Nun sitzt man vor dem Computer und überlegt, wie man die Besprechung zu diesem Model anfangen sollte, denn die Schlagwörter, die wir doch gerne bei „neuen“ oder Wiederauflagen von Modellen verwenden, sind hier doch etwas fehlt am Platz. Allein das Deckelbild sagt alles aus: Wir sehen eine ukrainische MiG 29 9-13, die dank polnischer Hilfe eine amerikanische Rakete zur Verteidigung der Heimat verschießt – etwas, was man sich vor dem 24.02.22 nicht hätte vorstellen können…
Den „Geist von Kiew“ haben wir hier schon vorgestellt : https://www.kitreviewsonline.de/mig-29-ghost-of-kyiv-in-172-von-icm-72140/
Typisch für ICM finden wir die Bauteile sicher verpackt in einem kleinen Karton vor, der sich auch super zum Aufbewahren der einzeln Baustufen eignet:
Dem Modell liegen die gleichen Decals bei, die wir von dem „Geist von Kiew“ schon kennen:
Die Qualität der wenigen Bauteile haben sich bis auf zwei Ausnahmen nicht verändert. Während ich bei der ersten Besprechung noch Beschädigungen an der unteren Rumpfhälfte vorgefunden habe, ist bei dem vorliegenden Modell alles in Ordnung:
Die Qualität der oberen Rumpfhälfte hat sich leider nicht verbessert – wir finden die gleichen Problemstellen, die wir schon von letzten Besprechung her kennen:
Schade, denn das bedeutet etwas mehr Arbeit für uns Modellbauer.
Damit die MiG 29 9-13 zum „Radar Hunter“ werden kann benötigt sie die passenden Raketen, die wir in Form von amerikanischen AGM-88 HARM (High-Speed-Anti-Radiation-Missile) vorfinden. Diese Rakte war Teil der zahllosen Waffenlieferungen die wir aus der Presse her kennen.
Wie es die ukrainische Luftwaffe geschafft hat, die HARM in die Avionik der MiG 29 zu integrieren, ist nicht bekannt – man vermutet aber, dass dies dank polnischer Unterstützung geschehen ist … man wird es wahrscheinlich erst nach dem Krieg erfahren.
Damit wir die Raketen auch beschriften können, hat ICM einen recht umfangreichen Decalbogen beigelegt – da könnte sich so mancher Zubehörhersteller mal ein Beispiel nehmen:
Die Bauteile selbst machen einen ordentlichen Eindruck, die Angüsse sind mir persönlich etwas zu heftig, auch könnte der Zusammenbau etwas leichter sein …. schauen wir mal wie da die Passgenauigkeit ist:
Kommen wir zu den Klarsichtteilen
Die sehen bei dieser Auflage etwas besser aus, sind aber noch weit weg von der typischen „neuen ICM Qualität“ … man könnte hier etwas mehr Erfolg beim Schleifen und Polieren haben oder man sucht gleich noch einer Vakuhaube:
Wie immer schauen wir uns zum Schluss die Bauanleitung an. Diese ist recht überschaubar und damit sollte jeder das Modell zusammen bekommen:
Schön finde ich das Farbprofil für die Lackierung:
Und für die komplizierte Digitaltarnung liegen die Decals der „Ghost of Kyiv“ bei:
Auch die Nationalitätskennzeichen stammen von der „Ghost“:
Und nun das Fazit
Wir haben es hier mit einem Modell zu tun, das zu einer Zeit entstand, in der man froh war überhaupt eine MiG 29 9-13 kaufen zu können. Vom heutigen Überangebot konnte man damals nur träumen.
Wer möchte, kann mit diesem Modell seine Fähigkeiten verbessern, wer das nicht möchte, kann das Modell dennoch kaufen und damit ICM und die Ukraine unterstützen.
Erhältlich bei Modellbau König.
Michael Schröder, Emden