Und noch ein Panther rollt aus den Werkshallen von Takom – Diesmal ein Panther D später Produktion mit Zimmerit und kompletter Inneneinrichtung !
Vorbild
Der Panther „D“ war die erste Ausführung des Sd. Kfz. 171 und zwischen Januar 1943 und September 1943 wurden insgesamt 842 Exemplare hergestellt. Zum ersten Mal eingesetzt wurde der Panther bei der Panzerschlacht von Kursk (Operation Zitadelle) zwischen dem 5. bis 16. Juli 1943, wo er die in ihn gesetzten Erwartungen zunächst nicht erfüllen konnten. Einerseits litt der Panther D noch unter diversen mechanischen Kinderkrankheiten, die erste im Laufe der Produktion bzw. bei den späteren Varianten A und G behoben werden sollten. Andererseits waren die verfügbaren Panther recht überstürzt nach Russland geschickt worden, da man sie unbedingt bei der Operation Zitadelle dabei haben wollte, weswegen der Angriff auch mehrfach verschoben wurde. Der überstürzte Einsatz bedeutete aber auch, dass die Ausbildung der Besatzungen zu wünschen übrig lies. Am Tag des Angiffs waren von den 200 gebauten Panthern 184 einsatzfähig – 2 Tage später waren es nur noch 40. Kein guter Start für den Panzer, der später als einer der Besten, wenn nicht der Beste deutsche Panzer bezeichnet werden sollte.
Bausatz
Verwandte des vorliegenden Bausatzes haben wir in der Vergangenheit schon in Form des Panther Ausf. A mid-early prod. und des Bergepanther Ausf. A Assembled by Demag vorgestellt. Somit liegen die Erwartungshaltungen für den Panther D natürlich recht hoch.
De Blick in die Schachtel würdigt diese Ansprüche durchaus:
- 30 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 3 einzelne Teile aus grauem Polystyrol
- 2 Montagehilfen aus schwarzem Polystyrol
- 2 Decalbögen
- 2 Metallseile
- 1 PE Bogen
Wie bereits die erschienen Panther Bausätze handelt es sich hierbei auch um ein „Full interior“ Modell. d.h. hier wird eine Inneneinrichtung nicht nur in Teilen angedeutet, sondern sowohl die Kampfraum als auch der Motorraum sind komplett ausgestattet.
Gussast „A“
Fangen wir zunächst mit dem Gussast „A“ an, an dem wir die Unterseite des Turms sowie die notwendigen Kuppen finden.
Bemerkenswert – Die MP in der Halterung ! Die Winkelspiegel sind leider nicht aus klarem Material gegossen.
Gussast „A3“
Der doppelt beiliegende Gussast „A3“ verfügt über die Laufrollen des Panther D mit 24 Bolzen, die ab August 1943 in die Produktion einflossen. Für einen später Panther D, der bis September 1943 gebaut wurde durchaus passend.
Die diversen Nieten und Schraubenköpfe hat Takom wunderschön herausgearbeitet.
Gussast „B“
Wie bereits bei den erschienen Varianten des Panthers liegen auch diesem Bausatz 96 Granaten mit, die sich in Panzergranaten und Sprenggranaten unterteilen. Da der Panther „nur“ 79 Granaten mitführen konnte bleiben auch noch ein paar Granaten für andere Projekte übrig.
Gussast „B2“
Hier finden wir insbesondere die Bodenplatte der Wanne und die Innenseite (!) der Frontpanzerung.
Sowohl die Darstellung von Nieten als auch von Bereichen in den Metall verschweißt wurde sind hervorragend gelungen.
Gussast „C“
Die bekannten Segmentenketten unterscheiden sich nicht von den bisher erschienen Ausgaben des Panthers.
Die Details auf auf der Oberseite als auch Unterseite sind perfekt ausgestaltet. Hier kann man auf jeden Fall auf teure Aftermarktketten verzichten. Natürlich liegt dieser Gussast ebenfalls doppelt bei.
Gussast „D“
Und noch ein Gussast, der doppelt beiliegt und den vor schon von anderen Panthern kennen.
Perfekter Guss ohne Sinkstellen und Auswerfermarker. Die Schäkel können natürlich auch ohne Klebstoff befestigt werden um beweglich zu bleiben.
Gussast „E“
Verschiedene Teile der Inneneinrichtung und vor allem die Drehstabfederung finden wir am doppelt beiliegenden Gussast „E“.
Auch hier finden wir weder in Detaillierung noch Gussqualität Grund für Kritik !
Gussast „E3“
Mit de Gussast „E3“ kommen wir nun zu einem speziellen Thema dieses Bausatzes. Wie auf der Box bereits zu erkennen ist handelt es sich um einen Panther D mit Zimmerit. Takom hat die Darstellung des Zimmerits direkt mit den verschiedenen Bauteilen kombiniert.
Bei dem dargestellten Zimmeritauftrag handelt es sich um ein Quadratzimmeritmuster. Dieses zeigt sich wunderbar unregelmäßig und extrem fein detailliert ! Unsere Meinung nach hat Takom es geschafft das beste „Out-of-Box“ Zimmerit zu modellieren das wir bislang gesehen haben – Respekt !
Gussast „F“
Natürlich liegt der Gussast für die Führungszähne der Gleisketten ebenfalls doppelt bei.
Wie bereits von bekannt zeigen sich die Führungszähne ohne Fehl und Tadel. Clever: Die Führungszähne sind in gleich lange Segmente wie die Segmentketten unterteilt um so die Montage zu erleichtern.
Gussast „F2“
Und nochmal ein doppelt beiliegender Gussast mit Teilen für Feuerlöscher, Bolzenschneider und Vorgelege.
Beachten Sie vor allem die feinen Details am Bolzenschneider !
Gussast „G“
Den Großteil der Innendetaillierung des Turms hat Takom am Gussast „G“ zusammengestellt.
Sehr schön geraten ist hier die Struktur der Bodenplatte.
Gussast „J“
Geschütz und einige weitere Teile zur Darstellung des Turms finden wir an Gussast „“J“.
Das eigentliche Geschütz ist einteilig gegossen. Lediglich die Mündungsbremse muss aus 2 Hälften zusammengesetzt werden, was aber keine wirkliche Herausforderung darstellen sollte. Besonders bemerkenswert ist auch der fein detaillierte Zahnkranz und die Rohrstütze in entweder geschlossenem oder geöffnetem Zustand.
Gussast „J2“
Die diversen Werkzeuge die ein Panther mit sich führte finden sich am Gussast „J2“, den wir ebenfalls schon kennen.
Der Anblick des filigranen Werkzeuges und der schön gestalteten Seilkauschen lässt dass Modellbauerherz durchaus höher schlagen.
Gussast „K2“
Schon wieder Laufrollen ? Die hatten wir doch schon ganz am Anfang. Hierbei handelte es sich um Laurollen mit 24 Bolzen, die ab August 1943 verwendet wurden. Zum Teil wurden aber bis ca. März 1944 auch noch die „alten“ Laufrollen mit 16 Bolzen verwendet. Was machen die Jungs von Takom aus dieser historischen Tatsache ? Ganz einfach – Sie legen beide Laurollen bei und bieten dem Modellbauer so die Möglichkeit zwischen den „alten“ und „neuen“ Laufrollen zu wählen – Respekt Freunde !
Qualitativ unterscheiden sich die beiden Laufrollen nicht voneinander.
Gussast „L“
Weiter geht es mit den ersten Teilen für das Motordeck wie z.B. den charakteristischen Lüftern.
Auf den ersten Blick möchte man tatsächlich meinen, dass die Lüftern aus einzelnen Blättern bestehen.
Gussast „M“
Diverse Kleinteile des Antriebes finden wir am nächsten Gussast.
Bei einigen dieser filigranen Teile ist Vorsicht beim Abtrennen geboten. Wie empfehlen den Gussast mit einigem Abstand zum Bauteil mit eine Seitenschneider abzutrennen und die Teile dann auf einer festen Unterlage mit einem scharfen Skalpell vom Rest des Gussastes zu trennen.
Gussast „N“
Und weiter geht es mit den Teilen für den Maybach HL 230 P30.
Wie erwartet ist der Motor definitiv ein eigener „Bausatz im Bausatz“ und zu schade um ihn einfach so verschwinden zu lassen.
Gussast „P“
Am nächsten Gussast finden wie einige Teile der Inneneinrichtung.
Schön gelungen sind vor allem die Funkgeräte !
Gussast „Q“
Diverse Teile für den Innenraum finden sich am Gussast „Q“.
Auch hier gilt – Feine Angüsse, beim Abtrennen ist aber aufgrund der filigranen Teile etwas Vorsicht geboten.
Gussast „R“
Die Granaten die senkrecht in Boxen mitgeführt wurden werden mithilfe des Gussastes „R“ dargestellt.
Besonders schön fallen hier die feinen Verschlüsse auf.
Gussast „R2“
Ein Großteil der Teile an R2 wird nicht benötigt für den Bau des Modells, abgesehen vom Auspuff.
Auch wenn die Metallplatte bei diesem Panther nicht benötigt wird zeigt die doch den perfekten Formenbau von Takom. Die Auspuffrohre sind natürlich am Ende offen.
Gussast „S“
Kettenbleche sowie das Brandschott (englisch „Firewall“) zwischen Motor und Kampfraum finden wir am Gussast „S“.
Das Brandschott ist mit einer Menge Details dargestellt und schreit förmlich nach einer ausgiebigen Bemalung inkl. Abnutzungsspuren.
Gussast „T“
Vom Gussast „T“ benötigen wir für den Bau des Panthers eigentlich nur die Seitenteile der Wanne. Die am Heck befindlichen Staukisten, sowie die vorderen Teile der Kettenbleche sind für eine andere Variante gedacht und wandern in die Grabbelkiste.
Sogar an die Darstellung von Leitungen und Kabel hat Takom bei den Seitenteilen des Unterwanne gedacht.
Turm
Juchu ! Noch mehr von dem wunderschön gestalteten Zimmerit !
Beachten Sie die feinen Schweißnähte und die Detaillierung an der Innenseite des Turmdaches !
Gussast „U“
Am Gussast „U“ befinden sich die beiden Seitenschürzen, sowie die Lüfter für das Motordeck, sowie die Panzerplatte über den Köpfen von Fahrer und Funker.
Auf allen Ebenen auch hier absolut professionelle Arbeit von Takom.
Oberwanne
Was fehlt uns noch für unseren Panther ? Klar – die Oberwanne !
Die schöne Zimmeritstruktur haben wir ja bereits am Turm bewundern dürfen. Insbesondere an der großflächigen Frontpanzerung kommt diese nochmal richtig schön zur Geltung – Eine absolute Toparbeit von Takom !
Montagehilfen
Wie von den anderen Bausätzen des Panthers von Takom bekannt, liegen auch diesem Bausatz die beliebten Montagehilfen bei mit denen die Segmentketten einfach und präzise montiert werden können.
PE Teile
Der beiliegende PE Zeile zeigen sich recht übersichtlich, aber absolut ausreichend. Berücksichtigt wurden insbesondere die verschiedenen Lüftungsgitter des Panthers.
Metallseile
Zur Darstellung von Abschleppseilen liegen dem Bausatz 2 perfekt gedrehte Metallseile aus Kupfer bei.
Abzugsschlauch
Auch an den Abzugsschlauch im inneren des Turms hat Takom gedacht und legt diesen als recht flexibles Bauteil bei.
Decals
Auch dieser Ausgabe des Panther liegen 2 Decalbögen bei.
Der erste beinhaltet die spezifischen Markierungen der 4 darstellbaren Panther mit Turmnummern und Balkenkreuzen.
Die andere Decalbogen ist generisch für die Panther Familie von Takom und verfügt über die Beschriftung der Munition, allgemeine Warnhinweise sowie diverse Instrumente wie Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsmesser.
Alle Decals sind sauber gedruckt, liegen perfekt im Register und es sind auch keine Fehler in den deutschen Texten zu finden.
Bauanleitung
Bei einem Bausatz mit kompletter Inneneinrichtung fällt die Bauanleitung natürlich um einiges üppiger aus als bei einem „Curbside“ Modell. Im Großen und Ganzen hat Takom das Thema Anleitung bei ihren Bausätzen wirklich gut im Griff. Die Zeichnungen sind deutlich und nicht überladen und werden, wo notwendig, durch ergänzende Detailzeichnungen ergänzt. Lediglich bei optionalen Bauschritten bzw. optionalen Teilen wäre es schön, wenn Takom hier in Zukunft eine kurze Erklärung in englischer Sprache ergänzen könnte. Gerade bei so komplexen Fahrzeugen wie einem Panther oder z.B. T-54/T55 liegen die Konsequenzen der auswählbaren Optionen nicht mehr klar auf der Hand.
Für die Bemalung des Innenraums hat Takom auch hier eine wieder eine farbige Bemalungsanleitung mit Farbangaben zu dem Farbsystem von Ammo by Mig beigelegt. Natürlich sind der farblichen Alterung keine Grenzen gesetzt.
Markierungsvarianten
Auch bei den Markierungsvarianten hat Takom nicht eingespart und bietet und folgende 4 Möglichkeiten:
- 3rd Kompanie, 39th Panzer Regiment, Mailly-Le-Camp, France, November 1944
- 1st Kompanie, 2nd Panzer Regiment, 16th Panzer Division, Kolomea, Autumn 1944
- 2nd Kompanie, 2nd Panzer Regiment, 16th Panzer Division, Kolomea, Autumn 1944
- 3rd Kompanie, 2nd Panzer Regiment, 16th Panzer Division, Kolomea, Autumn 1944
Die Farbangaben beziehen sich, wie üblich, auf das Farbsystem von Ammo by Mig.
Fazit:
Die bereits erschienen Varianten des Panthers haben ja schon ahnen lassen in welche Richtung das Fazit für den Panther D mit kompletter Inneneinrichtung und Zimmerit gehen wird. Nicht umsonst hat auch die Zeitschrift „ModellFan“ dieses Jahr auf der Spielwarenmesse in Nürnberg Takom für die Panther A/D Reihe die Auszeichnung „Modell des Jahres“ verliehen. Eine Entscheidung die wir von Kitreviewsonline absolut nachvollziehen können.
Also fassen wir nochmal kurz zusammen :
Takom liefert uns also einen Kit mit kompletter Inneneinrichtung, wunderbar dargestelltem Zimmerit, 2 verschiedenen Laufrollen mit diversen optionalen Teilen, leicht zu verarbeitenden und wunderschön detaillierten Segmentketten inkl. Montagehilfen, PE Teilen, Metallseilen und 4 Markierungsvarianten. Die Besonderheiten der „D“ Reihe sind, soweit wir dies beurteilen können, alle berücksichtigt Fehler im Vergleich zum Vorbild sind uns keine aufgefallen, die Details sind absolut knackscharf, Fischhaut oder Sinkstellen fielen uns keine auf und Auswerfermarker befinden sich an Stellen die normal später nicht einsehbar sind. Aufgrund der Inneneinrichtung benötigt der Kit etwas Erfahrung mit längeren Projekten bzw. etwas Ausdauer, wobei der eigentliche Zusammenbau einfach und angenehmen ablaufen sollte. Zusammen mit dem kürzlich erschienenen Fries Kran von Takom bietet der Kit auch eine Menge „Dioramapotential“ um so auch den Blick in den Innenraum zu ermöglichen. Vor diesem kompletten Hintergrund gibt es eigentlich nur ein mögliches Urteil:
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Online Shop von Modellbau König
Neben dem hier vorgestellten Panther D können folgende Variante ebenfalls über Modellbau König bezogen werden:
- Panther Ausf.A mid- early prod. full Interior
- Panther Ausf. A early prod. full Interior
- Panther Ausf.A late prod. full Interior
- Panther D early/mid -Ful Interior-transparent hull
- Panther Ausf.A mid/late full Interior, Zimmerit
- Bergepanther Ausf.A – DEMAG – full Interior
- Bergepanther Ausf.D Umbau Seibert 1945 -Interior
- Flakpanzer „Coelian” oder 20mm Flakvierling 2in1
Zusätzlich zu den erschienen Varianten hat Takom noch folgende Panther G angekündigt :
Wir gehen davon aus, dass die G Reihe ebenfalls so brilliant werden wird wie die bereits erschienenen D und A Reihe und wir freuen uns bereits darauf die G Reihe hier bei Kitreviewsonline vorstellen zu dürfen !