Kit-Archäologie: Porsche 911 Carrera Cabrio  in 1:25 von Revell #7425

In diesem Jahr bescherte uns Revell mit dem neuen Porsche G-Modell als Coupe und Targa endlich eine Neuheit, die nicht auf dem antiquarischen Bausatz des „normalen 11ers“ aus 1976 basierte und einfach umfrisiert wurde … und den zuletzt 2016 (KitNr. 07058) die X-te Auflage ereilte.
Ein Blick in die Glaskugel sei gestattet, denn wenn es Revell geschickt weiter macht, könnte uns ein Cabrio aus derselben, neuen Bausatzform bevorstehen.

Ein 911 Cabrio hatte Revell schon einmal im Programm, das ich als Kind „damals“ baute. Viel von dem Modell ist nicht mehr geblieben – die Erinnerungen daran jedoch präsent. Um so mehr hat es mich gefreut, eben diesen Bausatz geschenkt bekommen zu haben.

Ein wunderschönes, heute noch attraktives Schachtelbild in meinem allzeit beliebten Stülpkarton. Aufmachen, Teile rein und raus, zumachen – kein Problem. Kein Gefummel, kein „wie bekomme ich das wieder reingepackt“-Trauma … einfach praktisch.

Die Historie dieses Bausatzes ist relativ schnell erzählt:

Der Kit kam 1983 unter dem Label Revell auf den Markt. Er erlebte nur eine Auflage unter dem Label Revell/ceji (KitNr 7102) in 1985, welcher ein gebautes Modell als Schachtelbild ziert. Vorneweg gegriffen: ja, so kann er aussehen, ich schaffte das Endstadium damals nicht. Wer mit dem Hersteller ceji nichts anfangen kann, der möge in die Bausatzarchäologie der Ente (#7261) rein lesen ?.

Um die Baureihe dieses alten G-Modell im Hause Revells zu komplettieren, existiert noch der 1976 erschienene Carrera RS (#H-1407) der seit 2011 viermal wiederaufgelegt wurde und es zumindest bei mir nicht ins Regal geschafft hat, sowie ein Targa-Turbo-Modell als Snap-Kit (#6412). Beide haben nichts mit diesem Cabrio zu tun…vielleicht ein paar wenige Bauteile unter der Karosserie.

Jetzt aber zu dem Bausatz. Was ist alles drin?

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An vier weißen, einem schwarzen und einem klaren Gießast finden wir ca. 96 Bauteile. Dazu noch richtige Gummireifen mit Aufschrift und die Karosserie. Natürlich gibt es Decals und die Bauanleitung:

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Ein paar Detailaufnahmen möchte ich nicht unerwähnt lassen. Die Karosserie wurde damals schon gut versteift, so dass dem Scheibenrahmen nichts passieren sollte:
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Warum es von diesem Cabrio kein Targa Modell gab liegt auf der Hand: das offene Verdeck ist angegossen, eine geschlossene Variante entsprechend ausgeschlossen.

Die Bauteile sind (nicht gemessen an heutigen Möglichkeiten!) von guter Qualität und weisen filigrane Details auf. Schriftzug auf der Motorhaube, saubere Armaturen, Türpappen oder schön strukturierter Innenraumboden – der ohne Auswurfmarken im Sichtbereich glänzt!

Nun, die Felgen sind … schon damals grob, die Türgriffe jedoch einzeln zu sehen:
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Betrachten wir uns die Decals.
Altersbedingt werden sie nicht mehr verwendbar sein, beschränken sie sich auf das Nötigste:

Kennzeichen und fertig. Embleme, Instrumente oder Schriftzüge sucht man hier vergeblich. Damals hieß es: anmalen – denn sauber geprägt sind diese Teile.

Letztlich haben wir noch die Bauanleitung. Wie damals üblich in schwarz/weiß, unmissverständlich und sauber gegliedert – keine Geheimnisse und unverständliche Bauschritte. In 15 Baustufen steht das Teil auf den Rädern:

Aufmerksamkeit sei auf den Bauschritt 13 gelegt:
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Wer genau hinschaut erkennt Türscharniere! Es wird in der Bauanleitung nicht deutlich erwähnt, dass die Türen herausgeschnitten werden können. Eine gestrichelte Linie an der Karosserie „ohne Bedeutung“. Die Karosserie wartet an den Sicken ebenfalls mit dünnerem Material auf. Das ist bemerkenswert.

Mein Fazit.

Für mich war er eines der frühen Modelle, die ich baute. Die Karosserie hatte schon bei dieser ersten Ausgaben Gießgrate, Fischhäute, zu dicke und grob ausgeführte Bauteile. Auf der anderen Seite sind da schöne Details wie die ausgearbeiteten Instrumente oder angegossenen Schriftzüge. Er ist halt Antiquar.

Leider schaffte er es bei mir nicht zu überleben, geschweige denn, dass ich ihn fertig stellte.

Woran scheiterte es? Genau an der Möglichkeit, die Türen zu öffnen. Damit war ich als junger Modellbauer gnadenlos überfordert. Türen ausschneiden? Kein Problem. Das aber ansehlich und passend zusammen zu bekommen, klappte garnicht.

Gebaut wird dieser Bausatz nicht. Auch, wenn mein heutiges KnowHow ohne Zweifel mit der Herausforderung von funktionalen Türen fertig werden würde.

Dominik Weitzer , Modellbaustammtisch Recklinghausen