Nach der schönen Wiederauflage der alten MiG-15 von Dragon beschert uns der russische Hersteller ZVEZDA nun den Nachfolger – die MiG-17 Fresco …
„Nachfolger“ nicht nur, was das Original angeht, sondern auch im Sinne der Modellbauerscheinungen: Die MiG-15 von Dragon erschien 1993, die darauffolgende MiG-17 1994.
Und genau diesen Kit finden wir in der ungemein praktischen Kartonage:
Da hat sich, bis auf den Logoträger oben links, nichts geändert: Findet sich am Originalbausatz noch das „Dragon/Shanghai“ Logo, so wurde es nun durch ein „A“ (für Gussrahmen A) ersetzt. Auf der Rückseite findet man dann die aktuelle Zvezda-Artikelnummer – dies ist jedoch die einzige Überarbeitung der immerhin 25 Jahre alten Stahlformen.
Aber die MiG-17 war schon damals „state-of-the-art“ und kann ach heute noch durchaus mit Konkurrenzprodukten mithalten … bis vielleicht die „Fresco“ von Airfix erscheint!
Aber noch gibt es die Fresco aus England nicht und deshalb werfen wir einen etwas detaillierteren Blick auf die MiG.
Der viergeteilte (!) Rump ist außen mit sehr prominenten Nietreihen versehen – im Inneren dagegen leider gähnende Leere:
„Viergeteilt“?
Nun ja: Man soll die beiden Vorderrumpfhälften jeweils mit einer separaten Triebwerkabdeckung verbinden:Inwiefern das ohne Probleme funktioniert, wird unser Baubericht zeigen …
Im Inneren des Rumpfes ist eine einfach gehaltene Cockpitwanne mit Instrumentenbrett und Steuerknüppel vorgesehen:
Für die Skalen gibt es auf dem Nassschiebebogen entsprechende Decals:
Die Tragflächen mit den ordentlich benieteten Oberflächen …… sind in den Fahrwerkschächten gut detailliert:
Was mir persönlich nicht gefällt sind die angegossenen Staudruckrohre – hier sollte man Ersatz mit Albion-Messingröhrchen erstellen!
Die Fahrwerkbeine selbst und die Abdeckungen sind wieder (gemessen an den mittlerweile vergangenen 25 Jahren!) gut getroffen:
Allerdings sind die einteiligen Fahrwerkabdeckungen (die bei ausgefahrenem Fahrwerk in drei Teile zersägt werden müssen) mittlerweile ein Anachromismus!
Die vordere Rumpfabdeckung muss separat angeklebt werden – auf diese Art gibt es keine Mittelnaht – ob das Bauteil jedoch ohne Fugen passt, werden wir sehen:Fugenlos passen wird hoffentlich auch der separate Lufteinlass:
Was mir schon vorab Kopfzerbrechen bereitet sind die massiven Angüsse (drei insgesamt!) – hier ist vorsichtiges Abschleifen gefordert, um die Rundungen anzupassen!
Einige weitere Details, u.a. das separate Seitenruder:Die Abwurfzusatztanks – bestehend aus zwei Hälften:
Die separat eingetüten …… Klarsichtteile …
… lassen aufgrund der Materialdicke leider eine gewisse Transparenz vermissen:
Die Bauanleitung im typischen ZVEZDA-Stil ist eindeutig in der Teilezuordnung, kommt ohne graphischen Schnick-Schnack aus:
Der Bogen mit den Markierungen …… erlaubt neben der üblichen sowjetischen Fresco die Darstellung einer kubanischen, einer vietnamesischen sowie einer Mig-17 der LSK/NVA der DDR:
Für die lesbaren Wartungshinweise …
… ist ein extra Blatt für die Platzierung vorhanden:
Ein abschließendes Fazit zu ziehen, fällt nicht leicht:
Einerseits eine MiG-17 in 1:72 als Großserienbausatz;
Andererseits halt ein 25 Jahre alter Großserienbausatz!
Und dann steht die direkte Konkurrenz von Airfix quasi schon vor der Tür!
Es muss dem Modellbauer überlassen bleiben, ob er noch wartet oder mit der MiG-17 von ZVEZDA loslegt …
Wir werden auf alle Fälle den Kit bauen und davon berichten …
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen