Dass Schweden seit den 1940er Jahren durchaus zu den führenden europäischen Herstellern von Fluggerät jeglicher Art zählt, dürfte den meisten Modellbauern bekannt sein.
Und so nimmt es nicht Wunder, dass der französische Hersteller HELLER in den 1970er Jahren den einen oder anderen Bausatz schwedischer Luftfahrtprodukte auf den Markt gebracht hat.
Wie hier unsere kleine „Tonne“, die wir näher begutachten wollen …
1978 erblickte unser heutiger Star das Licht unserer kleinen Modellbauwelt und war schon „damals“ in einem stabilen Stülpkarton ausgeliefert:Und das zu einer Zeit, als die Konkurrenz ihre Modelle noch in Tüten mit einer „Header Card“ oder allenfalls in labberigen Kartons auslieferte!
Im Inneren finden sich dann vier silberfarbene Gussrahmen mit jeweils nur wenigen Teilen – was allerdings die Übersichtlichkeit erhöht und vermutlich der genormeten Kartongröße bei HELLER geschuldet war:Die Oberflächenstrukturen sind komplett erhaben dargestellt:Für uns junge Bastler damals absolut kein Problem und für uns nun in die Jahre gekommene Modellbauer eine Herausforderung: Gravieren und die Gräben der Steuerflächen mit Spachtelmasse egalisieren:Die recht klobigen Grenzschichtzäune – Ersatz mit Photoätzteilen wäre angebracht:Die Details sind teils recht einfach, aber wie ich finde völlig akzeptabel:Ok – bis auf das Instrumentenbrett:Auch der Schleudersitz und die Wanne könnten zumindest einige Details sowie Gurte vertragen:Aber ansonsten kann man mit dem, was uns HELLER vor immerhin 40 Jahren in die Schachtel packte leben:Die beiden Rumpfhälften sind allerdings völlig ohne Innenleben:
Das Fahrwerk ist rustikale Hausmannskost mit einigem an Verbesserungspotential:
Von links nach rechts: Lufteinlassring, Schubdüse und Lufteinlass:Der Spritzling mit den Klarsichtteilen:Transparent, aber etwas „schlierig“ – ein Bad in FUTURE wird es richten:Die Abdeckungen für die Aufklärerversion:Die Bauanleitung – HELLERtypisch mit einer Explosionszeichnung, Farbangaben und Details zu Vorbild und Hinweise zur Montage:Ein nettes „Plus“ am Rande: Auf einem gesonderten Blatt sind diese Informationen noch einmal auf Deutsch und Englisch gegeben:Schon auf der Kartonagenseite zu sehen – die beiden Markierungsvarianten …… für die natürlich die entsprechenden Nasschiebebilder beiliegen:Nach meiner Erfahrung mit diesen älteren Decals wage ich die Prognose: Sehr wahrscheinlich funktionieren sie einwandfrei! Hier mal bei der Saab J21 von Heller:
Auf der Rückseite der Bauanleitung finden wir die detaillierte Bemalungsanleitung für die „Tunnan“:Fazit: Ein herrlich nostalgischer Bausatz der zwar schon einige Jahre „auf dem Buckel“ hat, den man aber mit etwas Eigeninitiative und unter Verwendung von Detail- und Zurüstsätzen schön „herausputzen“ kann!
Erhältlich in aktueller Verpackung im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen