2004 überraschte Special Hobby die Fans mit einem recht ordentlichen Bausatz der Percival Pembroke – nun, 21 Jahre später, schauen wir uns die aktuelle Neuauflage an …
Die Percival P.66 Pembroke C.1 wurde in der Zeit von 1952 bis 1958 mit insgesamt 136 Flugzeugen in unterschiedlichen Varianten gefertigt – und dennoch stand sie bei unzähligen Luftwaffen im Dienst:
Belgien, Dänemark, Finnland, Deutschland, Malawi, Rhodesien, Schweden, Sudan, England.
Keine schlechte Bilanz …
Zur technischen und Einsatzgeschichte kann man die Angaben auf der ersten Seite der Bauanleitung zu Rate ziehen – ein feiner Zug von Special Hobby, uns Modellbauern die notwendigen Informationen mitzuliefern!
Box-Art/Verpackung
Die Stülp-Box ist ordentlich gefüllt mit insgesamt 4 dunkelblauen Spritzlingen, einem Klarsicht-Spritzling, Decals, Ätz- Resin- und einem 3D Druckteil:
Die 4 Spritzlinge, Klarsichtteile und Decals sind jeweils in einer Folie verpackt. Die Resin & 3D Drucke jeweils in einem zipper Beutel:
Die Box-Art zeigt, wie sich eine Pembroke ein Katz-und-Maus Spiel mit einer MIG-23 der DDR liefert – irgendwo über der Nord- oder Ostsee. Sehr dynamisch und super umgesetzt.
Spritzlinge
Die Spritzlinge sind in einem Dunkelblaugrau gehalten. An einigen Stellen gibt es etwas Fischhaut und Grate und leider auch Sinklöcher an den Rückenlehnen der Pilotensitze. Da ein Sitz ohne sink Loch vorliegt kann mir auch keiner erzählen das das Ergonomische Umsetzungen für den Rücken sein sollen. LOL
Auswerfermarken gibt es auch, die sind aber nur innen am Rumpf vorhanden. Teilweise sind die Linien an Rumpf und Flügel etwas verwaschen und sehen nicht scharfkantig aus:
Die Motoren sind sehr oldschool gehalten:
Angedeutete Zylinder auf einer Grundplatte – heutzutage ein „no-go“, war das 2004 jedoch durchaus akzeptabel.
Wer will, kann bestimmt auf dem Zubehörmarkt Ersatztriebwerke aus Resin oder 3D-Drucki finden.
Die Kleinteile sehen dafür aber sehr schön und gestochen scharf aus:
Klarsichtteile
Viele der hier gezeigten Klarsichtteile werden nicht gebraucht und wandern dann in die Restekiste. Gebraucht wird nur die Cockpit Verglasung und die Seitenfenster und die sehen gut aus:
Decals
Ein relativ großer Bogen wird hier geliefert – mit allen Wartungshinweisen und Markings. Leider nicht für die Bundesluftwaffe – das wäre interessant gewesen. Hier wird nur die englische Nation bedacht dafür aber mit einem sehr schönen hellblauen Verzierungsstreifen für die Passagierfenster. Es gibt kaum Trägerfilm und die Decals sind sehr gut gedruckt farblich sowie die Ausrichtung:
Resin
Die Resingüsse sind durchgehend alle sehr gut umgesetzt. Hier wurden einige Kleinteile für Cockpit und Innenraum gefertigt wie Steuerhorn, Mittelkonsole, Abdeckungen, Antennen usw.:
3D Drucke
Der 3D Druck ist eine Antenne die auf dem Rücken des Rumpfes aufgesetzt wird. Gestochen scharf gedruckt:
Ätzteile
Ein kleiner Ätzteilbogen beinhaltet Teile für das Cockpit aber vorwiegend Teile für Leitwerk und Rumpf und zwar eine ganze Armada an Antennen:
Bauanleitung
Die Bauanleitung liegt in voll farbigem DIN A5 Format vor. 13 Bauschritte müssen erfolgreich absolviert werden um dann eine fertige Pembroke in den Händen zu halten. Zu Anfang gestaltet sich der Bau recht geradlinig und als nicht schwer, allerdings zum Ende hin wenn es um die Anbringung der Antennen geht wird es sehr sehr kleinteilig. Das sind echt ne Masse! Kleine Infoboxen geben Informationen zum Bau wo man ggf. aufpassen muss oder Wahlmöglichkeiten hat. Auf keinen Fall sollte vergessen werden, dass die Nase Gewicht braucht um keinen Tailsitter zu bekommen. Angaben dazu fehlen allerdings. Das ist auch nicht so tragisch, da die Rumpfnase erst sehr spät geschlossen wird. So kann man dann probieren wie viel Gewicht es braucht wenn Flügel und Fahrwerk montiert wurden.
Seite 1 gibt es wie üblich Informationen über das Modell …
… Seite 2 & 3 eine Übersicht der Teile wo dann auch ein rotes X zeigt welche Teile direkt in die Reste Kiste wandern können:
Von Seite 4 bis 9 sind die einzelnen Bauschritte abgebildet:
Auf den Seiten 10 bis 13 geht es um die Bemalung und das Setzten der Decals.
Auf den letzten 3 Seiten sind dann wieder Bausatz Abbildungen aus dem Programm von Special Hobby – ein bißchen Eigenwerbung darf sein!
Folgende Einheiten können umgesetzt werden:
Fazit
Der Kalte Krieg hat ja teilweise auch sehr schöne Maschinen hervorgebracht und Special Hobby hat sich hier eine vorgenommen, die eine vornehme englische Eleganz ausstrahlt. Es gibt sehr schöne Markierungen die teilweise sehr farbenfroh sind und etwas Farbe in die Vitrine zaubern. Einfach ist der Bau nur bis zu einem gewissen Grad, nämlich dann, wenn es an die vielen Antennen geht, die diese Maschinen getragen haben: Das kann einen Anfänger überfordern. Für Fortgeschrittene und Profis dürfte das kein Problem darstellen insofern volle Empfehlung für diesen Bausatz!
Rating: 8 von 10
Erhältlich direkt im Special Hobby online-shop.
Sascha Müller, Modellbaufreunde Lingen