Nach zwei Jahren fand es Eduard an der Zeit, die wirklich tolle Bf 108 Taifun in 1:32 noch einmal neu aufzulegen …
Ich hatte schon damals betont, dass es sich hierbei um keinen ursprünglich von Eduard selbst konzipierten Bausatz handelt, sondern dass man sich der Formen eines anderen Herstellers bediente: „It is not from our original moulds, these hail from a company named Foke, and they normally are seriously invol-ved with the manufacture of industrial robots. This was originally a bit of a side venture for the firm, and they came to the conclusion that it wasn’t their cup of tea, and so we were able to by the Tajfun from them.“ (Eduard Newsletter 01/2020, S. 5)
Unsere jetzige aktuelle Neuauflage unterscheidet sich von der 2020er Edition eigentlich nur in der Verpackung – statt der damaligen orangen ProfiPack Box …
… gibt es nun die aktuelle Farbgebung:
Ansonsten ist der Bausatz zu 100 Prozent identisch mit der Erstauflage – bis hin zu den seltsamen dünnen Tütchen, die ich damals schon bemängelt hatte:
Erstens sind die an einem Ende offen (sodass die Spritzlinge herausrutschen können – fragt nicht, woher ich das weiß) und zweitens sind diese Tütchen ganz und gar kein Schutz vor Beschädigungen! Die üblichen selbstklebenden Eduard-Tüten wären mir lieber gewesen – meine damalige Vermutung, dass es sich um eine Vorserie handelte und man deshalb auf gerade vorhandenen „Butterbrottüten“ zurückgegriffen hat, wurde leider nicht bestätigt: Auch die aktuelle Neuauflage „glänzt“ mit diesen dünnen Tütchen!
Aber das, was in diesen Tütchen verpackt ist, lässt Modellbauherzen höher schlagen!
Fangen wir mit den Klarsichtteilen an:
Man hat die Wahl zwischen geschlossener …
… oder offener Kabine:
Die Strukturen sind hervorragend wiedergegeben …
… und die Transparenz – makellos:
Hundert Punkte Eduard!
Dann der Gussrahmen für die Tragflächen:
Durchgehend fein strukturiert:
Der Rumpfspritzling …
… steht den Tragflächen in Nichts nach:
Der Gussrahmen für die Ruder:
Die Höhenflossen …
… sowie die Höhenruder selbst:
Alles ordentlich bis sehr gut strukturiert!
Die Landeklappen (zweiteilig ausgeführt):
Die ebenfalls zweiteiligen Querruder:
Und abschließend die beiden Seitenrudervarianten:
Damit kommen wir zum Fahrwerk:
Bei den Fahrwerkbeinen sehe ich noch viel Luft nach oben und ich bin mir sicher, dass wir bald von Eduard BRONZE-Fahrwerkbeine kaufen können – für das absolute i-Tüpfelchen meines Erachtens unerlässlich!
Gleiches gilt für die Schachtabdeckungen:
Die sind zwar ok, aber leider auch nicht mehr! Aber dafür gibt es schon Eduard-Ersatz!
Das Heckrad hat eine schöne Sporngabel und die beiden Dämpfer für die Hauptfahrwerkbeine sind ganz ok:
Die Bereifung …
… ist ebenfalls „ok“ – und auch hier haben wir schon Ersatz von Eduard selbst!
Und das wird im Falle des Spornrades echt notwendig sein:
Kommen wir zur Inneneinrichtung unserer Taifun:
Der wunderschöne Cockpitboden …
… die nicht minder schönen Seitenwände …
… sowie die übrigen Strukturen …
… erinnern SEEEHR an den 1:48er Eduard-Bausatz!
Ebenso wie die Beigabe des Zusatztanks und des kleinen Schmierstofftanks für die Kabine.
Das Instrumentenbrett wird auf alle Fälle zu ersetzen sein:
Hier soll ein Decal für die Instrumente zum Einsatz kommen, aber entweder nutzt man die beigelegten Ätzteile (siehe unten) oder man greift zum LÖÖK-Instrumentenbrett!
Wie schauts am vorderen Ende der Bf 108 aus?
Nun, der Motor ist ein Traum:
Die Bugspitze ist in Ordnung:
Die Auspuffrohre rufen nach BRASSIN-Ersatz:
Mal schauen, ob EDUARD den Ruf erhört!
Das Brandschott zwischen Motor und Cockpit ist dann wieder wunderbar gemacht:
Was mich anfangs ein wenig irritiert hat – es liegt NUR der spätere Metallquirl bei:
Nun – des Rätsels Lösung liegt am Boden der Schachtel – ein BRASSIN Holzpropeller:
Und der ist wirklich typisch Eduard:
Was liegt sonst noch in der Schachtel?
Zunächst einmal ein reht großer Bogen mit Ätzteilen – farblich vorbedruckt:Damit gelingt eine sehr ansprechende Detaillierung des Cockpits sowie eine gute Nachahmung einiger externer Details.
Für die beiliegenden selbstklebenden Masken …
… gibt es in der Bauanleitung selbstverständlich ein gesondertes Blatt zur Anbringung:
Und diese Bauanleitung hat es wieder in sich – ein typisches EDUARD-Qualitätsprodukt:
Das beginnt schon mit der ausführlichen Einsatzgeschichte der „Taifun“:
Und setzt sich mit der eindeutigen und präzisen Montageanleitung fort:
Mit dem DIN A4 großen Decalbogen …
… lassen sich fünf Luftwaffenmaschine darstellen – u.a. auch die unvermeidliche Maschine des Sonderkommandos Blaich“:
Aber auch die vier übrigen Taifuns haben durchaus ihren Charme:
Ein Fazit zu dieser willkommenen Neuauflage?
Gerne doch:
Kaufen! Mehr braucht es angesichts der gebotenen Qualität und eines (leider etwas erhöhten Preises von ca. 35 Euro eigentlich nicht!
Ich freue mich schon darauf, auch diese zweite Auflage der „Taifun“ zu bauen – und auch dieses Mal garantiert NICHT als KG + EM!
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen