Unser Mitarbeiter Marc Schimmler berichtete Anfang Mai über den Bausatz von Zvezdas neuen Panzer IV H in 1:35
Damit man den Bausatz wirklich beurteilen kann, führt natürlich kein Weg an einem Bau vorbei …. den liefert er jetzt hier nach:
Der Bau des Panzer IV geschah nach dem Motto, so nah am OOB wie irgend möglich. Einzige Abweichung ist das Unterteilen der seitlichen Schürzen mit einer feinen Säge, um verlorene Segmente darzustellen.
Die Wanne:
Zvezda hat sich extrem viel Mühe bei der Detaillierung der Wanne gemacht. Alles passt! Alles kann nur auf eine Art zusammengebaut werden. Es kam ganz klar das Tamiyagefühl auf. Hinzu kommen ultrafeine Details zum Beispiel am Heck. Man vermisst keine Ätzteile beim Bau.
Bei der Kette habe ich mich aus Bemalungsgründen nicht an die Reihenfolge der Bauanleitung gehalten. Mir war dabei klar, dass es später deutlich schwieriger werden würde, alles zusammen zu bekommen, was sich auch bewahrheitete. Trotzdem geht es mit „etwas“ Gewalt auch bei zusammengebauter Wanne. Daher wurden die Laufrollen und Trieb- und Umlenkräder sowie Kette auch getrennt montiert und lackiert.
Ohne Motor oder Funker/Fahrerplatz macht es keinen Sinn die Luken offen darzustellen. Da ich einen Panzer mit geschlossenen Luken und gefechtsbereit bauen wollte ist das kein Problem. Ich bin aber sicher, der Aftermarket wird bald mit Lösungen aufwarten.
Obwohl auf dem Deckelbild dargestellt und trotz der genügend vorhandenen Einzelkettensegmente, ist die improvisierte Zusatzpanzerung mit Kettengliedern leicht umsetzbar. Allein für die Kettenglieder an der Vorderseite fehlt eine Fixierung, die man selber bauen müsste.
Die Werkzeuge habe ich erst verklebt und anschließend bemalt. Das braucht eine ruhige Hand, ist aber gut machbar.
Der Turm:
War der Bau der Wanne extrem leicht, so ist der Turm etwas schwieriger. Bei mir passten das Turmoberteil und die Unterseite nicht perfekt zusammen. Hielt man die Frontseite an beide, dann ergaben sich Spalte/Abweichungen. Daher habe ich zuerst unter Kraft mit Tamiya Extra Thin die Frontseite an die Turmoberseite geklebt und nach dem Aushärten die Unterseite an die Oberseite. Das Turminnenleben ist rudimentär dargestellt, eine offene Kommandantenluke oder Seitenluke stellt also kein Problem dar. Ich habe das zwar verbaut und es passt auch alles, sichtbar ist das bei mir nicht.
Einen echten Fauxpas stellt meiner Meinung nach die fehlende Verbindung zwischen die Verschlussstück im Inneren des Turm und dem Rohr auf der Blende außen dar. Zvezda erwartet, dass man die Blende einfach auf das Frontstück klebt. Das stellt aber nicht sicher, das Rohr und Verschlussstück auch in die gleiche Richtung schauen. Ich habe mir mit einem Stück Gussast im richtigen Durchmesser geholfen, da sowohl der Verschluss, als auch das Rohr ein Montageloch besitzen. Es scheint wirklich, also ob ein solches Teil vorgesehen, aber vergessen wurde …..
Die Turmschürzen haben sehr gut gepasst. Allein die unvermeidbaren Auswerfermarken innen muss man vor dem Zusammenbau verspachteln. Ansonsten sind die Auswerfermark nur an versteckten oder schwer einsehbaren Bereichen zu finden.
Das Rohr ist in einem Stück gegossen, besitzt aber eine Naht, die man wegschleifen muss. Bei den Mündungen gibt es drei(!) Varianten zur Auswahl. Einen bestimmten Panzer darzustellen ist also möglich.
Die Lackierung:
Lackiert wurde mit Aqua Color Farben von Revell, verdünnt mit Spritius und die Einzteile wie Werkzeug, mit einem Pinsel und Wasser als Verdünnung. Die großen Flächen wurden nach folgenden Muster gestaltet:
1. Schwarz grundiert
2. Sand über alles
3. Dunkelgrün und Ziegelrot in Streifen
4. Übernebeln mit Sand
5. Eine Schicht Future und dann die Decals
6. Oilwashing mit Feuerzeugbenzin und schwarzer und brauner Ölfarbe
7. Abtragen des Washings mit Wattestäbchen und Feuerzeugbenzin
8. Lackschäden mit Punkten in Beige, dann mit Schwarz „ausgemalt“.
9. Pigmente für Rost und Dreck mit einen stumpfen Pinsel aufgetragen und mit Benzin fixiert
Letzten Endes ist das mehr oder weniger das Gleiche, was die Fläschchen und Döschen von diversen Spezialfirmen anbieten … nur billiger.
Der leicht feuchte Bereich im Fahrwerk wird mit aufgetropften Future erreicht.
Die Decals waren perfekt zu verarbeiten. Ich hatte schon Angst die auf die Zimmeritbeschichtung zu setzen und auch schon Plan B in Vorbereitung (Lackieren). Mit Decal Setter und Softener ließen sich die drei Decals wunderbar verarbeiten … kein Silbern zu sehen.
Fazit:
Der Bau des Panzer IV H von Zvezda geht recht leicht vonstatten. Sehr feine Details, gute Passung (bis auf die obigen Thematik) und gute Unterteilung versprechen viel Spaß. Da der Preis ebenfalls stimmt ist der Bausatz definitiv empfehlenswert. Er hält fast alles, was der Schachtelinhalt versprochen hatte.
Marc Schimmler, Himmelpforten