Hier ist er – der lange erwartete neue Bausatz der I-16 im Quarterscale von ICM …
Öffnet man die schon von der Polikarpov I-153 bekannte wieder-verschließbare Schachtel, kommen gerade einmal zwei Spritzgussrahmen, ein transparenter Spritzling, ein Bogen mit Decals und die Bauanleitung zum Vorschein.
Fangen wir mit dem Gussrahmen für die wesentlichen Baugruppen Rumpf und Tragfläche an:
Im Inneren der beiden Rumpfhälften herrscht aufgeräumte Leere vor – ganz wie beim spartanisch ausgestatteten Original:
Die Struktur auf den Tragflächen (insbesondere der Unterschied zwischen metallbeplankten und stoffbezogenen Partien) ist insgesamt sehr gut wiedergegeben:
Gleiches gilt auch für die Ruderflächen:
Das Triebwerk der I-16 ist recht einfach gehalten, aber dennoch sehr umfangreich und kompliziert in der Montage;
die Fronthaube sowie der Propeller sind schön gegossen:
Der zweite Gussrahmen mit vielen Details und teilweise wirklich winzigen Teilen:
Das vordere Brandschott mit den Löcern für den Mototräger sowie die beiden Spanten, die die Bodenplatte des Cockpits halten:
Rücklehne, Sitzwanne, Bodenplatte und viele Kleinteile:
Was sofort auffällt ist das Fehlen von Gurten – entweder photogeätzt oder wenigstens als Abziehbilder. Hier muss der Modellbauer selbst aktiv werden!
Die Fahrwerkteile hinterlassen einen ordentlichen Eindruck – insbesondere die Fahrwerkbeine sind unglaublich filigran gegossen:
Zum Abschluss noch der Spritzling mit den transparenten Teilen:
Die Windschutzhaube ist recht durchsichtig gegossen:
Das „gläserne“ Instrumentenbrett soll mit dem Plastikteil kombiniert werden und den Eindruck von Glasskalen erzeugen:
An sich eine prima Idee, nur angesichts fehlender Instrumentenskalen leider nicht bis zu Ende gedacht.
Mit dem kleinen Nassschiebebilderbogen …
… sind insgesamt vier Farbschemen realisierbar:
Die Bauanleitung glänzt auf ihrer Titelseite mit einer kurzen historischen Einführung sowie den technischen Daten der I-16:
Die eigentliche Montage wird auf acht Seiten in 47 Bauabschnitten erläutert:
Schön daran, dass man auch an die Erwähnung der Detailbemalung inklusive Farbangaben gedacht hat!
Wer sich schon einmal fertig gebaute I-16 anschauen mag – bitte sehr:
(Unser Dank an die Fa. ICM für die Erlaubnis, die Bilder der „roten 21“ verwenden zu dürfen)
Ich konnte nicht widerstehen und habe heute Vormittag mit dem Bau der I-16 angefangen – mittlerweile ist der Rumpf fertig montiert und die untere Tragfläche angeklebt. Inklusive Bemalung des Cockpits in gerade einmal 8 Stunden …
… ein beredtes Zeugnis für die trotz der vielen Kleinteile einfache Montage dieses Kits!
Und weil immer wieder die Frage nach der Maßhaltigkeit von Bausätzen aufkommt:
Spannweite Original: 9000 mm = 187,5mm in 1:48
Spannweite ICM: 188mm
Länge (Spinner bis Heckkonus) Original: 6130 mm = 127,7mm in 1:48
Länge ICM: 125mm
Nach meinem Dafürhalten ziemlich nah dran, zumal ich nict dafür garantieren kann, 100% präzise und fehlerfrei gemessen zu haben!
Fazit: Nach der Hobbycraft/Academy, der ARK-Model und der Eduard Polikarpov I-16 haben wir es bei dem vierten Bausatz der „Rata“ mit einem sehr schön detaillierten und dennoch gut zu bauenden Mitbewerber in der Gunst der Modellbauer und Käufer zu tun.
Ich persönlich mag zwischen der Eduard und ICM keine Entscheidung treffen – beide sind durchaus ebenbürtig.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen