Seit kurzem ist es endlich erhältlich: Das „Russische Militär-Transport- Flugzeug Il-76MD (NATO Berichtsname: „Candid“) des russischen Her- stellers ZVEZDA im klassischen Airliner-Maßstab 1:144.
Als „Ultimate Kit“ bezeichnet, habe es mir nicht nehmen lassen, den Bausatz einmal genauer zu inspizieren und mir die Frage gestellt, was denn nun „ultimate“ an diesem Kit ist …
Schon die Schachtelrückseite weiß zu gefallen: Neben einigen Daten zum Bausatz und einem zweisprachigen kurzen historischen Abriss zum Vorbild beeindrucken vor allem die Photos eines exzellent gebauten Modells – alles „very tasty“!
Öffnet man dann die seitlichen Laschen, kommt ein weiterer, grauer Karton zum Vorschein:
Schiebt man ihn heraus, wird schnell klar, dass man bei ZVEZDA wirklich an uns Modellbauer denkt: Ein stabiler Faltkarton kommt zum Vorschein, in dem alle Teile wunderbar transportsicher aufbewahrt sind:
Sämtliche Spritzlinge sind noch einmal separat in Plastiktüten verpackt:
Und die einzelnen Gussrahmen haben es wirklich in sich – „Ultimate Kit“ eben.
Die beiden Rumpfhälften machen sowohl von aussen als auch von innen einen hervorragenden Eindruck:
Alleine die extrem fein ausgeführten Gravuren sind „ultimate“:
Im Inneren ist dort, wo es später bei geöffneter Transportklappe einsehbar ist, eine schöne Rumpfstruktur angedeutet:
Die Auswerfermarken sind so platziert, dass sie später unsichtbar sind – well done ZVEZDA!
Das gleiche Bild bei der dreiteiligen Tragfläche – unglaublich feine Gravuren verleiten dazu, bei der Lackierung lasierend zu arbeiten, um diese Strukturen später nicht mit Farbe „zuzukleistern“:
Der nächste Spritzling enthält vor allem Teile für den Transportraum:
Man beachte die wunderbar strukturierten und später nur bedingt einsehbaren Innendetails:
Wunderbar! Man merkt, dass hier viel Wert auf eine korrekte Wieder- gabe des Originals gelegt wurde:
Der Gussrahmen mit dem Höhenruder und weiteren Details bestätigt, was schon bei Rumpf- und Tragflächen-Spritzlingen geschrieben wurde:
Perfekte Details, cleverer Aufbau und „attention to detail“:
Auch hier wieder – feinste Gravuren:
Der positive Eindruck setzt sich bei den nächstetn Spritzlingen weiter fort – was hier geboten wird, ist wirklich Spritzguss vom Feinsten:
Der zwei Mal vorhandene Spritzling für die Bereifung und die Klappenmechanik:
Ebenfalls zweifach in der Schachtel – die Triebwerksteile:
Die vier Gondeln sind einfach aufgebaut, aber mit feinen Details versehen:
Das garantiert sowohl einen einfachen Bau als auch hervorragende Strukturen!
Die Triebwerksschaufeln sind nicht ganz so filigran wiedergegeben wie etwa bei den neuesten Revell-Airlinern, genügen aber meines Erachtens vollauf:
Der Gussrahmen mit den transparenten Teilen:
Auch hier ist alles wirklich absolut randscharf gegossen und verdient den Namen „transparent“ wirklich zu Recht:
Dankenswerterweise liegt dem Bausatz ein gesonderter Ständer bei, der sonst bei anderen Kits separat erworben werden muß:
Die Bauanleitung ist (entgegen des Anspruches eines „Ultimate Kit“) leider nur die übliche Hausmannskost – da hätte ich mir graphisch etwas „Mehr“ erwartet:
Der umfangreiche Bogen mit den Markierungen ist wirklich einmalig:
Randscharf und absolut ohne Versatz gedruckt mit unglaublich vielen winzigen und lesbaren (!) Aufschriften.
Die diversen Farbfelder für Triebwerkspylone und Tragflächen liegen gesondert bei:
Die verschiedenen Bemalungsvarianten werden auf nur einer einzigen DIN A4-Seite dargestellt:
Hier hätte ich mir -ehrlich geschrieben- ein wenig mehr erwartet: Größere Bilder auf zwei Seiten verteilt hätte dieser exzellente Bausatz schon verdient!
Farbangaben nach dem hauseigenen sowie dem Humbrol-Farbsystem:
Fazit:
Mit 207 Teilen ist das bestimmt kein Anfängerbausatz! Aber selbst Modellbauer mit nur wenig Erfahrung werden mit diesem „Ultimate Kit“ kaum Probleme haben:
Er ist zwar unglaublich detailliert und verfügt über recht filigrane Details;
dennoch ist er leicht zusammenzubauen und Passprobleme gibt es bei der Il-76MD von ZVEZDA garantiert nicht!
Ich würde diesen Kit sogar Anfängern empfehlen – mit ein wenig Geduld und dem richtigen Werkzeug lässt sich daraus ein ansehnliches Schaustück für die heimische Vitrine erstellen.
Und die etwas Erfahreneren unter uns sollten einfach warten, bis Eduard und Co. die ersten Detailsets dafür auf den Markt bringen – dann kann daraus ein absoluter Wettbewerbssieger werden!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen