Nach unserer Vorschau auf den M3 Early Production und den M3 Grant Mk. I von MiniArt wollen wir nun einen Blick in den Karton des frühen Produktionsloses werfen …
Ein für Panzer im Maßstab 1/35 eigentlich durchaus üblich dimensionierter Karton – aber bedingt durch die Tatsache, dass es ein Bausatz mit komplettem Innenausbau ist, wirklich rappelvoll! Einmal alles entnommen, muß man sich beim Zurücklegen wirklich bemühen, damit wieder alles hineinpasst. Das verspricht doch schon mal viel Bastelspaß:
Die sehr schön gemachte Din A4 Anleitung (ein Heft mit 32 Hochglanz Seiten) ist weitgehend in Schwarz/Weiß gehalten, wurde aber dort wo es hilfreich ist (wie bei den vielen Bemalvorschlägen) mit sehr schön colorierten Beispielbildern versehen:
Eigentlich ist sie mit großen und gut erkennbaren Bildern gestaltet, somit sollte eigentlich alles gut verständlich sein – allerdings dürfte so mancher ältere oder solche Modellbauer mit generell nicht optimaler Sehstärke durch die teilebedingt seeehr grosse Informationsfülle teilweise ins Rudern kommen. Auch Anfänger werden die dicht gepackten Informationen eventuell verwirrend finden. Ein systematisch der Bauanleitung folgen und getane Bauschritte eventuell mit einem Bleistifft zu markieren könnte nötig und hilfreich sein. (Mein geliebtes hin und her hopsen zwischen Bauabschnitten werde ich hier wohl tunlichst vermeiden um nicht durcheinander zu kommen.)
Es gibt schöne und gut erkennbare, farbige Bemalvorschläge zu 8 angedachten Varianten.
2 für die US Army:
– 1st armored Division, Militärische Manöver, State of Carolina, November 1941
– 2nd armored Division, Fort Benning (Georgia), frühes 1942
1 kanadische Variante
– Training armored Division, Großbrittanien, 1942
2 Deutsche Beutemaschinen
– Deutsche Wehrmacht, Mzensk, Februar 1943 – Wintertarn
– Deutsche Wehrmacht, Ostfront 1943
3 russische Varianten
– voraussichtlich 192ste Panzerbrigade der 61 Armee, Bryansk Front, Bezirk nördlich von Bolkhov (Oryol Region), Juli 1942
– voraussichtlich 192ste Panzerbrigade der 61 Armee, Bryansk Front, Bezirk nördlich von Bolkhov (Oryol Region), Juli 1942 (anderer Panzer)
– 5. Panzergarde der roten Armee, Front auf der Kursk-Steppe, Juli 1943
Die ausführliche Farbvergleichstabelle auf der letzten Innenseite ist leider etwas klein und zwischen Werbung für andere, thematisch passende Kits „versteckt“:
Vallejo, Mr.Color, Life Color, Tamiya, AK, Mission Modells. Vermutlich der russische Farbname. Englischer Farbname
Kommen wir nun zum eigentlichen Bausatz. Es ist zuallererst die Teilefülle die einem nach dem öffnen auffällt. Die Spritzrahmen sind sauber gefertigt, ohne nennenswerten Flash. Es ist also keinerlei unnötiges Versäubern der Teile vonnöten.
Die Detailierung ist gut, schön gemacht sind vor allem die Gußstrukturen auf den im Original aus Guß gefertigten Teilen.
Der Innenausbau mit all seinen Kleinteilen ist eindeutig mehr als nur ein Alibi-Innenausbau damit es innen nur nicht langweilig wirkt. Ob man allerdings all die Mühe hinterher auch halbwegs deutlich erkennen kann wenn man durch die Luken schaut? Trotzalledem sehr beindruckend was man dort gestalten kann.
Die 79 Glieder jeder Ketten bestehen jeweils aus einem Ober und einem Unterteil, die an den Seiten mit 2 Verbindern beweglich zusammengefügt werden.
Der kleine Ätzteilbogen ist sauber gefertigt und dürfte das wichtigste abdecken. Um Beschädigungen zu vermeiden ist er in einer extra Karton-Umverpackung.
Die Decals sind von Decograph/Ukraine und sehen sauber gefertigt aus (da noch nicht benutzt Angabe natürlich erstmal unter Vorbehalt).
Auf den ersten Blick würde ich sagen ein schönes Modell mit einem bei der Bauteilfülle günstigen Preis. Meiner momentane Planung nach werde ich ihn wohl nur um die gedrehten Läufe für Kanonen und MG von RB-Models aus Polen ergänzen.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Michael Hoffmann, Nordhorn