Was war das letzten Freitag in Telford eine Überraschung, als der britische Traditionshersteller Airfix seine neue 1:72er Messerschmitt Me 410 vorstellte – quasi aus dem Nichts stand sie plötzlich da!
Und der Coup war sogar noch gelungener: Das Produktionsmodell konnte ab Samstag bei den Händlern erworben werden – die Bausätze des ersten Produktionsloses waren nämlich schon ausgeliefert …
DAS nenne ich mal eine gelungene Marketingoffensive!
Auch wir haben sofort einen Bausatz erhalten und so wollen wir nun die neue 410 in aller Ausführlichkeit vorstellen …
In der praktischen Stülpschachtel, die wir so lieben …
… finden sich 6 dunkelgraue Spritzlinge sowie ein gesondert eingepackter Träger für die transparenten Teile:
Schon beim Auspacken und dem ersten „Begrabblen“ der einzelnen Gussrahmen stellt sich ein „Wow“-Effekt ein – alles wunderbar scharf gespritzt ohne jeglichen Gussgrat oder andere Defekte – einfach nur „superb“.
Der Reihe nach – die beiden Rahmen A und C für die Rumpfhälften:
Wie man sehen kann, sind sie außen sehr zurückhaltend graviert (keine Nietreihen oder dergleichen) und haben innen angedeutete Strukturen:
Für den Maßstab 1:72 und bei geschlossener Haube absolut ausreichend:
Und die „üblichen Verdächtigen“ werden uns in Kürze eine Unmenge an geätzten, gedrucktem und in Resin gegossenem Zubehör bescheren!
Die Höhenflossen sind zweifach vorhanden – einmal mit Rudern in neutraler und einmal in ausgelenkter Position …
… worauf die Bauanleitung natürlich eingeht:
Wie man sehen kann, sind auch die beiden Vorflügel ein- oder ausgefahren baubar – eine wirklich tolle Sache!
Die übrigen Teile an den beiden Rahmen brauchen sich nicht zu verstecken – Qualität wohin man schaut:
Für die diversen Instrumentenskalen gibt es auf dem Decalbogen entsprechende Nassschieber:
Die zweiteiligen Hauptfahrwerkräder sind schon ab Werk abgeflacht:
Und der ebenfalls am Spritzling A vorhandene Querträger …
… führt uns gleich zum, Gussrahmen B für die dreiteilige Tragfläche:
Man sieht, dass diverse Bohrungen vorbereitet sind: Im zentrum Bohrlöcher für die ETC-Bombenschlösser, aussen Löcher für Zusatztanks bzw. WGr. 21 Rohre:
Und hier nochmal die positive Aufnahme für der Querträger:
Die beiden oberen Tragflächenhälften sind ebenfalls so zurückhaltend strukturiert wie schon die Rumpfhälften:
Auch bei den Kühlerklappen hat man die Wahl zwischen „offen“ und „geschlossen“:
Die letzten beiden Rahmen E und D:
Wir finden auch hier wieder eine ganze Menge hervorragend gespritzter Kleinteile:
Die vier Auspuffsysteme sind leider NICHT geöffnet – aber das lässt sich durchaus mit einem feinen Bohrer bewerkstelligen oder man wartet auf Resinersatz aus Tschechien!
Viele filigrane Teile auch am Spritzling D:
Man beachte die Träger für die Zusatztanks oder die „Wäscheleine“ (Antenne) – da ist vorsichtiges Abtrennen vom Gussast angesagt:
Der letzte graue Spritzling F ist variantenspezifisch entweder mit den beiden zusätzlichen Maschinenkanonen (in einem Waffenbehälter!) oder der 5cm Bordkanone der Reihe U4:
Die separat eingetüteten Klarsichtteile:
Leider sind sie nicht so transparent, wie man das mittlerweile zum Beispiel von Special Hobby gewohnt ist – aber der Durchblick reicht allemal:
Hier sieht man auch die Bugteile für die U2 (2 zusätzliche MK), U4 (5cm BK) sowie ein Bugglasteil ganz ohne Aussparung für die „normale“ Serienversion A:
Die Bauanleitung – wie immer bei Airfix eine schnörkellose, aber enorm präzise Angelegenheit, die auf jedes zu beachtende Detail (unterschiedliche Bewaffnungsvarianten, offene oder geschlossene Kühlerklappen, aus- oder eingefahrene Vorflügel etc.) eingeht:
Auf einem gesonderten, beideitig bedruckten DIN A4 Blatt finden sich die beiden Markierungsoptionen mit 4-Seitenansichten:
Die dazugehörigen Decals …
… sind randscharf gedruckt und sogar die winzigen Wartungshinweise sind deutlich lesbar:
Fazit
Ein Must Have! für alle 1:72er Modellbauer!
Mit diesem Kit (und es werden ganz offensichtlich noch einige Varianten folgen!) ist der FineMolds-Bausatz zwar nicht auf die Reservebank geschickt worden, aber die Me 410 von Airfix ist ein starker Konkurrent und da die Airfix-Kits mittlerweile wieder problemlos verfügbar sind, wird sich die „Hornisse“ aus Kent bestimmt sehr gut verkaufen.
Da der Bausatz zudem auch noch extrem einfach zu montieren ist (wir haben schon zwei Tage an ihm herumgebastelt!) hat er das Potential, auch Anfänger mit der Materie vertraut zu machen!
Erhältlich bei Modellbau Universe.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen