Up the Irons! Lange angekündigt ist nun die Iron Maiden Spitfire endlich erhältlich. Sie hören Bach und Beethoven und wissen nicht was sich hinter dem Kit verbirgt ? Wir erklären es Ihnen!
Iron Maiden wurde Weihnachten 1975 gegründet und wurde in den nächsten Jahren zu dem bekanntesten Vertreter der New Wave of British Heavy Metal bzw. später zu einer bekanntesten Metal Bands überhaupt. Seit dem ersten Album wird die Band von dem Maskottchen „Eddie“ begleitet, der in den unterschiedlichsten Inkarnationen auf Single oder Albumcovern zu finden ist. Geschaffen wurde Eddie von dem Künstler Derek Riggs, der bislang auch für die meisten Maiden Cover verantwortlich zeichnet.
Ein Markenzeichen von Iron Maiden ist die Tatsache, dass in den Texten oftmals historische Themen zum Tragen kommen. Als ein paar Beispiele seien hier Invasion (Invasion der Wikinger im heutigen England), Run to the Hills (Ausrotting der Indianer in den USA) und The Trooper (Angriff der britischen leichten Brigade am 25.10.1854 während des Krimkrieges) genannt.
Ein weiterer Song mit historischem Kontext ist „Aces High“ in dem es über die Luftschlacht von England aus Sicht eines britischen Spitfirepiloten geht. Hierbei ist durchaus beachtenswert, dass der Text sich auch an historischen Fakten und Strategien orientiert („… Let off a sharp burst and then turn away …“,“…Move to their blindsides and firing again…“,“…Ten ME-109s out of the sun…“). Die ME-109 statt Bf 109 wollen wir dann an dieser Stelle verzeihen. Das Cover der Single, gestaltet von Derek Riggs, zeigt dann auch das Maskottchen Eddie im Cockpit einer Spitfire.
Auf der „Legacy of the Beast“ Tour liessen sich Iron Maiden dann auch nicht lumpen und nahmen eine (aufblasbare) Spitfire in 1:1 mit auf Tour, die während dem Song „Aces High“ über der Band „flog“. Das Modell basiert auf einer Spitfire Vb aus dem Jahr 1941 mit der Seriennummer AA853 der 302 Squadron.
Das Modell
- 12 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 3 Gussäste aus durchsichtigem Polystyrol
- Decalbogen
- Pinsel
- 12,5 Gramm Plastikkleber
- 5 Acrylfarben
- Bauanleitung
Gussast mit Figuren
Fangen wir doch gleich mit dem Gussast an, der Maiden Fans wohl am meisten interessieren wird: Der Gussast mit den beiden Figuren von Eddie.
Der Gussast erinnert verblüffend an ein aktuelles Set von ICM mit britischen Piloten – bis auf die Köpfe natürlich !
Et voilà – Eddie himself, wie er leibt und lebt (… oder gelebt hat?).
Der Kopf ist wunderschön modelliert und zeigt alle markanten Eigenheiten von Eddie wie z.B. der Verschluß an der Stirn und die hochgezogene Haut über der Nase und natürlich den vom Cover bekannten Gesichtsausdruck. Insgesamt liegt dieser Kopf 2x bei.
Der Rest Figuren ist aber ebenfalls nicht zu verachten. Insbesondere das Lammfell am Kragen der Uniformen zeigt eine sehr schöne Struktur. Die Details an den Uniformen und der Faltenwurf sind ebenfalls perfekt geraten!
Gussast „A“ und „B“
Diese beiden Gussäste verfügen jeweils über eine Rumpfhälfte der Spitfire.
Bei solchen „Marketingbausätzen“ besteht ja immer die Gefahr, dass man alten Wein in neuen Schläuchen erhält. Dem ist hier erfreulicherweise nicht so. Revell hat hier die Spritzlinge der 2014’er Formneuheit eingepackt und das sieht man an den Rumpfhälften auf Anhieb. Sehr feine Gravuren und wunderschöne Nieten erwarten uns.
Gussast „C“
Der untere Bereich der Tragflächen liegt als einzelnes Bauteil am Gussast „C“ bei.
Auch hier finden wir keinerlei Grund zur Kritik. Absolut saubere Gravuren und Nieten.
Gussast „D“ und „E“
Als die letzten „Großteile“ gibt es dann noch die oberen Hälften der Tragflächen an den Gussästen „D“ und „E“.
Gussast „F“
Und los geht es mit den „Kleinteilen“ wie Querruder, Instrumentenbrett, Cockpitboden, Landeklappen und Pedalen.
Am Kühler findet sich etwas Fischhaut, die aber recht schnell entfernt ist. Trotz dieses kleinen Faux Pas ist die Gussqualität vorbildlich. Besonders detailreich geraten ist das Instrumentenbrett. Die Ladeklappen können sowohl ausgefahren als auch eingefahren dargestellt werden.
Gussast „G“
Was fehlt noch? Korrekt – Sämtliche Ruder, Cockpitwände und die „Wingstips“, also die äußeren Enden der Tragflächen.
Das Seitenruder kann bereits out of box frei positionierbar dargestellt werden, die Höhenruder sollten sich mit etwas Geschickt dazu überreden lassen.
Gussast „Q“
Was uns noch fehlt ist der vordere, untere Teil des Rumpfes, die Auspuffstutzen und das Fahrgestell inkl. Verkleidung.
Das Fahrgestell kann sowohl eingefahren als auch eingefahren dargestellt werden. Somit hat man also die Wahl zwischen eines fliegenden oder stehenden Spitfire.
Gussast „S“
Der doppelt beiliegende Gussast „S“ bringt und die beiden Hauptreifen und die Blätter des Propellers. Die Reifen sind nicht belastet dargestellt.
Gussast „T“
Weiter geht es mit dem Gussast, der uns insbesondere den Spinner bringt.
Klarsichtteile
Die Klarsichtteile verteilen sich eigentlich auf 3 verschiedenen „Unteräste“, die wir aber hier an einem Stück vorstellen möchten.
Neben der Windschutzscheibe und Cockpithaube sind auch Landescheinwerfer und Visier als Klarsichtteile ausgeführt.
Zubehör
Im Set enthalten ist ausreichend Klebstoff, ein Pinsel und 5 Grundfarben aus dem Revell Aqua Sortiment (Acrylfarben)
Somit steht einem Einsteiger (fast) nichts im Wege um z.B. unterm Weihnachtsbaum mit dem Bau zu beginnen. Dem Pinsel hätte eine schützende Kunststoffhülle gut getan um die Haare vor dem Vebiegen im Beutel zu schützen.
Decals
Der Decalbogen ist durchaus üppig ausgerüstet. Neben den Kokarden sind auch Instrumente und Wartungshinweise enthalten. Die Druckqualität ist hervorragend und sämtliche Farben liegen perfekt im Raster!
Bauanleitung
Die Bauanleitung ist im modernen Revell Stil gehalten. Die Übersichtskarten der Gussäste sind recht groß abgedruckt und jedes einzelne Bauteil auch mit Nummer berücksichtigt, was man Suchen von Bauteilen durchaus helfen kann. Die Farbangaben beziehen sich, wie bei Revell üblich, nur auf Farben aus dem eigenen Sortiment.
Laut Anleitung sind 2 Maschinen darstellbar
- Supermarine Spitfire Mk. II, Iron Maiden, „Aces High“
- Supermarine Spitfire Mk. II, Iron Maiden, „Stage Version“
Nüchtern betrachtet gibt es dazu folgendes zu sagen:
Es gab nie eine Iron Maiden Aces High Spitfire. Derek Riggs hat lediglich das Cover, wie wir es oben gezeigt haben, designed auf dem lediglich die Windschutzscheibe inkl. Eddie zu sehen ist. Eine komplettes Artwork hat die existiert.
Die aufblasbare „Stage Version“ Maschine basiert auf einer Spitfire Vb mit 4 Blatt Propeller und 20mm Kanonen in den Tragflächen. Genau genommen kann der Bausatz die „Stage Version“ gar nicht darstellen, da das Modell ein Modell einer echten Spitfire ist und nicht das Modell eines Luftballons.
Fazit:
Also was haben wir in der Box ?
Zunächst haben wir eine sehr schön detaillierte Spitfire die sich aus recht wenigen Teilen zusammenbauen läßt, einen Einsteiger nicht überfordert und in 1:32 ein imposantes Ergebnis liefert. Gewürzt wird das Paket mit 2 Eddiefiguren die ganze klar als Eddie erkennbar sind. Was die Decals angeht muss man sich vor Augen führen, dass man hier mit Nietenzählerei nicht weiterkommt. Es geht nicht darum das Modell einer aufblasbare Spitfire mit korrekten Ballonrundungen nach zubauen, sondern eine „Maiden Spitfire“ zu bauen, die den Erbauer an energiegeladenes Konzert erinnert. Ob es eine historische Mk II oder vereinfachte Vb ist spielt da einfach keine Rolle. Und da kann der Bausatz absolut punkten. Auch die Markierungen der „Aces High“ Version fühlen sich „richtig“ an und man kann sich durchaus vorstellen, dass Derek Riggs die Spitfire genau so designed hätte. Mit etwas Glück bringt Revell in Zukunft auch den Figurensatz als einzelnen Bausatz auf den Markt. Somit könnte mit etwas Eigeninitiative und den Köpfen aus dem Bausatz noch die eine oder andere Figur von Eddie von anderen Covern entstehen.
Wir hoffen wirklich, dass Revell die Kooperation mit Iron Maiden noch weiter ausbaut. Für den nächsten Kit hätten wir auch schon einen Vorschlag in Form der Zeichnung zu dem Song „Tailgunner“, in der Eddie im Heckschützenstand eines viermotorigen Bombers mit 4 wild feuernden MG zu sehen ist.
Also – Rein mit der CD oder den Mp3s und los geht es! Für Metal Fans ein absolutes Must-Have!
Up the Irons!
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Online Shop von Modellbau König
Neben der Spitfire haben wir bei Kitreviewsonline noch folgende Bausätze rund um Iron Maiden und Eddie vorgestellt:
IRON MAIDEN Somewhere back in time für Minicraft Boeing 757-200 V1-Decals V1D0168