Unser heutiger Kandidat in der Kit-Archäologie ist ein klassischer japanischer Jäger eines nicht minder klassischen japanischen Herstellers …
Der Japanese Army Fighter Ki-43 Oscar kam 1972 in die Händlerregale und unsere Ausgabe stammt aus dem Jahre 1973.
Die Spritzgussteile sind, sauber in einer Tüte verpackt und kommen in einer dieser von mir präferierten Stülpkartons:
Der Spritzling mit den beiden Rumpfhälften:
Während man in Europa noch mit „Dampfkesselnieten“ und erhabenen Paneellinien leben musste, konnten sich japanische Modellbauer schon über toll gravierte und strukturierte Oberflächen freuen:
Auch im Inneren gab es mehr zu bestaunen als bei den europäischen Zeitgenossen:
Die beiden Auswerfermarken im Cockpit stören allerdings den Gesamteindruck ein wenig!
Die Cockpitbodenplatte finde ich ganz ordentlich:
Das Triebwerk der „Oscar“ ist solide Hausmannskost:
Und auch die Motorhaube und der Ring mit den Zylinderstößeln ist solide, aber kann natürlich mit heutigen Erzeugnissen kaum mithalten:
Dafür sind die beiden Höhenleitwerke wieder fein strukturiert:
Auch bei den Tragflächen …
… finden wir diese sehr filigranen Strukturen, die wir schon beim Rumpf bewundern konnten:
Der Fahrwerkschacht ist allerdings wenig tief geraten – aber, Hand auf´s Herz: Wer sieht das nachher schon?
Der letzte Spritzling beherbergt die restlichen Teile für unsere „Oscar“:
Das Instrumentenbrett kommt leider ohne Decal daher und muss von Hand bemalt werden:
Auch der Pilot ist -naja- eher eine Karikatur:
Und sein Sitz hat leider eine gewaltige Aufnahme für die hohle Rückseite des Piloten:
Also entweder austauschen oder den Pilot montieren!
Die restlichen Teile sind, wie ich finde, ganz gelungen – wenn auch nicht auf dem Niveau heutiger Bausätze:
Die etwas angegilbte Bauanleitung ist völlig ausreichend:
Und für alle Fälle gibt es das Ganze nochmal schriftlich:
Die ebenfalls schon arg vergilbten Decals …
… bieten die Möglichkeit zur Dekoration zweier japanischer „Oscar“:
Nachdem Otqaki vorübergehend vom Markt verschwunden war und unsere „Oscar“ 1985 zum letzten Mal unter diesem Label erschien, übernahm Arii die meisten 48er Flugzeuge – so auch unsere Ki-43, die schon 1986 unter dem neuen Label (mit dem seit 1980 üblichen Deckelbild) herauskam:
Der Unterschied – kaum vorhanden. Auch hier gibt es eine praktische Stülpkartonage:
Der Unterschied zum originalen Otaki-Bausatz – das Herkunftsschild wurde in der Form überarbeitet:
Die DEcals sind etwas besser erhalten:
Und die Markierungen die gleichen:
Auch bei der Bauanleitung gibt es bis auf den neuen Herstellernahmen keinen Unterschied:
Hier noch einmal beide Kartons im Vergleich:
Fazit?
Schwierig:
Immerhin ist der Bausatz 50 Jahre alt und kann natürlich mit den Oscars von FineMolds oder Hasegawa nicht mehr wirklich mithalten.
Aber für einen Spaßbau ist er allemal wert, näher begutachtet zu werden und man kann aus ihm, trotz aller Fehler (zum Beispiel in der Motorpartie), immer noch eine schöne „Oscar“ zaubern!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen