Messerschmitt Bf 109 G-2/G-4 in 1:32 von Revell # 03829

Nachdem Revell bereits im Jahre 2013 die Bf 109 G-6 und ein Jahr später die Bf 109 G-10 gebracht hatte, folgt nun in 2022 die Bf 109 G-2/4 nach …
Somit ist nun die dritte Variante dieses Bausatzes erschienen, wie es bei Revell meist üblich ist. Ich selber hatte schon nicht mehr damit gerechnet, da zwischen den ersten beiden Varianten nur ein Jahr verging und nun für die Dritte ganze acht Jahre ins Land gezogen sind. Auch hatte ich eher mit einer G-14 gerechnet, da diese bekanntlich eine „Übergangslösung“ von der G-6 zur G-10 darstellte und dafür alle Teile bereits vorhanden waren. Doch um so erfreuter war ich, das es ein frühe G Variante geworden ist.

Die Bf 109 G folgte der F auf Grund des Einbaus des stärkeren Daimler Benz DB 605 Motors. Rein äußerlich unterschied sich die neue in Serie gebaute G-2 kaum von der F. Am auffälligsten waren vier neue Lufthutzen in der Motorverkleidung, die primär zur Kühlung der Zündkerzen dienten, des weiteren wanderte der Tankverschluß von Rumpfteil 1 zum Rumpfteil 3.

Auf die G-2 folgte die in Serie gebaute G-4, hier gab es dann weitere Unterschiede.  So wanderte die Antennendrahtdurchführung von Rumpfteil 5 zum Rumpfteil 8 und bestand nicht mehr aus einem Keramikisolator sondern aus einer runden Plexiglasscheibe. Des weiteren wurde das Fahrwerk verändert, um dem gestiegenen Gewicht des Flugzeugs gerecht zu werden. Das führte auch zu einer größeren Bereifung. Somit war das Spornrad nicht mehr einziehbar, die Öffnung im Rumpf wurde meist mit Blechen verschlossen. Durch die größeren Räder des Hauptfahrwerks kam es zu den typischen Beulen auf der Tragflächenoberseite um diese in den Radschächten unter zu bringen.

Die Bewaffnung bestand bis zur G-5 weiterhin aus zwei MG 17/7,92mm und einem MG 151/20mm.

Natürlich gab es wieder Mischvarianten, entweder bereits ab Werk oder durch Werftaufenthalte usw. Auch Rüstsätze konnten angebaut werden wie den bekannten 300 Liter Abwurftank oder die 20mm Kanonen unter den Tragflächen.

Doch kommen wir zum Modell.

Die Messerschmitt Bf 109 G-6 und G-10 haben wir hier bereits vorgestellt.

Der hinlänglich bekannte Seitenöffnerkarton enthält neun graue und zwei transparente Gießäste in Tüten verpackt, den Bauplan, die Nassschiebebilder und ein allgemeines Sicherheitsblatt:
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Die Kunsstoffteile sind zum größten Teil aus den vorheriegen Bausätzen bekannt.

Wirklich neu sind die Spritzlinge „L“ und „F“, letzterer ist zwei mal vorhanden. Diese enthalten bei „L“ neue Tragflächenoberteile für die G-2, also ohne die Beulen, die Motorabdeckung und Fahrwerksteile:
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Die beiden Äste „F“ enthalten die Speichenräder der G-2:
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Die anderen Äste sind wie gesagt schon aus den anderen beiden Bausätzen bekannt und enthalten bei „A und „B“ die Rumpfhälften und Cockpitteile, Fahrwerksverkleidungen usw.
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Am zwei mal vorhandenen Spritzling „D“ befinden sich Teile für das Leitwerk und die Räder ab der G-4 Version:
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Am ebenfalls zwei mal vorhandenen Spritzling „E“ finden wir die Propellerblätter und Tragflächenkühler:
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An“I“ die Tragflächenoberseiten mit den Beulen für die größeren Räder für die G-4:
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An „K“ befinden sich das Seitenleitwerk und weitere Kleinteile:
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Bleiben noch die Klarteile an „O“ und „Q“ für die Kanzel, die Positionsleuchten und die Treibstoffleitung, sowie zwei Reflexvisiere:
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An den Klarteilen müßen einiege Angüße entfernt werden, auch befindet sich an einem der beiden Revi`s allerhand überschüssiges Material welches wir als „Fischhäute kennen. Nicht so schön, da das Versäubern von Klarsichtteilen immer etwas tricky ist. Auch an anderen Teilen, wie den Seitenruderpedalen, finden wir diese Fischhäute. Auch bei anderen Modellen dieses Herstellers ist mir das schon aufgefallen, egal ob bei Erstauflagen wie der 1:32er Me 262 oder auch bei dieversen Wiederauflagen. Das sollte doch auch besser gehen, denke ich. Die Transparenz der Klarsichtteile ist ausreichend:
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Der Bauplan ist eine schön gemachte Broschüre und führt auf 32 Seiten zum Ziel.

Die erste Seite ziert das Bild eines wirklich schön gebauten Modells:
Revell-03829-Messerschmitt_Bf109G2-und-G4-Bauanleitung-1 Messerschmitt Bf 109 G-2/G-4 in 1:32 von Revell # 03829 Die nächsten Seiten zeigen Tipps und Tricks zum Bau des Modells, eine Zeichenerklärung, die benötigten Farben aus dem hauseigenen Sortiment. Natürlich müssen auch wieder ein paar Farben gemischt werden:

Als nächstes folgen Abbildungen aller Gießäste …

… bevor es auf Seite zehn mit dem Bau endlich los gehen kann. Nur Informationen zum Original findet man bekanntlich bei Revellbauplänen nicht mehr, was ich sehr schade finde. Natürlich kann man sich heutzutage leicht im www zu den Originalen seines Modells informieren, doch finde ich es auch immer schön beim Auspacken und Durchstöbern des Bausatzes hier bereits Infos zum Original zu finden.

Die Baustufen sind übersichtlich und auch logisch aufgebaut und sollten eigentlich keine Probleme bereiten. Auf die Unterschiede von G-2 und G-4 wird hin gewiesen, also Obacht, welche Version man bauen möchte.

Der Zusammenbau der Tragflächen ist nach meiner Erfahrung nicht ganz sooo einfach, hier lieber ein mal mehr die Teile trocken zusammen halten als ein mal zu wenig. Trocken heißt hier ohne Kleber.

Die Vorflügel, Klappen und Ruder liegen alle einzeln bei und können somit auch ausgefahren/eingeschlagen dargestellt werden, sehr schön.

Was fällt mir sonst noch auf?

Die Gurte sind bereits an dem Pilotensitz angegossen. Kann man machen, muss man aber nicht. Für den Gelegenheitsmodellbauer vielleicht ganz nett, braucht er diese nicht zusätzlich kaufen. Doch hätten es da wahrscheinlich auch welche in Form von Nassschiebebildern getan und der ambitioniertere Modellbauer müsste nicht die angespritzten Gurte entfernen, da er diese durch Ätzteile oder ähnliches ersetzt.

Die Auspufföffnungen sind nicht geöffnet dargestellt. Wer diese geöffnet dargestellt haben möchte, muss selbst zu Bohrer und Bastelmesser greifen oder sich die dem entsprechenden Teile aus dem Zubehörmarkt besorgen.

Für das schön strukturierte Instrumentenbrett liegen Abziehbilder bei, so brauch man nicht unbedingt selbst zum Pinsel greifen. Hier genügend Weichmacher verwenden.

Das Fahrwerk kann auch eingefahren dar gestellt werden. Für eine Maschine im Fluge fehlt allerdings eine Pilotenfigur. Diese müßte man sich zusätzlich selbst besorgen. Nichts desdo trotz finde ich es immer gut verschiedene Optionen zu haben.

Die Nassschiebebilder oder kurz Decals genannt befinden sich auf einem einzenen Bogen Trägerpapier:
Revell-03829-Bf-109-G-2 Messerschmitt Bf 109 G-2/G-4 in 1:32 von Revell # 03829Sie enthalten die Hoheitszeichen, Wartungshinweise, wie bereits erwähnt die Cockpitinstrumente und die Zeichen für die zwei Dekorierversionen des Bausatzes.

Die Qualität sieht dieses Bogens sieht sehr gut aus, ich konnte keinen Versatz in den Farben oder andere Fehler finden. Revell arbeitet meist mit sehr guten Decalherstellern zusammen, so habe ich auch hier keine bedenken diese zu verarbeiten.

Dargestellt werden können:

Messerschmitt Bf 109 G-2, Kommodore Oberst Hannes (Johannes) Trautloft, JG54 in Russland im August 1942:

Hierbei handelt es sich um eine recht „bunte“ Maschine, wie sie beim JG54 geflogen wurden. Es stellt einen schönen Kontrast zu dem meist üblichen RLM 74/75/76 da.

Messerschmitt Bf 109 G-4, Major Gordon Gollob, III./JG52 in Russland im August 1942:

Diese Maschine trägt zum Teil den bereits ab Werk aufgetragenen Tarnanstich als auch im „Mittelteil“ einen inprovisierten Tarnanstrich. Diesen am Modell dar zu stellen dürfte nicht ganz einfach sein, sieht aber sehr interessant aus.

Somit können eine G-2 als auch eine G-4 mit den beigelegten Nassschiebebilder gebaut werden.

Der Bausatz hat sicherlich so seine Stärken und Schwächen. Gut finde ich die vielen Optionen die er mit den separaten Rudern usw bietet. Die Decals machen auch einen sehr guten Eindruck. Die Unterschiede von der G-2 und G-4 werden gezeigt, obwohl es immer wieder zu Mischformen kam. Aber das ist ein anderes Tehma.

Die angespritzen Gurte finde ich nicht so schön, das überschüssiege Material an manchen Teilen spricht für einen Verschleiß der Werkzeuge oder eine nicht optimale Handhabung eben dieser. Das ist kein Beinbruch muss aber auch nicht sein. Andere Hersteller könnes es doch auch.

Insgesamt finde ich das Preisleistungsverhältnis bei diesem Bausatz in Ordnung. Ich werden den Vogel auf jeden Fall bauen und freue mich auch schon drauf.

Erhältlich bei Modellbau König.

Torsten Kreimeier, Ledde