Heute mal eine kleine Zeitreise … Vor vielen Gezeiten baute ich die Albatros von Revell. Ich glaube, das war damals mein zweites maritimes Modell. Und 2003 bei einem Truppenbesuch in Kiel bin ich mit einem Schnellboot mitgefahren. Das war ziemlich rasant, noch dazu im Februar. Leider kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern, welches es war. Könnte durchaus auch eins der Klasse 143A gewesen sein …
Warum aber Kitarchäologie? Der Bausatz stammt von 1996 und wurde 2016 nochmals neuaufgelegt. Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller gewesen die Gepard zu diesem Zeitpunkt neuaufzulegen, da 2016 die letzten Boote außer Dienst gestellt wurden.
Einzige Änderungen in der Neuauflage sind die Decals, Anleitung (jetzt in Bunt und in Farbe) und der Karton. Die neuen Decals zeige ich dann auch noch.
Zur Klasse 143 gehört natürlich auch noch die Klasse 143 A – Gepard, die auch noch hier folgen wird.
Es gab insgesamt zehn Boote dieser Klasse, welche 1976/1977 in Dienst gestellt wurden und dann in den Jahren 2004/2005 außer Dienst gestellt wurden. Drei wurden als Ersatzteilspender für die Klasse 143 A genutzt. Die restlichen gingen an die tunesische Marine und eins nach Ghana.
2017 oder 2018 trafen wir beim Verlassen des Hafens von Tunis eines unsere alten Schnellboote gesehen.
Technische Daten:
| Länge: | 57,6m |
| Breite: | 7,8m |
| Tiefgang: | Max. 2,6m |
| Besatzung: | 40 Mann |
| Leistung: | 18.000 PS |
| Geschwindigkeit: | Max. 42kn (78km/h) |
| Bewaffnung: | 2 x Sk 76mm L/62 Oto Melara Typ CS 1
4 x MM 38 Exocet Flugkörper 2x 533mm Torpedorohr (achteraus) |
Kommen wir zum Bausatz…
Wir haben insgesamt zwei Spritzlinge, die beiden Rumpfteile und ein Stück Klarsichtkunststoff für die Brückenfenster. Ach ja und einmal Bindfaden, kann man übrigens auch sehr gut für Kohlrouladen verwenden.
Der Rumpf besteht aus zwei Teilen:
Als nächstes haben wir den Spritzling für das Achterdeck, Decksaufbauten, Torpedorohre usw.
Was ich schade finde, ist das man die Zwischenräume der Reling nicht freigelassen hat wie bei dem Bausatz der 143 A. Ist jetzt die Frage, ob man es so belassen will oder es riskiert es frei zu machen:
Auf dem letzten Spritzling finden wir das andere Teil für das Oberdeck, Relings, Flugkörperbehälter usw.
Das Klarsichtteil habe ich mal auf den Flaggensatzgelegt. Auch nach den Jahren ist es immer noch von sehr guter Qualität:
Zum Schluss noch einmal den Flaggensatz und die Decals. Mit diesem Decalsatz können lediglich vier Boote dargestellt werden, mit dem Neuen sind alle zehn Boote möglich:
Die Bauanleitung, DIN A4, besteht aus 38 Bauschritten… 40 wenn man Bemalung und Decalierung mitrechnet. Wie auf der letzten Seite zu sehen, hat der Vorbesitzer schon vorgearbeitet. Möchte man das Boot vor 1972 darstellen, so sind folgende Farben zu verwenden:
- RAL 7035 lichtgrau Rumpf und Aufbauten
- RAL 7012 basaltgrau Deck
- RAL 3009 oxidrot Unterwasserschiff
- RAL 9005 tiefschwarz Wasserpass
- RAL 9001 cremeweiß Hull-Number
Nach 1972 änderten sich die Farben für Rumpf und Aufbauten sowie vom Unterwasserschiff:
- RAL 7000 fehgrau Rumpf und Aufbauten
- RAL 3001 signalrot Unterwasserschiff
Fazit: Der Bausatz ist qualitativ gesehen wirklich klasse im Vergleich zu manch anderen aktuelleren aus dem Hause. Fischhäute sucht man vergebens und auch Sinkstellen habe ich hier keine.
Erhältlich bei … Da muss man wohl oder übel das Netz durchforsten. Diesen BS gibt es nicht mehr, außer eben „gebraucht“. Der Nachfolger (05148) scheint auch nicht mehr verfügbar zu sein.
modellbau-universe hat ihn im Programm, aber nicht lieferbar.
Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen