Heute schauen wir uns die brandaktuelle 1:48er P-39 Q Airacobra von Arma Hobby an, die kurz nach der Angekündigung schon den Weg ins heimische Lager gefunden hat – ich konnte einfach nicht widerstehen …
Ich war einfach gespannt, ob die neue Airacobra in der gleichen Qualität daherkommt wie wir sie bei der Hurricane Mk.IIc vorgefunden haben: Hurricane Mk. II in 1:48 von Arma Hobby # 40005
Das Deckelbild kann da schon mal überzeugen und auf der Rückseite sehen wir die drei möglichen Markierungen …
…von der mich die sowjetische Maschine am meisten reizt.
Für Arma Hobby ist die P 39 Airacobra kein unbekanntes Muster – werden doch schon seit einigen Jahren die 1:72er Versionen in verschieden Ausführungen veröffentlicht. Ich persönlich hätte mir da etwas mehr Kreativität gewünscht: Man kann ja nicht sagen, dass es noch keine P-39 Modelle auf dem Markt gibt … Eduard bringt ja in regelmäßigen Abständen ihre P-39/P-400 Airacobra auf den Markt und Hasegawa hat da auch was im Programm.
Aber, verständlich: Die Verkaufszahlen von Eduard und Hasegawa füllen nicht das Portemonnaie von Arma Hobby!
Bei der Verpackung haben wir es wieder mit der „Faltschachtel 2.0“ zu tun:
Auch wenn mir ein Stülpkarton lieber wäre, kann ich mit dieser Variante gut leben. Die Bauteile selbst kommen bis auf die Klarsichtteile in einer Tüte daher, da die Gussrahmen zusammen gesteckt werden – so ist ein sicherer Transport garantiert:
Wenn man etwas im Karton wühlt, findet man auch etwas Zubehör: Es gibt Masken für die Klarsichtteile und 3D Bauteile. Letztere haben eine bescheiden Qualität und man hätte sie zum Teil auch weglassen können. Was mir bei den Masken aufgefallen ist: Die Bauanleitung geht nicht auf deren Verwendung ein, also ist „Rate mal mit Rosenthal“ angesagt! Auch wenn die Masken nicht sehr komplex sind, sollte man als Hersteller besser drauf achten:
Wie schon bei der 1:72 P 39 Aircobra gibt als Gewicht Metallkugeln, das leidige Thema „Ballast“ wird so umgangen und erleichtert das Modellbauerleben – da sammelt Arma Hobby bei mir Pluspunkte.
Ohne Bauanleitung wird der Zusammenbau zum Ratespiel – ist diese nicht klar und übersichtlich, wird der Modellbau schnell zur Nervensache und das mögen wir Modellbauer so gar nicht: Ich erinnere mich da dunkel an eine Bauanleitung für einen 1:35 Panzer … ein Graus!
Das sieht bei bei Arma Hobby allerdings besser aus:
Die Baustufen sind klar und deutlich als solches zu erkennen und bei der Bemalung hat man gleich sieben Hersteller zur Auswahl. Und wie schon geschrieben, geht die Anleitung nicht auf die Masken ein! Da hat wahrscheinlich das Zeitmanagement keine Endkontrolle zugelassen – hoffen wir, das dieser kleine Fehler bei Neuauflagen berichtigt wird.
Bevor es zu den Bauteilen geht, schauen wir uns die drei möglichen Markierungen an, die von den Lackierungen her recht einfach gehalten sind:
Den Anfänger wird es freuen und der Fortgeschrittene wird versuchen, eine „lebhafte Lackierung“ auf das Modell zu zaubern.
Kommen wir endlich zu den Bauteilen – den Anfang macht der Rahmen „B“ … hier finden wir die Rumpfhälften:
Hier sieht man eine Rumpfhälfte in Groß:
Die Gravuren sind für mich scharfkantig genug, nur bei der großen Luke gibt es einen Ausreißer: Man beachte die „rechte“ Nieten und die verlaufende Gravur …. hier scheint die Form nicht sauber ausgearbeitet zu sein. Ansonsten konnte ich beim Rumpf keine weiteten Fehler finden und ehrlich gesagt kann ich mit dem einen kleinen Fehler leben – die Originale sahen da nicht viel besser aus.
Die Tragflächen finden wir auf dem Rahmen „C“:
Die Gravuren sind nicht zu breit und die Nietreihen fallen auch nicht negativ auf:
Umso ärgerlicher sind die Sinkstellen auf den Tragflächen:
Beim späteren Spachteln und Schleifen werden zwar keine Nieten zerstört (Abkleben!), aber dennoch ist es schade um die Mehrarbeit.
Dreht man die Tragflächen um, findet man auch den Grund für die Sinkstellen……die Seitenwände von den Fahrwerksschächten verursachen das Problem:
So negativ die Sinkstellen sind, so positiv fällt die Bereifung auf mit Belastung und dem Versuch eines Herstellernamens – da braucht man nicht unbedingt Ersatz aus Resin:
Beim Zusatztank hat man die Benzinleitung gleich mit dabei – das sieht auf dem ersten Blick Ok aus … ich würde das aber eher mit Draht darstellen…..das sieht denn etwas realistischer aus.
Schauen wir uns die 3D-Bauteile an: Die Fahrwerkklappen sind von der Qualität her keine wirkliche Verbesserung … hier hat man die Bauteile recht schnell durch den Drucker gejagt. Wir haben hier eine 1:1-Kopie der Bausatzteile ohne einen Mehrwert – das hätte man sich auch sparen können:
Kommen wir zu den Kleinteilen, hier finden wir teile für das Fahrwerk und Cockpit:
Wir finden da auch den „Auspuff“ für den Motor wieder – diese sind leider verschlossen und müssen aufgebohrt werden….oder man wartet da auf Ersatz:
Die Gussqualität und Details an den vielen Kleinteilen ist sehr gut:
Bei den restlichen 3D-Bauteilen habe ich erst mal raten müssen, für was die sein sollen:
Das war auf den ersten Blick nicht wirklich zu erkennen. Aber dank Beipackzettel sollte es da keine Probleme geben, sofern man die Bauteile erfolgreich ausgelöst und etwas dünner geschliffen hat…..den so können die mich nicht wirklich überzeugen:
Kommen wir zu den letzten Bauteilen – die Klarsichtteile sind so, wie sie sein sollen: Klar und ohne Kratzer:
Man hat bei den Einstiegstüren gleich an die nötige Detaillierung gedacht, so muss man nicht auf etwaiges Zubehör zurück greifen:
Der Decalbogen kommen von Cartograf :
Wir finden neben Gurten noch Decals für die Armaturen – wer also die Kanzel geschlossen hält findet alles was er braucht.
Bei den Masken scheint man sich bei Eduard bedient zu haben – würde ich jedenfalls an Hand der Aufmachung sagen:
Auch sind diese etwas umfangreicher, als man es auf der Übersicht in der Bauanleitung dargestellt hat. Es können neben der Kanzel noch die Reifen maskiert werden – das erleichtert einem das Modellbauerleben.
Fazit
Schwierig!
Braucht es noch eine P-39 auf dem Markt? Es gibt ja die von Eduard und Hasegawa – von der alten Monogram/Revell ganz zu schweigen!
Die Antwort darauf fällt mir schwer: Ich habe das Modell bestellt, weil ich von der Hurricane Mk.IIc so begeistert war – aber an deren Qualität kommt diese P-39 Airacobra nicht ran! Dennoch freue ich mich auf den Bau, denn ich bin mit der Eduard P-39 nie so richtig warm geworden.
Wer also noch keine Airacobra hat, aber gerne eine bauen möchte, macht mit dem Modell nichts verkehrt – hat man aber schon eine am Lager, so braucht es nicht unbedingt noch eine von Arma Hobby.
Erhältlich im ArtScale online-shop.
Michael Schröder, Emden