Heute wollen wir einen echten Klassiker vorstellen – Den Land Rover von Italeri !
Das Vorbild
Die Ursprünge des Land Rovers geht auf das Jahr 1948 zurück. Rover wollte ein Fahrzeug für die Landwirtschaft entwickeln, weshalb das Fahrzeug über Nebenantriebe verfügte an denen Kompressoren, Generatoren oder Holzspalter betrieben werden konnten. Die ersten Land Rover waren noch mit Überbeständen von „Interior Green“ der Royal Airforce lackiert. Im Laufe der Jahre wurde der Land Rover zu einem ähnlich erfolgreichen Geländewagen wie der Jeep, was dazu führte, dass 1976 bereits eine Million Fahrzeuge gebaut wurden. Insbesondere auf Expeditionen und Abenteuerreisen war der Land Rover das Fahrzeug der Wahl.
Zwischen 1971 und 1984 wurde die „Series III“ gebaut, die offenbar Vorlage für das Modell von Italeri war. Das Fahrzeug wurde mit 2 Radständen angeboten:
- 88″ (2235 mm) (SWB – Short Wheelbase), Länge 3617 mm, Breite 1676 mm, Höhe 1969 mm auf Rädern 6,0 R16
- 109″ (2769 mm) (LWB – Long Wheelbase), Länge 4445 mm, Breite 1676 mm, Höhe 2057 mm auf Rädern 7,5 R16
Ab dieser Baureihe wurden die Scheinwerfer vom Kühler in die Kotflügel verlegt, wobei dies bereits bei der Series II auf dem Baujahr 1968 getan wurde. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Series II und III sind die bei der Series III an den Türen montierte Rückspiegel, die bei der Series II noch an den Kotflügel befestigt waren.
In Sachen Motorisierung wurden neben einem 2,25-l-Vierzylinder Dieselmotor mit 63 PS (46 kW) auch noch drei Benzinmotoren angeboten: 2,25-l-Vierzylinder mit 73 PS (54 kW), 2,6-l-OHV-Sechszylinder mit 86 PS (64 kW) und ein 3,5-l-V8-Motor mit 91 PS (68 kW).
Natürlich nutzen auch die britischen Streitkräfte den Land Rover als Fahrzeug.
Der Bausatz
Die Formen des vorliegenden Land Rovers gehen zurück auf das Jahr 1980. Seit dem wurden Bausätze aus dieser Form auch unter den Markennamen von Testors und Revell vertrieben.
Im Schüttkarton finden wir:
- 4 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Gussast aus klarem Polystyrol
- 1 Bauanleitung
Gussast „A“
Am Gussast „A“ befinden sich der Leiterrahmen, Achsen, Auspuff, Federpakete, Sitze, Lenkrad,Schalthebel und Instrumentenbrett.
Die Bauteile zeigen fast keinen Gussgrat und relativ kleine Angüsse. Die Details an sich sind nicht ganz auf dem heutigen Stand, aber durchaus noch akzeptabel. Lediglich die vollkommen flachen, unstrukturierten Sitze entsprechen nun wirklich nicht mehr dem heutigen Stand, können aber mit einem Skalpell und etwas eigenem Einsatz schnell verbessert werden.
Gussast „B“
Am Gussast „B“ finden wir die Teile für die Karosserie und Reifen, die löblicher weise als Spritzgussteile beiliegen !
Erfreulicherweise sind die Flanken der Reifen auch noch beschriftet. Auf der dunklen Seite steht das sehr vereinfachte Profil. Stichwort „Beschriftung“ – Das „Land Rover“ Logo am Kühlergrill ist komplett vorhanden. Den Kühlergrill an sich würde man heute wahrscheinlich mit PE Teilen darstellen, aber mit einem anständigen Washing wird man hier auch ein anständiges Ergebnis erreichen.
Gussast „C“
Windschutzscheibe, Deckteil der Plane und Heckteil der Plane sowie Außenspiegel finden sich am Gussast „C“.
Auch diese Teile wirken durchaus anständig, wobei das Verdeck deutlich mehr Faltenwurf vertragen könnte. Eine Option wäre hier das komplette Verdeck mit einem Papiertaschentuch und Weißleim ab zu formen um so eine Plane aus Papiertaschentuch zu erhalten in die man selbst Faltenwurf ein modellieren kann.
Gussast „D“
Als Ergänzung zu Gussast „C“ finden wir am Gussast „D“ die Seitenteile der Plane, sowie etwas Werkzeug.
Klarsichtteile
Die Klarsichtteile zeigen sich schlierenfrei und gut durchsichtig.
Decals
Der Decalbogen macht einen sehr guten Eindruck. Der Druck liegt perfekt im Raster und die Farben, auch das Weiß, wirken deckend. Decals für Wartungshinweise oder Instrumente liegen dem Bausatz nicht bei.
Bauanleitung
Die Bauanleitung von Italeri wirkt etwas „Old School“, ist aber leicht verständlich und führt in 14 Schritten zum Erfolg. Erfreulicherweise gibt es hier auch noch eine Übersichtskarte der Gussäste auf der jeden Bauteil mit der entsprechenden Nummer benannt ist ! Das ist doch mal ein echtes Feature dass auch andere, neuere Firmen übernehmen könnten!
An Markierungsvarianten stehen 2 zur Verfügung:
- British Royal Army, IFOR Mission, Bosnia 1993
- British Royal Army, Field Ambulance, 1984
Auf der Rückseite des Kartons finden sich noch 2 Farbdrucke der beiden Markierungsvarianten. Die Farbangaben beziehe sich auf das Farbsystem von Italeri.
Fazit:
Auch wenn der Bausatz seit 30 jähriges Jubiläum ansteuert ist es tatsächlich besser als erwartet. Lediglich die Sitze und Plane erfordern etwas Eigeninitiative. Für die Reifen gibt es leider unseres Wissens nach keinen lieferbaren Ersatz aus Resin. Lediglich die Firma Mouse House Enterprises aus Australien hatte wohl in der Vergangenheit ein Reifenset im Angebot über dessen Qualität bzw. Detailtreue beim Profil wir nichts wissen. Überhaupt hat es uns stark gewundert, dass der Aftermarket für diesen Bausatz so gut wie nichts zu bieten hat. Wer es mit den genannten Details nicht so genau nimmt bekommt für einen schmalen Taler ein schönes, relaxtes Wochenendprojekt bzw. ein Modell um vielleicht ohne großen finanziellen und zeitlichen Aufwand neue Bemalungstechniken zu versuchen.
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Online Shop von Modellbau König