In der Serie aus dem bekannten hochwertigen und hochdetaillierten Eduard-Bausätzen der Bf 109 gibt es nun eine neue WEEKEND-Ausgabe für die Bf 109F-4 zum günstigen Preis. Das Deckelbild ziert die wohl bekannteste „Friedrich“ in Form der „Gelben 14“ von Marseille …
An der Kartonseite sind die vier aus dem Karton möglichen Varianten zusammengeführt. Es sind zwei „Prominentenflugzeuge“ und zwei Maschinen von weniger bekannten Piloten mit besonders bunten Farben:
Im Karton gibt es dann den typischen WEEKEND-Inhalt mit den Spritzästen, den Decals und der Bauanleitung. Also das, was man minimal braucht, um ein Modell fertig zu bekommen:
Wir haben hier bei Kitreviewsonline den Eduardbausatz der F-4 erst einmal bei dem ersten Erscheinen vorgestellt:
https://www.kitreviewsonline.de/bf-109-f-4-profipack-von-eduard-82114/
Das ist schon eine ganze Weile her, daher schauen wir hier noch mal etwas umfassender auf die Äste und beginnen mit denen für die großen Bauteile. Die Äste M und L für die Tragflächen sind zusammen gespritzt:
Ast L stellt die durchgehende untere Tragflächenschale mit den ab der F-4 eingeführten runden Radausschnitten dar, wobei die äußeren Bögen an den Oberschalen vorhanden sind:
Die Ausführung ist nach wie vor sehr sauber mit unterschiedlich breit ausgeführten erhabenen und versenkten Detailausführungen. Es sind hier ein paar Kratzer zu sehen, die jedoch nach einem leichten Anschliff und einer Grundierung nicht sichtbar bleiben:
Die Oberschalen kommen dann aus dem Ast M und haben sehr feine Reproduktionen der Niete:
Das Staurohr scheint etwas aus der Richtung zu kommen und müsste entsprechend gerichtet werden. Ich entferne diese allerdings immer gleich, da sie durch Metallrohre ersetzt werden:
Die Positionsleuchten an den Tragflächenspitzen sind von Eduard bei der F-4 mit Abdeckungen in der aerodynamischen Form der Endkappen ausgeführt. Die früheren Ausführungen hatten diese Abdeckungen nicht. Der Zeitraum der Einführung wird von den Historikern – natürlich, muss man bei der Bf 109 sagen – streng unterschiedlich gesehen. Eduard hat dazu im eigenen Info Juni 2023 seine Sicht dargelegt und es gibt definitiv fotografische Belege, die F-4 mit dieser Abdeckung zeigen:
Für den Rumpf gibt es den Spritzast R. Hiervon werden nur die beiden Rumpfschalen verwendet. Die Teile an der mittleren Strebe finden nur für den Bau von G oder auch K Versionen Verwendung für den der Ast von Eduard ebenfalls ausgewiesen ist:
Die Rumpfhälften sind ebenfalls mit sehr sauberen und in der Stärke unterschiedlichen Details versehen. Hier ist wirklich alles auf höchstem Niveau:
An den Rumpfinnenseiten befinden sich einige Details für die Darstellung der dortigen Bedieneinrichtungen, die teilweise noch durch Kleinteile und Decals ergänzt werden müssen/können. Mit etwas farbiger Nachbearbeitung ergibt sich hieraus und aus der weiteren Cockpitdarstellung auf der Bodenplatte eine sehr vorzeigbare Darstellung. Seitenkonsolen hatte die Bf 109 ja nicht:
Natürlich gibt es neben den typspezifischen Spritzästen auch noch die bekannten Äste, die für nahezu alle Bf-109-Bausätze Verwendung finden und aus denen enorme Mengen von Einzelteilen übrig bleiben. So hier zunächst der Ast H:
Hier aus diesem Ast einige der zur Verwendung vorgesehenen Teile. Die Propeller sind alternativ zu verwenden:
Für das Instrumentenbrett gibt es eine glatte und eine strukturierte Version. Die erste ist nach der Anleitung zur Verwendung mit dem passenden Decal aus dem Bausatz vorgesehen. Wenn man Eduard-Zurüstsets mit Ätzteilen oder aus dem Space-Programm verwendet, ist es meist auch die richtige Wahl. Mit einem geeigneten Weichmacher kann man bei Weekend-Bausätzen mit dem Decal auf dem strukturierten Teil jedoch auch eine sehr schöne Wiedergabe erreichen. Dies habe ich schon vielfach so gemacht und hatte immer ein sehr vorzeigbares Ergebnis:
Der Ast I ist der zweite Dauergast in den Eduard-Bausätzen:
Aus diesem Ast kommen insbesondere die Teile für die die Ruder, Vorflügel und Leitwerke, die Abdeckungen und Klappen der Kühler, die sich ebenfalls durch feinste Details z. B. bei der Rippen- und Nietstruktur auszeichnen:
Der in diesem Falle kleine Klarsichtast Z ist ebenfalls ein alter Bekannter:
Die Qualität ist nach wie vor exzellent. Alle Teile sind gut gelungen und schön klar:
Erwähnenswert sind auch die Nietdarstellungen an den Rahmen:
Im Karton gibt es zwei Decalbögen. Der größere Bogen liefert die großen Markierungen für die vier möglichen Varianten, weiterhin eine Gitterdarstellung für den Trop-Filter und Decals für das Cockpitinnere und das Gurtzeug. Der Druck ist sehr sauber. Alles ist mit abziehbaren Träger- bzw. Deckfilmen ausgeführt, so dass sich hervorragendes Erscheinungsbild ergeben wird:
Der kleinere Bogen für die Wartungsmarkierungen und Begehstreifen trägt nun die Jahreszahl 2023 und ist ebenfalls mit den abziehbaren Filmen ausgeführt. Bei den sehr kleinen Decals, z. B. für die Spantnummern, muss man da sehr genau mit der Skalpellspitze arbeiten:
Die Bauanleitung beginnt wie üblich mit der historisch-technischen Einführung:
Es folgen die Übersicht über die Spritzäste mit Markierung der nicht benötigten Teile und die Farbhinweise, die nun nur noch auf das Programm GSI/Gunze. Neu ist hier der Hinweis an dieser Stelle für die aktuelle Anleitung noch mal vergleichend auf die Eduard-Internetseite zu sehen:
Die dann folgende eigentliche Zusammenbauanleitung ist in der bekannten Eduardsystematik sehr gut nachvollziehbar, zumal keine Differenzierungen zu alternativ zu verwendenden Ätzteilen für Verwirrung sorgen können. Die Weekend-Bauanleitungen sind damit ein Traum an Übersichtlichkeit:
Die vier Lackierungs- und Markierungsalternativen liefern eine Darstellung des Einsatzes der „Friedrich“ an den Fronten bei der Reichsluftwaffe. Es beginnt mit der Maschine vom Deckelbild. Diese ist die letzte Friedrich, die Marseille als persönliche Maschine flog. Lackiert ist sie im Standardwüstenanstrich mit RLM 78 und 79 mit tiefer Farbtrennlinie und weißen Kennmarkierungen. Zur persönlichen Maschine machen diese die gelbe 14 und die Abschussbilanz am Leitwerk:
Bei aller Wertschätzung für Marseilles legendäre „Gelbe 14“ ist die nächste Möglichkeit optisch wesentlich attraktiver: Von der 8. Staffel JG 54 haben wir hier eine Maschine von Leutnant Hans-Joachim Heyer. Sie zeigt sich im späten grauen Standardanstrich mit zusätzlicher Flecktarnung in den alten grünen Standardfarben an den Rumpfseiten und dann noch umfangreichen Flächen mit einer weißen Wintertarnung. Damit nicht genug gibt es noch auf beiden Seiten das Geschwader- und das Gruppenwappen sowie das Staffelabzeichen in Form eines roten Vögelchens:
Die dritte Maschine ist nun wieder die eines außergewöhnlich bekannten Piloten; in diesem Falle von Hermann Graf als Kapitän der 9.Staffel beim JG 52. Im grauen Standardanstrich mit sehr großen gelben Kennflächen hat sie großflächige fleckige Nachtarnungen. An besonderen Markierungen gibt es das Wappen der III. Gruppe und das bekannte „Karaya-Herz“ der 9. Staffel; ein Geschwaderwappen wird nicht geführt:
Schließlich gibt es als vierte Möglichkeit eine Maschine des JG 5 aus dem hohen Norden in Finnland, die sich offensichtlich mit dem ursprünglichen Afrikaanstrich nach dort verflogen hat. Da das nicht so bleiben konnte, erfolgte eine Nachtarnung durch die älteren grünen Standardfarben RLM 70 und 71. Auch hier ergibt sich dann eine recht bunte Ansicht, allerdings ohne irgendwelche Einheitsabzeichen:
Schlussendlich gibt es noch eine Übersicht über die Anbringung der Wartungs- und Gehwegmarkierungen mit vielen alternativen Möglichkeiten, für die jeweils die Farbdarstellungen des konkreten Flugzeugs zu Rate gezogen werden müssen:
Fazit
Wie oben geschrieben, ist im Bausatz damit das enthalten, was minimal benötigt wird. In der hier vorliegenden Eduardqualität entsteht allerdings auch so schon mit durchschnittlichen Modellbaufähigkeiten ein hochdetailliertes und sehr ansehnliches Modell. Unter Preis-Leistungs-Aspekten ist dieses Angebot äußerst attraktiv und entsprechend empfehlenswert.
Erhältlich ist der Bausatz grundsätzlich im Eduard Onlinshop. Zur Zeit wird er jedoch als vorübergehend nicht lieferbar ausgewiesen.
https://www.eduard.com/eduard/bf-109f-4-1-48-1-3.html?lang=1
Hermann Geers, Wietmarschen