Lange mussten wir auf einen zeitgemäßen Bausatz des ersten in Serie gebauten Verkehrsflugzeuges aus Dessau im Quarterscale warten – und nach dem Versuch des ukrainischen Herstellers MicroMir liegt uns nun endlich ein Top-Kit von MiniArt vor …
Wie immer bei MiniArt ist der eigentliche Bausatz hervorragend verpackt:
Das ist nicht nur so dahergesagt: Wer schon einmal versucht hat, Bauteile wieder in eine Box mit Seitenlasche zurück zu befördern, weiß diese praktischen Stülpboxen zu schätzen!
Und das, was wir nach dem Entfernen der Cellophanfolie vor uns (und unseren Lesern) ausbreiten, hat zumindest mir den Atem verschlagen – der ganze Inhalt der Box atmet Qualität in jeder Hinsicht!
So sollte Modellbau heute sein!
Fangen wir mit der einteiligen Rumpfunterseite mit den unteren Tragflächenwurzeln an:
Man kann sehr schön die typische Junkers-Wellblechstruktur erkennen und sogar die kleinen Nietreihen dazwischen:
Einfach phänomenal!
Im Inneren des Teils finden sich dann hervoragend produzierte Platzierungshilfen, die einfach zu handhaben sind und perfekte Passung versprechen:
Der nächste Spritzling mit den beiden hinteren Rumpfteilen:
Auch hier finden wir wieder hervorragend reproduzierte Strukturen …
… sowie Platzierungshilfen für die Rumpfschotte vor:
Der Gussrahmen mit den beiden vorderen Rumpfhälften …
… ist ebenso perfekt produziert wie der Rest des Bausatzes:
Spritzling „A“ mit dem Kabinendach, den oberen Tragflächenwurzeln, dem Höhen- und Seitenleitwerk:
Hervorragend auch hier – die reproduzierte Wellblechstruktur!
Vier unterschiedliche Propeller (Varianten! Varianten!) …
… und schön gemachte Innendetails runden diesen Rahmen ab:
Zweimal vorhanden – der Spritzling „H“ mit den Tragflächenholmen und Teilen für den Innenausbau:
Spritzling „B“ mit den unterschiedlichen Tragflächenholmen:
Man kann die Junkers nämlich auch im Bahntransportmodus mit abgenommenen Tragflächen bauen – eine hervorragende Vorbereitung für zukünftige Dioramen:
Und wo wir schon mal beim Thema „Tragflächen“ sind – diese finden wir auf Rahmen „D“:
Unglaublich, wie detailliert und filigran die Strukturen wiedergegeben sind:
Und im Tragflächeninneren finden wir dann Platzierungshilfen für die Holme und Spanten:
Am zweimal enthaltenen Spritzling „Ha“ …
… finden wir die Teile für das Radfahrwerk der F.13:
Dass diese an einem gesonderten Rahmen angeordnet sind, ist schon mal ein erster Hinweis auf eine vielleicht erscheinende Schwimmervariante!
Das Triebwerk (mit unterschiedlichen Ölwqnnen!) finden wir auf Teileträger „Bc“:
Selbstverständlich ab Werk schon geöffnet – der Auspuff:
Das ist insbesondere angesichts des ovalen Querschnitts äußerst hilfreich!
Was ich auf den ersten Blick nicht so schön fand – die absolut blanken Zylinder:
Aber ich habe mich eines Besseren belehren lassen: Die frühen F.13 flogen mit wassergekühlten BMW IIIa-Triebwerken – und diese hatten keine Kühlrippen.
Also alles richtig gemacht MiniArt!
Auf dem Spritzling „Ea“ finden wir dann unterschiedlcihe Teile für die Motorabdeckung:
Auch hier finden sich wieder Alternativteile, die auf zukünftige Varianten hoffen lassen:
Der letzte Plastikspritzling mit den Klarsichtteilen:
Zum Abschluss noch ein Blick auf den Ätzteilebogen …
… der insbesondere im Innenraum richtig schön zur Geltung kommt:
Zur Realisierung der Markierungsvarianten …
… liegt ein recht großer Decalbogen bei:
Die schön gemachte Bauanleitung:
Leider ohne weitere Informationen zum Vorbild!
Hier wünsche ich mir von MiniArt eine ähnliche Vorgehensweise wie etwa bei ICM oder Eduard oder IBG: Diese Hersteller lassen uns Modellbauer bezüglich der Vorbilder nicht im Regen stehen!
Fazit
Das fällt wirklich leicht: Wer eine 1:48er Junkers F.13 in seiner Flugzeughalle stehen haben will, sollte hier bedenkenlos zugreifen und viel Spaß beim Bau des Modells haben.
MiniArt hat sich wieder einmal selbst übertroffen und wir können angesichts der vielen Alternativteile noch auf viele weitere F.13 hoffen – die JL.6 wurde ja bereits angekündigt!
Erhältlich bei Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen