften überwiegend für die Bombenkisten, aber auch z. B. für die Werkzeugkiste. Der Druck ist auch hier vorbildlich sauber:
Die Bauanleitung ist für diese Ausgabe neu zusammengefasst worden. Sie beginnt mit einer kurzen Einführung ins Thema und den Farbhinweisen sowie mit der Übersicht über den Bausatzinhalt:
Es beginnt dann mit dem Zusammenbau des Arbeitsmaterials auf den Flugpätzen und der Bombenkisten:
Es folgen die Zusammenbauhinweise für die Bomben:
Abschließend gibt es dann die Lackieranleitung und die Hinweise für die Aufbringung der Decals:
Fazit
Für Dioramadarstellungen aller Art an Luftwaffenflugzeugen oder Plätzen ist dieses Set auch mit den bereits bekannten Inhalten eine ganz wertvolle Bereicherung im Angebot zu bekannt guter ICM-Qualität. Leider sind keine Figuren dabei. Die älteren Figuren wollte man wohl nicht mehr verwenden. Aber warten wir mal ab, vielleicht gibt es ja bald auch da Neuigkeiten zu vermelden. Bis dahin wird man sich zu behelfen wissen.
Erhältlich bei Modellbau König.
Hermann Geers, Wietmarschen