Nachdem Tiger Model, Trumpeter und die Firma Meng jeweils ihre Interpretation des aktuellen russischen Flugabwehrsystems Pantsir S-1 auf den Markt gebracht haben, wagt sich nun auch der russische Hersteller Zvezda als vierter Anbieter in das Haifischbecken …
Schauen wir einfach mal nach, was der Käufer in diesem prall gefüllten …
… und sehr stabilen Karton so Schönes findet:
Insgesamt befinden sich:
7 graue Spritzlinge
1 transparenten Spritzling
5 Reifen aus Vinyl
1 Stück weißes Gewebe
1 Bogen mit drei chromartige Sticker für die Spiegel
1 Decalbogen
1 Bauanleitung in schwarz weiß
1 farbiges Blatt mit den 4 baubaren Versionen
im übrigens sehr schön gestalteten Karton.
Der Hersteller gibt 677 als Teilezahl an, was von mir aber nicht nachgezählt wurde. Dieses möge man mir verzeihen. Das fertige Modell soll dann 35,5cm lang werden. Also schon mal ein wenig die gebauten Modelle in der Vitrine zusammen rücken, damit der Russe später auch genug Platz zur Verfügung hat.
Fangen wir einfach mal mit den verschiedenen Tarnschemen an, die der Bausatz vorsieht.
Auf dem Deckelbild ist bereits die sehr attraktive Wintertarnung abgebildet …
… des Weiteren gibt es genau den Gegensatz dazu, einen Wüstentarnstrich, die Originale dazu sind in Syrien unterwegs.
Nummer drei ist die Parade Version, hier sollte dann das Modell später wie aus dem Ei gepellt dar stehen und den Abschluss bildet die normale Einsatzversion in Olivgrün.
Der Spritzling A “kümmert” sich um die Fahrerkabine:
Was ich nicht so schön finde ist die Tatsache, dass hier die Außenhaut um das Innenleben gebaut wird. Ich bin ein Fan von einer anderen Arbeitsweise. Ich lackiere gerne erst die fertig gebauten Kabine und füge dann im Anschluss das Innenleben mit der Kabine zusammen.
Naja, ich bin halt ein Automodellbauer!
Die beiden Fahrertüren werden einzeln eingeklebt. Hier besteht bestimmt mit wenig Arbeitsaufwand die Möglichkeit, diese später offen dar zu stellen.
Leider kann man die Wartungsklappe vorn nicht wie bei dem Konkurenzprodukt offen darstellen. Auch sollte der versierte Modellbauer die verschlossenen Öffnungen am Kühlergrill “öffnen” und mit dem mitgelieferten Gewebe ersetzen. Wer die Kosten nicht scheut wird sich bestimmt hier mit Ätzteilen vergnügen.
Die weiteren Teile wissen sehr zu gefallen:
Der Spritzling B beinhaltet den Fahrzeugrahmen und die passenden Anbauteile:
Beim Zusammenbau dieser Bauteile sollte man Sorgfalt walten lassen damit später das Fahrzeug mit allen Rädern passend zum Untergrund präsentiert werden kann.
Nieten, Antriebswellen, Achsen alles ist randscharf von den Russen produziert und im Anschluss in den Karton verpackt worden:
Der Spritzling C ist gleich zwei mal vorhanden.
Hier geht es weiter mit Teilen vom Fahrgestell. Aber auch Teile vom Aufbau sind hier mit angegossen. Auch hier ist wieder alles in toller Qualität ausgeführt. Fischhäute und schlimme Trennnähte – Fehlanzeige. Super.
Bei dem transparenten Spritzling D habe ich aber doch was zu kritisieren. Hier weist eine Seitenscheibe der Fahrerkabine doch einige Schlieren auf. Hier werde ich doch dem Importeur bitten mir Ersatz zu schicken. Die weiteren transparenten Teile sind aber ohne Fehl und Tadel:
Die 5 Gummi Reifen, Abteilung E, weisen alle ein schönes Profil auf.
Auch sind bei ihnen auf den Seitenflanken Informationen vom Original eingeprägt. Die Profis werden sich bestimmt bei der Zubehör Industrie nach Ersatz umsehen. Ich werde mich aber bestimmt mit dem Bausatzmaterial begnügen.
Der Spritzling F beinhaltet wieder Teile vom Aufbau und den Waffenanlagen.
Auch wenn meine Freude über die gute Qualität der Teile schon etwas abgedroschen und ausgelutscht wirkt, die Teile sind es aber auf keinem Fall.
Beim Spritzling G gilt das gleiche wie bei den eben benannten F.
Aber hier ist vom Hersteller ein Fehler aufgetreten. Hier ist ein Teil gebrochen.
Nichts Schlimmes, aber trotzdem etwas ärgerlich. Dieses ist aber wieder „Jammern auf hohem Niveau“! Da hier nur fast große Teile vorhanden sind wird der Spritzling schnell verarbeitet sein.
H ist der nächste Spritzling. Hier sind Teile vom Fahrgestell, Bauteile vom Motor, die beiden Tanks und die Frontstoßstange vorhanden. Bei der Ansicht der Teile glaube ich persönlich, dass uns die Russen mit ihrer Teileanzahl von den genannten 677 wohl keinen RUSSISCHEN Bären aufgebunden haben:
Weiter geht es mit dem Spritzling K. Richtig gelesen, mit K. Hier sind viele kleiner Teile am Spritzling angespritzt. Hier benenne ich den Kühler, die beiden Außenspiegel, Teile vom Rahmen, Lüfter usw.
Die Klebesticker für die Spiegel sind eine gute Idee. Ich werde aber bestimmt auf Chromfolie zurück greifen. Mit dieser habe ich sehr gute Erfahrungen gesammelt.
Der Decalbogen ist sauber gedruckt aber nicht zu üppig ausgefallen, diese entspricht aber auch dem Original:
Zum Schluss komme ich zur Bauanleitung. Diese finde ich persönlich sehr übersichtlich obwohl diese in schwarz weiß gehalten ist. Die von einem Hersteller aus Ostwestfalen finde ich zwar besser, hier gehen die Meinungen aber auseinander.
Die Russen spendieren ihrem Modell insgesamt 88 Bauabschnitte auf 16 Seiten gedruckt bis zur Vollendung ihres Bausatzes. Die angegebenen Farbangaben befinde für ausreichend. Hier habe ich schon Mitbewerber gesehen, die bei anderen ihrer Modelle gar keine Angaben hierzu machen:
Fasse ich einmal zusammen: Ich bin ja ein Rallye- Motorsportfreak. Warum möchte ich nun so ein GERÄT bauen? Diese Frage ist sehr schnell beantwortet. Weil ich das Original optisch mag und es mich sehr anspricht … Im Großen und Ganzen baue ich gerne das, was mir gefällt. Und das sind eben nicht nur (Rallye-) Autos.
Weiter mit dem Modell. Kleine Ärgernisse habe ich ja schon kurz angesprochen. Sehr ärgerlich ist die benannte Seitenscheibe.
Das Modell kann in Feuerposition sowie im Fahrmodus gebaut werden. Hier sollte sich der Modellbauer aber schon sehr früh im Klaren sein, für welche Version er sich entscheidet.
Leider haben die Russen ihrem Modell keinen möglichen Lenkeinschlag spendiert. Schade.
Die vier verschiedenen darstellbaren Tarnschemen finde ich mehr als interessant. Momentan tendiere ich zu der Wintertarnung oder der sandfarbenen Alternative.
Beide haben aber mit meinem oben benannten Haifischbecken nichts zu tun. Dieses ist aber egal. Für mich als Automodellbauer reicht dieses Modell in dieser Qualität. Die Freaks auf diesem Sektor greifen vielleicht zu einem Modell eines anderen Modellbauherstellers. Ob sie besser sind gegenüber diesem Produkt aus dem Hause Zvezda kann ich momentan nicht beurteilen. Eines kann ich aber schon vorm Bau sagen: Dieses ist nicht mein letztes Modell aus dem Hause Zvezda.
Hier wurde in Russland ein toller Job gemacht.
Erhältlich demnächst in den gängigen online-shops!
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich / Modellbaustammtisch Recklinghausen