Den bekanntesten Vertreter der „15er“-Reihe, die MiG-15, kennt wohl jeder.
Aber die La-15 „Fantail“?
Meist Fehlanzeige!
Das OKB Lawotschkin, dem die sowjetische Luftmacht die LaGG-3, La-5, La-7 und weitere Propellerflugzeuge zu verdanken hatte, machte sich Anfang 1947 daran, ein eigenes Jetjagdflugzeug als Konkurrenz zur MiG-15 zu entwickeln.
Wegen Ferigungsproblemen ging die La-15 jedoch erst im Februar/April 1949 in die Serienproduktion – als die Entscheidung für die Massenproduktion der MiG-15 längst gefallen war!
Nach einigen tödlichen Unfällen mit dem Lawotschkin Strahljäger endete die Produktion schon im Auguist 1949 nach gerade einmal 235 Exemplaren – die längst serienreife MiG-15 wurde somit zum Rückgrat der sowjetischen Strahljägerflotte!
Wer es lieber etwas detaillierter hat, dem kann ich die Einführung in der Bauanleitung dieses Modells empfehlen!
Der ukrainische Hersteller Mars Models (der wie auch immer, eine direkte geschäftliche Verbindung zum AMP/MikroMir zu haben scheint) offeriert uns Modellbauern mit dem neuesten Bausatz die Möglichkeit, die La-15 aus zeitgemäßen Formen zu bauen (der alte Cooperativa-Kit war eher ein grausames Experiment in Sachen „Plastik“).
Die schön gemachte und stabile Kartonage (die Ukrainer können das!) beinhaltet die einzelnen in einer Art Küchenfrischhaltefolie eingewickelten dunkelgrauen Spritzlinge:
Und beim genaueren Betrachten wird schnell klar: Das ist absolut KEIN „short run“ mehr!
Die Aufteilung der Tragflächen mit angegossenemRumpfvorderteil finde ich bemerkenswert und sie erleichter den Bau ungemein – kein Spachteln und Anpassen der Tragflächen an den Rumpf!Die Strukturen sind wunderbar zurückhaltend graviert und die beiden Grenzschichtzäune (aus dem Photoätzbogen) finden auf der Tragflächenoberseite perfekten Halt durch die Aufnahmeschienen:Der Gussrahmen für die Rumpfteile (Vorderteil und Heck als getrennte Einheit) – hier wäre die Möglichkeit einer Wartungsszene mit abgenommenem Heck (à la MiG-15) denkbar … es fehlt nur das Triebwerk!Auch hier, wie nicht anders zu erwarten, wunderschön gemachte Strukturen:
Der dritte Spritzling beherbergt die restlichen Details, die sich ebenfalls nicht mehr vor Großserienprodukten verstecken müssen:
Für das schön gemachte Instrumentenbrett …
… findet sich auf dem Decalbogen ein Nasschiebebild mit den Skalen:
In einer separaten kleinen Tüte …
… findet sich die leider nur einteilige Kanzel sowie die Landescheinwerferabdeckung:Wie man sieht, ist die Kanzel wirklich transparent:Ein Bad in FUTURE wird u.U. noch mehr herausholen können.
Dazu gibt es in der Tüte noch die Photoätzteile:
Leider liefert uns MarsModels keine geätzten Gurte – hier sollte man entweder selbst aktiv werden oder auf dem Zubehörmarkt auf die Suche nach geeigneten Gurten gehen.
Als Letztes findet sich ein Bogen mit selbstklebenden Masken:Meine bisherigen Erfahrungen mit Masken aus ukrainischer Fertigung sind zwiegespalten: Entweder sie waren zu klein oder aus transparentem Material (gerade bei Kanzeln äußerst unpraktisch) oder sie hinterließen derbe Kleberreste! Ich bin deshalb auf diese Masken gespannt!
Die Bauanleitung besteht aus einer DIN A-4 großen Broschüre mit einer historischen Einführung auf Ukrainisch und Englisch und einer Übersicht des Schachtelinhaltes …(man beachte: Gunze, Humbrol und Vallejo sowie die sowjetischen Farbbezeichnungen – klasse!)
… sowie die eigentliche Montageanleitung:
Der gut gedruckte Bogen mit den Markierungen …… erlaubt die Darstellung verschiedener La-15, wobei ich persönlich die Maschinen mit den roten Bugbemalung äußerst attraktiv finde:
Fazit: Dein Top-Bausatz eines eher unbekannten Flugzeuges aus der Frühzeit der sowjetischen Jet-Ära und das obenrein in einer hochwertigen Qualität!
Erhältlich derzeit nur direkt im online-shop des Herstellers.
Übrigens hat Mars Models die La-15 auch im Quarterscale im Programm!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen