Mit unserer heutigen Kit-Archäologie betreten wir wieder einmal den nordamerikanischen Teil des Kontinents und tauchen ab in eine Zeit, als Monogram definitiv zu den Marktführern im Plastikmodellbau gehörte …
Der absolute Marktführer damals war allerdings REVELL – zumindest, was die Verkaufszahlen anging.
Die beiden Chefs von Monogram, Bob Reder und Jack Besser, verfolgten jedoch eine andere Philosophie:
„Es gibt Hersteller, die produzieren mehr Bausätze – aber es gibt keine Firma, die bessere Bausätze mit einer tieferen Hingabe produziert als Monogram. Es ist eine riesige Untertreibung zu sagen, Monogram macht gute Bausätze – in Wirklichkeit machen wir die BESTEN Bausätze mit der höchsten Qualität!“ (übersetzt aus: Monogram Hauszeitschrift News & Views, Februar 1968)
Und genau diese Philosophie, die bei Monogram bis zur Übernahme durch Mattel im Oktober 1968 gelebt wurde, merkt man den Produkten aus Morton Grove, Illinois auch an.
Als Monogram 1963 mit dem Kit PC 87 (Plastic Car No. 87) auf den Markt kam, war dies der zweite Bausatz aus der Classic Car Serie – Nummer 1 war ein 1934er Duesenberg (PC 81).
Diese Kits waren recht teuer (3 US Dollar im Vergleich zu den üblichen 1,5 Dollar für 1:24 er Kits), dafür waren sie aber sehr detailliert und, gemessen an der damaligen Zeit, von sehr hoher Produktionsqualität!
Hier ist er also – unser 1939er Mercedes 540K …
(Aus purer Nostalgieverliebtheit hier der KArton von 1963)
In einen etwas instabilen Stülpkarton mit gebutem Modell und Informationen zum Vorbild auf den Seitenlaschen verpackt …

… finden sich eine einteilige Karosserie:
Die heftigen Formentrennnähte aden hinteren Radläufen müssen verschliffen werden:

Die einteilige Innenwanne:

Sie weist leider zwei gut sichtbare Auswerfermarken auf – dafür aber eine schöne Darstellung der Innenstruktur!
Die gut gemachten Sitze:
Wir sollten nicht vergessen: Der Bausatz ist von 1963!
Am nächsten Spritzling finden sich die Rückverkleidungen der Sitze …
… ein schöner Motorblock (der noch mit Chromteile aufgewertet wird) …
… die Motortrennwand …
… sowie ine tolle Vorderachse:

Auch bei dem Lüfterrad und der Auspuffanlage herrscht Qualität vor:
Der Gussrahmen mit der Hinterachse und der Federung:
Leider müssen die Federn aus zwei Teilen montiert werden:
Da muss man schon genau arbeiten, damit keine großen Versäuberungsarbeiten anstehen!
Die beiden seitlichen Motorhaubenteile …
… sehen ganz akzeptabel aus:
Auch wenn die Lüftungsschlitze leider nicht durchbrochen sind – aber wie gesagt: 1963!
Lose beiliegend – die Motorhaube sowie die beiden Trittstufen:
Warum die Trittstufen separate bauteile sind, erschließt sich mir nicht so ganz…
Das Verdeck:
Hier könnte man vielleicht mit Schmirgelpapier ein wenig Struktur aufbringen.
Die hintere Abdeckung:
Und hier nun das einteilige Chassis:

Weitere lose beiliegende Teile:
Kennzeichen III A = Stuttgart – passend zum Mercedes! Ein feines Detail…
UNd nun der Chromast:

Die Ölwanne und der Windschutzscheibenrahmen des 540K:

Super gemacht: Die Speichenfelgen:

Auch eine Augenweide – die Radkappen mit Stern:

Der Kühlergrill unseres Mercedes…
… und das Armaturenbrett nebst Lenkrad:
Zuletzt wollen wir noch die Klarsichtteile anschauen:
Trotz des Alters sind die Scheiben sehr transparent:
Man beachte auch die gut gemachten Streuscheiben der Scheinwerfer!
Die Vinylreifen …
… werden durch diese Teile zu edlen Weißwandreifen:
Ich kann nur hoffen, dass die Teile sich gut verkleben lassen und nicht ihren Weichmacher ausgedünstet haben!
Abschließend können wir noch gemeinsam die wunderschöne nostalgische Bauanleitung genießen:
Das Deckblatt …

… sowie die Teileübersicht als Explosionszeichnung:
Die Montageanleitung ist ein Mix aus Photos und Text:
Fazit
Nostalgie pur – gepaart mit einer recht hohen Qualität!
Dieser Bausatz verspricht nostalgischen Bauspaß – ich zumindest werde hoffentlich jede Minute genießen …
Hier ein ganz lustiges Video zum Bau.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen


















