Revell hat uns kürzlich die MiG-25 RBT vorgestellt. Das Modell entspringt einer Kooperation mit dem ukrainischen Hersteller ICM.
Vorbild
Die MiG-25 wurde in den 1960ern konzipiert und in einem recht langen Zeitraum von 1969 bis 1985 in fast 1200 Exemplaren gebaut. Vorgesehen als Abfangjäger und Aufklärer, fällt die im Bausatz dargestellte RBT-Version unter letzteren Einsatzzweck und gehört zu den spät gebauten Varianten.
Modell
Der Revell-Bausatz basiert auf dem 2016 erschienenen ICM-Kit und ist von den Teilen her praktisch identisch. Er enthält insgesamt fast 160 Teile in hellgrauem Kunststoff, verteilt auf 7 Gießäste, dazu noch etwa 10 Klarsichtteile. Entgegen der üblichen Verpackung bei Revell kommt die MiG in einem stabilen Stülpkarton daher. Die Teile sind sauber seperat in mehreren Beuteln verpackt und gut geschützt durch einen zusätzlichen Kartoneinsatz. Vorbildlich!
Beginnen wir mit den Tragflächen. Hier sieht man schon, was für alle Teile des Kits gilt: Feine Gravuren, feine Oberflächen, gut konturierte Details, und kein nennenswerter Grat. Formversatz konnte ich nicht feststellen, und vor allem habe ich keine Sinkstellen gefunden, die man am ICM-Kit an der einen oder anderen Stelle fand.
Die Kanten sind schön dünn gefertigt, ein umlaufender Gießast schützt die empfindlichen Spitzen. Klasse!
Die großen Rumpfteile:
Auch hier: Schöne Details, weder zu stark ausgeprägt noch zu fein, finde ich:
Tolle Strukturen auch hier:
Leitwerke und die bei der MiG-25 beeindruckend großen Räder:
Die Räder sind wirklich toll detailiert, einziges Manko ist die fehlende Abflachung durch das Gewicht der Maschine.
Das Cockpit ist jetzt nicht übertrieben detailiert, kann aber durchaus überzeugen und läßt sich ruhigen Gewissens ohne weitere Zurüstteile verwenden:
Die Triebwerkseinläße und weitere Teile:
Hier zeigt sich ein wenig der Knackpunkt des Kits. Man sollte, wenn ich mir die Erfahrungen im Web so ansehe, immer wieder Passproben durchführen, denn durch die relativ komplexe Rumpfkonstruktion bietet sich der eine oder andere Fallstrick, wenn man nicht aufpasst.
Diese winzigen Auswerfermarken stören nicht wirklich sehr, zudem sind sie mit vertretbarem Aufwand zu beseitigen.
Triebwerksausläße, Rumpfspitzen etc…:
Die Instrumententafel ist sehr schön umgesetzt. Etwas irritierend ist das ursprüngliche ICM-Konzept mit von hinten einzusetzendem Klarsichtteil für die Instumente. Revell liefert ein passendes und sehr gut gemachtes Decal, das man wenn möglich verwenden sollte. Ich denke, am besten schneidet man die Instrumente einzen aus und bringt sie auf.
Die Bugsektion, und hier sind wir beim Problemkind in diesem Bausatz. Diese stellt eigentlich die Version „RB“ dar, nicht die „RBT“. Denn es fehlt der typische Buckel an der Unterseite, vor den Kameraöffnungen. Hier am Original gut sichtbar mit den dunklen Feldern an der Unterseite, Quelle des Fotos ist Wikipedia (by Alex Beltyukov – RuSpotters Team ):
Das läßt sich sicher relativ einfach mit ein wenig Sheet und Spachtel nachbilden, ist aber ein kleiner Wermutstropfen in dem ansonsten wunderbaren Bausatz.
Die Kleinteile sind sauber und gratfrei gespritzt:
Der letzte Rahmen:
Die Fahrwerksteile können ein wenig Nachdetailierung vertragen, aber das ist ja meist der Fall:
Die Klarsichtteile sind vorbildlich mehrfach in einen Beutel eingewickelt:
Der Lohn sind absolut klare Teile ohne Kratzer, zudem ohne Naht gefertigt, wirklich toll:
Die Decals lassen den Bau von zwei verschiedenen Maschinen der russischen Luftwaffe zu:
Der Ausschnitt zeigt die wie bei Revell üblich exzellente Druckqualität:
Die möglichen Varianten:
Damit sind wir schon bei der Anleitung. Im aktuellen Revell-Style, führt sie sicher durch den Bau. Auch Revell-Typisch: Farbangaben beziehen sich nur auf das eigene Sortiment, aber damit können wir Modellbauer ja inzwischen umgehen. Hier ein Beispiel, darunter die komplette Anleitung zum Durchblättern:
Fazit
Revell beschert uns hier eine willkommene Neuauflage des ICM-Kits, mit tollen Decals und einer Top-Qualität, und das zu einem durchaus noch fairen Preis. Wer eine MiG-25 in der RBT-Version bauen möchte, ist mit dem Bausatz bestens bedient. Ein Manko ist zweifellos die nicht korrekte Bugsektion, und wer mag, kann sicher dem Cockpit mit Sitzgurten noch weiteres Leben einhauchen. Alternativ gibt es auch eine tolle Pilotenfigur von aerobonus.
Insgesamt finde ich den Bausatz trotz der kleinen Holperchen aufgrund der wunderschönen Details
Sehr empfehlenswert!
Erhältlich ist der Bausatz beim Revell-Händler ihrer Wahl oder direkt online beim Hersteller.
KlausH