Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870

Ein alter Bekannter in neuer Schachtel – so könnte die Überschrift dieser Besprechung auch lauten …
Der Ursprung dieses Bausatzes aus dem Jahre 1992 (siehe Einprägung in der Tragfläche) …‘
Revell-03870-Junkers-F-8 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870… liegt jedoch sogar noch einige wenige Jahre früher in der damaligen DDR: Beim VEB Plasticart in Zschopau machte sich ein rühriger Konstrukteur daran, der exzellenten Junkers G.23/24 aus dem Jahre 1988 einen Nachfolger, nämlich die F 13, zur Seite zu stellen. Zur Produktion kam es jedoch nicht mehr: Im Herbst 1989 begann die Wende und ein Jahr später war die DDR Geschichte.
Aber die F 13 lebte weiter: Nachdem sich 1990 die ersten Verantwortlichen von Revell in Zschopau mit der damaligen Betriebsleitung trafen, wurde man schnell auch auf Axel Dietz und sein Junkers F 13-Projekt aufmerksam! Nach der Übernahme der G 23/24 und der Il-4 in das hauseigene Programm der Ostwestfalen war es 1992 dann soweit – die F 13 erschien bei Revell in Bünde. Und 1994 als Schwimmervariante – und 2006 als Wiederauflage (übrigens mit unserem aktuellen Deckelbild!) und 2008 als finnisches Schwimmerflugzeug und eben 2020 als die aktuellste Wiederauflage.

Das Modell besteht aus 77 Teilen und hat eine Spannweite von 13,6 cm und eine Länge von 24,4 cm, so steht es auf der Revelltypischen Faltschachtel. Auf der Rückseite der Schachtel sind Bilder eines schön gebauten Modells zu sehen:
Revell-03870-Junkers-F-2 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Des Weiteren ist zu lesen, es sei auch die Seeversion mit den Schwimmkörpern baubar. Das ist durchaus interessant, allerdings liegen dem Bausatz keine Decals für eine Schwimmer-Version bei – schade!

Der Bauplan
Die aktuelle Aufmachung der Baupläne von Revell finde ich sehr ansprechend, nur ein paar Infos zum Original würde ich mir noch wünschen – das Titelblatt schweigt sich hier leider aus:
Revell-03870-Junkers-F.13-Bauanleitung1 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Die ersen Seiten befassen sich mit Basteltipps und Zeichenerkärungen; des Weiteren werden die benötigten Farben aufgezählt. Natürlich aus dem hauseigenen Programm – mit dem damit notwendigen leidigen Farbenanmischen:

Eine weitere Seite mit der Teileübersicht (recht nützlich, um zu kontrollieren, dass alles vorhanden ist) …
Revell-03870-Junkers-F.13-Bauanleitung4 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870und schon geht es auf Seite 8 mit dem Bau los. In 25 Baustufen führt uns die schön gemachte Anleitung zum Ziel:

Es wird auch auf die Landversion wie auch auf die Seeversion hingewiesen:
Revell-03870-Junkers-F.13-Bauanleitung8 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Aber – Decals gibt es nur für zwei landgestützte Flugzeuge, oder doch nicht? Die Lackierpläne, Baustufen 26 und 27,  zeigen zwei Landflugzeuge. Der Bauplan beginnt aber mit der Wahlmöglichkeit: 26 ist ein Landflugzeug und 27 sei ein Seeflugzeug! Das ist verwirrend – hier hätte der Bauplanzeichner aufpassen müssen! Oder eben die Endabnahme!

Die beiden Markierungsvarianten

Junkers F 13 Lloyd Ostflug (Danziger Luftpost), 1923

Junkers F 13 der AD ASTRA Luftferkehrs AG, Zürich, Schweiz 1922

Die Abziehbilder
Die Decals sind sauber gedruckt, einen Versatz oder andere Fehler konnte ich nicht entdecken. Auch für das Instrumentenbrett ist ein Decal vorgesehen.
Revell-03870-Junkers-F-3 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Damit sich die Decals auch gut der Wellblechstruktur anpassen, wird man um den Einsatz eines Weichmachers nicht herumkommen. Revell hat ebenfalls einen solchen unter dem Namen Decal Soft im Programm.

Die Spritzlinge

Die Teile für das Modell verteilen sich auf drei graue und einen transparenten Gussrahmen.

Am Rahmen „A“ befinden sich die drei Teile für den Rumpf, die Inneneinrichtung, das Cockpit, das Fahrwerk und das Leitwerk:
Revell-03870-Junkers-F-5 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Die Wellblechstruktur sieht sehr gut aus. Die Fluggastkabine ist ausreichend detalliert, da eh kaum einsehbar. An manchen Teilen, wie die Schalensitze und am Fahrwerk ist überschüssiges Material, „Fischhäute“,zu entfernen.

Der Rahmen „B“ beinhaltet die Tragflächen, den Motor und diverse Kleinteile:
Revell-03870-Junkers-F-7 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Auf der Innenseite der Tragflächen steht die Jahreszahl 1992, das Jahr der Erstauflage. Auch die Tragflächen weisen eine schöne Wellblechstruktur auf.
Revell-03870-Junkers-F-8 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Die Klarteile befinden sich im Rahmen „C“. Es sind insgesamt elf Stück. Diese zu verarbeiten dürfte nicht so ganz einfach sein, da sie doch recht klein sind:
Revell-03870-Junkers-F-12 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Revell-03870-Junkers-F-13 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Der Rahmen „D“ enthält die Teile für die Schwimmerversion. Das größere Seitenleitwerk ist auch vorhanden. Auch hier findet sich an manchen Teilen etwas „Fischhaut“.
Revell-03870-Junkers-F-4 Junkers F 13 in 1:72 von Revell # 03870Alle Ruder sind angegossen, wer sie in angelenkter Position darstellen möchte, muss etwas Eigeninitiative zeigen. Das Cockpit ist mit dem nötigsten ausgestattet, den Sitzen sollte man noch ein paar Gurte spendieren, da diese nicht enthalten sind.

Bei der Wiederauflage von 2006 waren noch vier Decalvarianten mit dabei, diesmal nur noch zwei. Hier hätte ich mich über weitere ein oder zwei eindeutige Dekorationsmöglichkeiten für die Schwimmerversion gefreut.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Torsten Kreimeier, Ledde