Messerschmitt Bf 109 G-14/AS in 1:48 von Eduard # 82162

Die rührige Firma eduard hat uns Modellbauern nun die Messerschmitt Bf 109 G-14 AS Bescherd. Und zwar in dem von mir bevorzugten Massstab 1:48 in der Profipack edition …

Eine G-14 – gab es die nicht schon mal? Ja gab es und wurde hier auf diesem Kanal auch schon von Hermann Geers vorgestellt.

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Allerdings handelt es sich bei dem neuen Bausatz um die AS Version!
Diese gab es bisher noch nicht als einzelnes Modell, sehr wohl aber in einer Sonderedition „Wilde Sau Episode two Saudämmerung“. Wo die nur diesen Namen her haben? Ich schweife ab.
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Nun gibt es also die Bf 109 G-14AS auch als Einzellmodell – sehr schön. Die Boxart gefällt mir sehr, hat mich sofort gefesselt. Auf einer Seites des Kartons sind die fünf möglichen Decalversionen zu sehen:
Eduard-82162-Bf-109-G-14AS-20 Messerschmitt Bf 109 G-14/AS in 1:48 von Eduard # 82162 Eduard bleibt übrigens dem praktischen Stülpkarton treu, aber dies nur am Rande.
Nach dem Abheben des Deckels kommen ein Bauplan, zwei Bögen Nassschiebebilder, ein Maskensatz, eine Ätzteilplatine sowie vier graue und ein transparenter Spritzling zum Vorschein. Alles ist sicher verpackt und macht sofort einen guten Eindruck:
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Der Bauplan ist typisch eduard ein Heft in DIN A4 Größe. Auf der ersten Seite gibt es Infos zum Original, ausschließlich in englischer Sprache:
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Seite zwei zeigt die Spritzlinge, eine Zeichenerklärung und eine Tabelle der benötigten Farben. Es werden Farben von Gunze und Mission Models vorgeschlagen. Auch werden die Farben beim Namen benannt, zB Black oder Flat White, des weitern werden auch RLM Nummern angegeben. Finde ich gut:
Eduard-82162-Bf-109-G-14AS-2 Messerschmitt Bf 109 G-14/AS in 1:48 von Eduard # 82162Die nächsten sieben Seiten führen durch den Bau des Modells. Der Plan ist sehr übersichtlich, so dass kaum Fragen auftauchen dürften. Wo Ätzteile verbaut werden können oder welche Teile für welche Decalvariante benötigt werden – alles wird gezeigt:

Eigentlich war die G-14 als eine Art „Zusammenfassung“ aller Verbesserungen der G-6 gedacht um ein einheitliches Flugzeug zu erhalten. Also ganz vereinfacht gesagt. Allerdings hat das in der Realität nicht so richtig geklappt und das wird auch am Modell gezeigt. Mal langes Spornradbein, mal kurzes, unterschiedliche Seitenruder usw.
Das war bei der G-14 AS nicht anders, allerdings wurden diese Version schon direkt als AS Version gebaut, die G-6 wurde oftmals erst später auf den AS Rüststand gebracht.
Offensichtlichster Unterschied von der G-14 zur G-14AS sind der Wegfall der MG Beulen auf dem Rumpf, statt dessen die größeren, stromlinienförmigen Ballungen. Durch den Einbau des DB 605 ASM Motors wurde dies so erforderlich auf Grund des größeren Laders. Somit kam auch der größere Ölkühler zum Einbau. Des öfteren bereits in das Motorhaubenunterteil der späteren G-10 bzw K-4 Typen eingebaut. Zu erkennen an den beiden Beulen im vorderen Bereich dieses Motorhaubenunterteils, die für die Unterbringung des DB 605 D Motors nötig waren. Beim AS Motor aber keinerlei Bedeutung hatten. Eduard hat für dieses Modell genau diese Hauben vorgesehen.
Bei der G-14 AS war in der linken Tragfläche die Sauerstoffanlage eingebaut, somit konnten keine 20mm Kanonen unter die Flächen gehängt werden (Rüstsatz 6). Die sichtverbesserte Kabinenhaube (Erla-Haube) wurde von Anfang an verbaut. Auch dies hat eduard natürlich berücksichtigt.

Ab Seite 11 kommt man zu den Decalvarianten, wie gesagt, fünf an der Zahl. Auf der letzten Seite wird gezeigt, wo die Wartungshinweise hin gehören.

Zum Plastik, die Gießrahmen „H“ und „I“ sind die Universalrahmen für die „F“ und „G“ Varianten und uns wohl bekannt:
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Eduard-82162-Bf-109-G-14AS-21 Messerschmitt Bf 109 G-14/AS in 1:48 von Eduard # 82162Eduard-82162-Bf-109-G-14AS-22 Messerschmitt Bf 109 G-14/AS in 1:48 von Eduard # 82162

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Die Teile selbst machen nach wie vor einen sehr guten Eindruck. Bei meinem Exemplar hat sich das Teil für den Ölkühler gelöst, da die Spritzlinge jedoch eingetütet sind, geht kein Teil verloren. Sehr gut.

Die Ätzteile sind zum Teil bereits in Farbe und brauchen somit nicht mehr lackiert werden. Ob man von dieser Platine wirklich alle Teile benötigt ist jedem Modellbauer selbst überlassen. Die Möglichkeit selbst zu wählen ist aber immer zu begrüßen, wie ich finde:
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Der Maskensatz in den ProfiPacks von eduard ist immer sehr praktisch und erleichtert das Lackieren doch ungemein. Nicht nur die Kabine kann abgeklebt werden, auch die Positionslichter und auch das Spornrad:
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Kommen wir nun zu den fünf Decalvarianten, die mit dem Bogen möglich sind:
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In Variante „A“ sehen wir die Maschine von der Boxart, also dem Deckelbild.
WNr.784938, III./JG 6, Bissel, Deutschland im Januar 1945
Der WNr. nach handelt es sich hier um eine Maschine aus Regensburger Produktion, die im Mai 1945 in Twente in den Niederlanden fotografiert wurde. Sie ist recht bunt wie ich finde, die Oberseiten in RLM 70, 75, 81 und 82, die Flanken und Rumpfunterseiten in einer Farbe die als Duck Green angegeben wird und einige Flecken der Oberseitentarnung aufweisen, sowie die Tragflächenunterseiten in RLM 76.
Die grüne Eins und das weiß/rote Rumpfband machen den Vogel noch interessanter.
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Variante „B“ zeigt die WNr.:783891 von Feldwebel Heinz-Paul Müller von der 9./JG 300 in Jüterborg-Damm, Deutschland im Herbst 1944.
Diese Maschine ist ähnlich lackiert wie die in Version „A“ und die gelbe 15 und das rote Rumpfband des JG 300 aus der Reichsverteidigung sehen ebenfalls sehr ansprechend aus. Auch diese Maschine wurde bei Messerschmitt in Regensburg produziert. Interessant ist, hier wurde nicht das lange Spornradbein verbaut, wie es bei der G-14 ja eigentlich Serie seien sollte. Tja, eigentlich…
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Die Version „C“, geflogen von Leutnant Walter Köhne, 6./JG 11 in Wunsdorf, Deutschland im Oktober 1944, zeigt eine Maschine im Standardtarnanstrich von RLM 75, 76 und 82. Das Balkenkreuz an den Flanken ist innen nicht schwarz wie eigentlich üblich, sonder dunkelgrün. Unterhalb des Cockpits befindet sich das Bild von einem Hundekopf und das Spruchband „Satan“. So benannt nach dem Hund des Piloten. Auch hier haben wir wieder den kurzen Sporn. Eine WNr. ist leider nicht angegeben. Somit kann ich hier nicht sagen ob diese Maschine bei Messerschmitt Regensburg gefertigt wurde oder bei Erla in Leipzig.
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Bei „D“, die Maschine von Leutnant Heinz Schüler von der 16./JG 5, stationiert in Stavanger-Forus in Norwegen im März 1945 gibt es eine WNr, und zwar die 785185. Ebenfalls eine Regensburger Produktion.
Auch diese Maschine trägt einen Standardanstrich in RLM 75, 76 und 82. Interessant hier der Deckel im Balkenkreuz auf der linken Rumpfseite ist offensichtlich ein Austauschteil, da dieses Teil zu einem schwarz/weißen Balkenkreuz gehört und nicht zu dem hier gezeigten grün/weißen. Weiter ist das Berliner Wappen under dem Windschutzaufbeu und die Zahl 17 auf den Fahrwerksabdeckungen zu erwähnen.
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Wer mal keine Lust auf eine Luftwaffenmaschine hat, wird in der letzten Decalvariante „E“ fündig. Hierbei handelt es sich um die WNr. 785083 des Sgt. Magg. Aroldo Burei von der 1° Squadriglia, 1° Gruppo, Caccia ANR in Malpensa in Italien im April 1945.
Eine Regensburger Messerschmitt die den Weg nach Italien fand. Interessant sind hier sicherlich die italienischen Hoheitszeichen, die improvisierte Tarnung an den Flanken, die überlackierten Balkenkreuze auf den Tragflächen sowie die zum Teil silbernen Tragflächenunterseiten.
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Was soll man sagen? Ein Top Bausatz aus dem Hause eduard! Die Teile sind nach wie vor auf der Höhe der Zeit, eine ausführlicher Bauplan und fünf interessante Decalvarianten runden das ganze ab. Nicht zu vergessen die Ätzteile und die Masken.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung.
Torsten Kreimeier, Ledde