Marder I auf FCM 36(f) in 1:35 von Revell #03292

Als Neuheit hat uns Revell den Marder I – 7,5 cm Pa.K. 40 (Sf.) auf Geschützwagen FCM 36(f) angekündigt …
Auf der Revell Neuheitenseite sind die Infos nur etwas spärlich:
„[…]Modellbausatz des deutschen Panzerjägers Marder I auf dem Fahrgestell des französischen leichten Infanterie-Panzers FCM 36. Ausgerüstet mit einer 7,5-cm PAK 40 kamen zehn davon bei der Invasion in der Normandie zum Einsatz.

  • Sehr detaillierter Bausatz
  • Flexible Weichplastikkette“

Handelt es sich wirklich um eine Neuheit oder haben die Jungs von Revell uns wie beim Zwotonner eine Mogelpackung untergejubelt?

Nur wirklich kurze Infos zum Marder I:
Die Bezeichnung Marder I wurde im Zweiten Weltkrieg für einige 7,5-cm-Panzerjäger-Selbstfahrlafetten verwendet, die auf französischen Beutefahrgestellen basierten und die für die deutsche Wehrmacht hergestellt und von dieser eingesetzt wurden.

Technische Daten dazu:
Gewicht: 8,3 t
Länge über alles: 5,38 m
Breite: 1,88 m
Höhe: 2,00 m
Bewaffnung: 7,5-cm-PaK 40/1 L46
Munition: 40 Schuss
Besatzung: vier
Panzerung
Wanne vorn 12 mm
Aufbau vorn 12 mm
Motor: Sechszylinder-Reihenmotor Delahaye 103 TT mit 70 PS
Höchstgeschwindigkeit Straße: 38 km/h
Reichweite Straße: 150 km
Reichweite Gelände: 90 km
Stückzahl: 185

Meist basierten die Marder wie erwähnt auf Beutefahrzeugen, das waren u.a. Hotchkiss-Panzer oder die FCM 36.  Der FCM 36 war ein von der Firma Forges et Chantiers de la Méditerranée gebauter seinerzeit moderner leichter französischer Infanterie-Panzer – und genau da hat der Bausatz seinen Ursprung. Dazu komme ich gleich.

Das Schachtelbild gefällt mir ausgezeichnet. Das hat mich neugierig gemacht (sieht aus wie „ein tiefergelegter Rasenmäher“) und ein paar Umbauarbeiten kamen mir in den Sinn.

Wer die Schachtel auf macht, dem wird wie schon bei der Cessna 0-2 A zu findende Revell-untypische Tüte mit Verschlußstreifen auffallen:
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Auch hier steckt der Hersteller ICM dahinter, dessen Logo man auch auf den Spritzlingen finden kann. Erschienen ist der Marder I als WWII French Light Tank FCM 36 (!) bei ICM im Jahr 2020 unter der Bausatz #35336. Interessante Verbindung, basiert der jetzt vorliegende Marder I von Revell auch in seiner Geschichte als Beutefahrzeug auf diesem Typ Panzer.

Relativ neu ist er dennoch – und das sieht man deutlich an der Qualität.

Der Bausatz erhielt von ICM noch zwei weitere Auflagen, bevor auch er als Marder I on FCM 36 base (Bausatz #35339) 2021 eingeführt und dieses Jahr mit neuen Bauteilen wieder aufgelegt wurde.

Was erwartet uns also in der Revell’schen Packung?
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Angegeben ist der Bausatz mit 245 Bauteilen. Verteilt sind sie auf 7 Spritzlingen. Dann noch die Gummikette, Bauanleitung, die Decals und der Bausatz ist komplett. Über den Faltkarton mit Seiteneingriff äußere ich mich nicht. Unpraktisch wie eh und je.

ICM hat die Spritzlinge sehr gut gestapelt, auch hier kommt der wirklich praktische Verpackungsbeutel mit dem Klebestreifen zum Glänzen:

Man kann nach dem Begrabbeln das ganze wieder gefahrlos reinpacken ohne Sorgen zu haben, dass sich gelöste Kleinteile durch die seitlichen Kartonöffnungen heraus flitschen.

Ein Überblick über die Spritzlinge (die auch doppelt vorhanden sind, also kein Fotofehler) und die Kette:
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Auch im Detail mag ich den Bausatz sehr loben. Saubere Sicken, scharfe Kanten, dünne und filigrane Bauteile, schöne Oberflächenstrukturen. Hervorragende Qualität:

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Die Decals sind für mehrere Varianten vorgesehen:
Revell-03292-Marder-I-16 Marder I auf FCM 36(f) in 1:35 von Revell #03292– Special event of new vehicles at Matford Werke Plant in Poissy, France, May 1943
Revell-03292-Marder-I-41 Marder I auf FCM 36(f) in 1:35 von Revell #03292– Sturmgeschütz-Abteilung 200, Normandy, France, Spring 1944
Revell-03292-Marder-I-42 Marder I auf FCM 36(f) in 1:35 von Revell #03292– Sturmgeschütz-Abteilung 200, Art.Rgt.Stab z.b.V-931, Normandy, France, June 1944
Revell-03292-Marder-I-43 Marder I auf FCM 36(f) in 1:35 von Revell #03292– Schnelle Brigade West, Art.Rgt.Stab z.b.V-931, mobility and firing trials, France, 1943.
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Die Bauanleitung:

Sie ist nach Art des Hauses Revell in bunter, mittlerweile gewohnter Ausführung gestaltet. Das Deckblatt mit einem gebauten Modell wie es die Illustration auf dem Karton zeigt, wird es für mich doch ein wenig kompliziert.

Schon auf der 4ten Seite sind Hinweise auf „Seitensprünge“ für die Varianten angegeben:
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Das findet sich auch auf vielen Bauschritten:
Revell-03292-Marder-I-18 Marder I auf FCM 36(f) in 1:35 von Revell #03292

Also ist man gut beraten, sich vorher Gedanken zu machen, welche Variante man bauen möchte.

Die Bauanleitung führt dann typischerweise über die ersten Seiten mit Hinweisen, Mischungsverhältnissen, Bauteileübersicht …

… letztlich durch die 64 Baustufen bis hin zur farblichen Gestaltung:

Mein Fazit.

Mit dem Marder I beschert uns Revell eine wirkliche Neuheit unter ihrem Label.

Die Qualität dieses Bausatzes spricht deutlich für sich und ich behaupte, dass es als Lob an ICM geht – denn ich habe bisher keine schlechten Bausätze von ihnen gehört oder gesehen Das Alter von gerade zwei Jahren spricht ebenfalls für sich. Ohne Zweifel sind die Bauteile sauber gegossen, mit hervorragenden Details.

Die Mischungsverhältnisse halten sich diesmal mit 80zu20 in Grenzen, die Bauanleitung ist relativ einfach und übersichtlich gegliedert, führt mich jedoch mit den insgesamt acht(!) Farbvarianten etwas verwirrend durch die Bauschritte zum Ziel.

Da ich nicht der routinierte Militärbauer bin, der Bausatz nun mal hier liegt weil er mich neugierig gemacht hat, müsste ich die Herausforderung annehmen, die Flecken-/ oder Strichtarnung mit dem Luftpinsel aufbringen zu müssen, wie es die Variante „65“, „66“, „67“ oder auch „68“ vorsieht.…wenn da nicht die drei (für mich) leichteren Farbschemas in der Variante „65b“ , „66b“ oder „68b“ wären ?

Vor allem, da ich im Grunde keine Unterschiede der Variante „67“ und „67b“ sehe, so verwirrend ist für mich die schematische Darstellung, was ich denn da nun in den einzelnen „Seitensprüngen“ farblich beachten soll – nur Beispielhaft:
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Die Bauanleitung ständig während des Bauens zu studieren, welche „Seitensprünge“ ich für eine im Vorfeld entschiedene Farbvariante durchführen muss – das ist die Herausforderung!

Erhältlich bei Modellbau König.

Dominik Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen