Unser heutiger „Archäologie“-Kandidat ist jetzt noch nicht soooo furchtbar alt, aber, wie ich finde, schon betagt genug, dass man ihn in unsere Kategorie einreihen kann …
Die Rede ist von Airfix 1:48er Hawker Fury I, dem wohl elegantesten Doppeldecker der RAF der Zwischenkriegsjahre!
Mit der 1968er Inpact/Pyro Hawker Fury hat dieser Kit jedoch nichts zu tun – er wurde tatsächlich 1980 als „New Tool“ von Airfix in´s Rennen geschickt:
Aber der Reihe nach – fangen wir ganz klassisch mit den einzelnen Spritzlingen, die sich in der praktischen Stülpbox befinden, an.
„Praktische Stülpbox“ – hier sieht man, warum ich nicht müde werde, dass immer zu betonen:
Versucht das mal mit einer dieser Schüttboxen, mit denen uns ein deutscher Hersteller immer noch „beglückt“ – die Deckelboxen sind einfach immens praktisch zum Aufbewahren der gebauten KIts – wie hier vor dem Aufbringen der Decals und der Verspannung (siehe den 0,3mm Draht).
So, jetzt aber wirklich zu den Gussrahmen …
Der Rumpf weist aussen recht rustikale Darstellungen der Stoffbespannung bzw. des vernieteten Vorderrumpfes auf und innen – Leere!
Die beiden TRagflächen (einteilig) sind ebenso „rustikal“ gefertigt:
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Der typische Airfix-Pilot, die beiden Motorhälften und vor allem die Höhenflosse – sehr rustikal das Ganze – von den Auswerfermarken an der Unterseite der Höhenflosse mal ganz zu schweigen:
Das Bugoberteil – auch nicht gerade ein Ausbund von Filigranität:Das kann man auch mit Fug und Recht vom Seitenruder sagen:Nicht gerade randscharf gespritzt – ganz zu schweigen vom Gussgrat!
Der nächste Mini-Spritzling:Auch hier – alles recht rustikal:
Der „Stuhl“ des Piloten samt Bodenplatte – von einem vorbildgerechten Pilotensitz ist das weit entfernt und man sollte nach geeignetem Ersatz Ausschau halten:Der Propeller ist noch ganz in Ordnung:
Die Verstrebungen und das Fahrwerk folgen am nächsten Rahmen:Gerade bei den filigranen Streben stört der Gussgrat und der Formenversatz enorm – wie schnell bricht beim Versäubern eine der dünnen Streben:
Der letzte Spritzling mit der Bereifung, Auspuff- sowie weiteren Kleinteilen:
Tja, was soll ich schreiben ausser: RUSTIKAL!
Das recht gut gemachte Instrumentenbrett, das mit dem Skalendecal durchaus gut aussieht:
Die unaufegeregt daherkommende Bauanleitung in retro-Schwarz/Weiß ist völlig ausreichend und kommt ohne jeden graphischen Schnick-Schnack aus:
Die ordentlich gedruckten Decals …… bei denen mich vor allem die gut lesbaren „W/T“-Markierungen beeindruckt haben ……erlauben die Realisierung einer alufarbenen oder einer kriegsmäßig getarnten Fury:
Insgesamt haben wir es mit einem immerhin 42 Jahre alten Bausatz zu tun, der aber, mangels aktueller Alternativen, immer noch gut im Rennen liegt. Mich wundert, dass nicht schon längst ein chinesischer Hersteller auf die Idee gekommen ist … es ließe sich im Vereinigten Königreich viel Geld mit einem New Tool verdienen! Von Airfix selbst mal ganz zu schweigen!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen