Es muss nicht immer Tamiya sein!
Manchmal reicht ein weitaus einfacherer Bausatz aus, um bei entsprechendem Können zu einem top Ergebnis zu kommen …
… und genau solch einen Bausatz möchte ich nun vorstellen:
Academys P-38 Lightning im Maßstab 1:48 ist ein Kandidat für den Preis eines einfach zu bauenden und trotzdem überzeugenden Modells.
Academys Lightning erschien zunächst als P-38J im Jahre 1994; unsere „Glacier Girl“ erblickte 2005 das Licht unserer kleinen Plastikwelt und liegt uns aktuell in der Wiederauflage von 2019 vor.
Academy hat den Bausatz modular angelegt, sodass auch die Bomber-, Aufklärer- sowie weitere Untervarianten (u.a. Nachtjäger) produziert werden konnten.
In der praktischen und stabilen Stülpkartonage …
… finden sich insgesamt Gussrahmen.
Ausnahmsweise beginne ich dieses Review mit einer Besonderheit des Kits:
Die Geschichte der „Glacier Girl“, einer in der Nähe des Nordpols notgelandeten Maschine, wird sowohl auf Koreanisch als auch in englischer Sprache ausführlich erzählt – so etwas würde man sich auch von anderen Bausatzherstellern wünschen!
Und jetzt zurück zu den Spritzlingen:
Die beiden je einteiligen Hälften sind ordentlich graviert …
… und die untere Hälfte ist mit vorbereiteten Bohrlöchern für Zusatztanks und Raketen versehen:
Die beiden Rahmen mit den Auslegerhälften:
Spritzling „E“ mit einigen nicht benötigten Teilen:
Die Detaillierung ist für mein Dafürhalten völlig ausreichend:
Am Rahmen „F“ finden sich dann weitere alternative Teile:
Auch hier ist der Grad der Detaillierung völlig in Ordnung für einen schon etwas älteren Kit:
Einziger Kritikpunkt hier – die absolut lieblos gemachten Fahrwerkschächte:
Der Spritzling mit den Zusatztanks, den Fahrwerkschachtabdeckungen etc.:
Hier fallen die mit angedeuteten Strukturen versehenen Abdeckungen (rechts) auf:
Nicht gerade Formenbau auf höchstem Niveau, aber besser als nichts!
Die letzten beiden grauen Gussrahmen sind unserer F-Version gewidmet:
Der separat eingetütete …
… Klarsichtteilerahmen …
… kann recht transparente Teilen aufweisen:
Die Montageanleitung ist etwas unpraktisch zu handhaben (Leporello-Art), aber für meine Bedürfnisse gut gemacht:
Nur das „handling“ ist halt etwas umständlich auf dem Basteltisch – da ist mir eine „klassische DIN A4 Anleitung in Heftform lieber!
Mit dem umfangreichen Decalbogen …
… lassen sich die „Glacier Girl“ (logo!) und eine weitere Markierung realisieren:
Fazit
Das fällt leicht:
Ok, es ist kein aktueller Tamiya-Bausatz der P-38, aber er ist auch nur ein Drittel so teuer!
Und ich finde, mit etwas Geschick, einigen kleinen Detaillierungen mit Draht und gezogenem Gussast lässt sich auch aus diesem 30 Jahre alten Bausatz noch was zaubern!
Es muss halt tatsächlich nicht immer Tamiya sein!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen