IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075

Ich muss zugeben, dass ich dieses Flugzeug bisher ebenso nicht kannte, wie überhaupt die Existenz italienischer zweimotoriger Jäger bzw. Jagdbomber/Sturzkampfbomber. Beim Blick auf des Deckelbild hatte ich eher an ein Rennflugzeug gedacht …
Tatsächlich hatte Special Hobby diesen Bausatz bereits 2009 mit gleicher Herstellernummer und sehr ähnlichen Deckelbild herausgebracht. Special Hobby ist damit der einzige Hersteller, der sich in diesem Maßstab dem Vorbild gewidmet hat.

Aus dem Bausatz können drei unterschiedliche Markierungsvarianten auf der gleichen Grundlackierung realisiert werden. Da das Original nur in zwei Staffeln (nicht besonders umfassenden) eingesetzt wurde, sind die Möglichkeiten dabei wohl schon ziemlich ausgereizt:
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Im stabilen Karton gibt es die übliche Special-Hobby Ausstattung mit den Spritzästen (drei Mal Grau und einmal Klar), Resinteilen, einem Decalbogen, einer Ätzplatine, einer Azetatfolie und der Anleitung im kleinen Format:
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Somit zu den Spritzästen: Ast A enthält im Wesentlichen die Teile für die Tragflächen und die Höhenleitwerke:
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Die Tragflächen sind jeweils mit Ober- und Unterschale konstruiert, die stumpf an den Rumpf anzukleben sind:

Die Oberflächen sind mit sehr sauberen und scharfkantigen vertieften Gravuren ausgeführt, die mit denen aus hochwertigen Stahlformen ohne weiteres mithalten können. Hier müssen keinerlei Abstriche gemacht werden:

Die Höhenleitwerke benötigen zwar etwas Nacharbeit an den Kanten, sind aber sonst auf gutem Niveau und bilden die bespannten Ruder auch ganz gut ab:
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Die weiteren Teile an diesem Ast wie die Hauptfahrwerkräder, das Spornrad und die Bombennachbildungen sind eher auf mittlerem Standard:

Ast B bringt zwei Rumpfhälften als größte Teile, die den kompletten Rumpf ergeben. Propeller mit Hauben, die Fahrwerkverkleidungen und die Fahrwerkklappen sind neben weiteren kleinen Bauteilen auch hier vertreten:
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Der Rumpf ist im Original und damit natürlich auch im Modell etwas kürzer als der einer Bf 109G. Es entsteht somit trotz der Doppelmotorisierung ein eher etwas kleineres Modell:

Die Oberfläche der Rumpfteile entspricht der Qualität bei den Tragflächen, kann sich also gut sehen lassen. Innen sind die Rumpfteile abgesehen von einigen Auswerfermarken leer. Sie werden beim Zusammenbau durch einen kompletten „Käfig“ für das Cockpit gefüllt:

Die weiteren Teile an diesem Ast fallen dann eher schlicht aus und müssen an den Graten nachbearbeitet werden. Hieraus werden die Fahrwerkschächte und -klappen hinter den Motoren, die Propeller mit ihren Hauben, Bombenträger und der sehr schlichte Pilotensitz hergestellt:

Ast C ist dann für die Filigranteile zuständig, bei deren Ablösung besondere Vorsicht geboten ist:
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Einzig größeres Bauteil ist hier der Cockpitboden, hinzu kommen insbesondere die Teile für die Nachbildung der Rohrkonstruktion am Cockpit“käfig“ und der Fahrwerkbeine und -streben. Auch hier sind reichlich feine Grate vorhanden, die nachbearbeitet werden müssen:

Der kleine Klarsichtast liefert die Teile für die einteilige Cockpitverglasung, ein Bodensichtfenster, einen Landescheinwerfer im Bug und die Kennleuchten an den Tragflächenenden. Also das, was nötig ist:
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Die Ausführung ist Short-Run-typisch und kann die ein oder gar mehrfache Verwendung von Glänzerflüssigkeit zur Glättung der Oberflächen gebrauchen:

Die Durchsicht ist dabei sogar recht ansprechend:

Eine ganze Reihe von Resinteilen wird zur Vervollständigung der Konstruktion benötigt:
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Besonders auffällig sind hier die beiden Motorhauben, bei denen die Vorderseite die Schnittkante vom Sockel bildet. Hier dürfe schon etwas Nacharbeit erforderlich werden, um eine schöne Vorderkante zu erhalten:
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Ansonsten sind die Hauben sauber ausgeführt:

Wie bei diesen Short-Run-Produkten von Special Hobby üblich, werden auch die Motoren aus Resinteilen hergestellt. Dazu gibt es zwei Motorblöcke mit feinen Angüssen:
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Auch hier müssen alle Zylinder einzeln am Motorblock angeklebt werden. Da ist schon allerhand zu tun. Besondere Sorgfalt sollte man der Herstellung des vorderen Sterns widmen, da dieser die Ansicht in den Motorraum bestimmt:
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Weiterhin gibt es Einsätze für die Kühler in den Tragflächen und an den Motorhauben, für kleine Teile im Cockpit und für die Halterung der Bomben:

Der Decalbogen ist recht übersichtlich. Neben den Hoheitszeichen in drei verschiedenen Varianten und dem weißen Kreuz für das Seitenruder gibt es noch zwei kleine Wappen, zwei Nummern, Seriennummern und Herstellermarkierungen für die Propellerblätter. Das bildet dann wohl die bekannten Einzelheiten ab.

Die Ausführung ist sauber, so wie von Special Hobby schon seit längerer Zeit gut bekannt:
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Ebenfalls bekannt ist die gute Qualität der nicht eingefärbten Ätzteilplatine aus blankem Kupfer. Die hier vorhandenen Teile für das Instrumentenbrett, das Gurtzeug zur Verbesserung der Ansicht des Sitzes, einige Kühleroberflächen und Leitwerke für die Bomben ergänzen die Spritzgussteile sehr sinnvoll für eine ausreichende Ausstattung:
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Die kleine Azetatfolie liefert dann noch die Skalen für das Instrumentenbrett:
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Die Anleitung ist in diesem Falle wieder vom kleinen Typ in DIN A5-Format. Es beginnt wieder mit eine kurzen historisch-technischen Einführung:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-50 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Weiterhin gibt es die zu erwartende Übersicht über den Bausatzinhalt und die Farbhinweise aus dem Gunze/GSI Programm:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-51 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Der Zusammenbau ist mit den notwendigsten Lackierhinweisen übersichtlich in nur 14 Abschnitte gegliedert. Es beginnt mit dem Zusammenbau des Cockpits mit Sitz und Instrumentenbrett sowie der beiden Motoren:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-52 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Recht schnell geht es weiter mit dem Zusammenbau des Rumpfes und der Tragflächen sowie der wie schon geschrieben stumpfen Verklebung der Tragflächen und der Höhenleitwerke daran:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-53 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Mit dem Anbau der Fahrwerkverkleidungen und -schächte, der Motoren und der Motorhauben sowie dem Zusammenbau der Bombenbeladung ist man dann schon auf der Zielgeraden:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-54 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Es folgt der Zusammenbau der Fahrwerke und die Komplettierung der unteren Seite:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-55 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Der Anbau der Bombenbewaffnung (mit Abweiserbügeln innen wie bei der Ju 87) sowie der Haube, der Propeller und der Bugausrüstung stellen dann die letzten Schritte dar:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-56 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Wie schon einleitend geschrieben, sind die Möglichkeiten der Lackierung und Markierung dem Original entsprechend nicht besonders abwechslungsreich. Oben Grün, unten Grau, ein weißes Rumpfband, das weiße Kreuz auf dem Seitenruder sowie die unterseitigen Hoheitszeichen der Tragflächen und zwei Wappen je Seite sind hier einheitlich. Nur die Hoheitszeichen auf den Tragflächen und – soweit vorhanden – die Modexnummern sind individuell.

Die Möglichkeit A ist die Rote 9 der einzigen Einsatzgruppe:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-57 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Möglichkeit B ist dann die Rote 5. Beide Maschinen werden für Juli 1943 in Rom-Campini verortet und sind mit Bombenbeladung dargestellt:
Special-Hobby-48075-IMAM-Romeo-Ro-57bis-58 IMAM (Romeo) Ro.57bis in 1:48 von Special Hobby # 48075Die dritte Möglichkeit hat keine Modexnummer und wird für Neapel-Capodichino verortet. Nach der Beschreibung ist es keine Ro.57bis und hat kein verkleidetes Heckrad. Hier sind entsprechend keine Bomben dargestellt. Sie weicht also etwas von der Bausatzbeschreibung ab. Vielleicht wurde sie für Abfangaufgaben gegen alliierte Bomber eingesetzt:
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Fazit

Wieder einmal eine italienische Schönheit, die im Einsatz nicht so recht erfolgreich war und mangels Alternativen nur aus diesen Short-Run-Formen zusammengebaut werden kann. Und diese Formen sind sogar durchaus ansehnlich, wie oben gezeigt.

Für Modellbauer mit einem Hang zu den außergewöhnlichen Modellen also genau das Richtige in guter Qualität und vergleichsweise einfach zusammenzubauen. Auch Anfänger in der Anwendung solcher Short-Run-Kits mit etwas Modellbauerfahrung können hier bedenkenlos zugreifen.

Erhältlich direkt im Special Hobby online-shop.

Hermann Geers, Wietmarschen