Den C2P Artillerieschlepper von First to Fight hatten wir bereits an anderer Stelle besprochen – nun folgt ein weiteres polnisches Fahrzeug auf dem Tanketten-Fahrgestell, der TK-D …
Und weil den meisten Modellbauern der TK-D völlig unbekannt sein dürfte, hier kurz einige Fakten zum Original:
Die Artillerie Selbstfahrlafette entstand nach der erfolgreichen Einführung der Tankette TK-3, die ihrerseits auf dem Konzept der britischen Carden-Loyd-Tanketten aufbaute: Die Tankette TK-3 sollte als Basis für weitere Fahrzeuge des polnischen Heeres dienen (so z.Bsp. der Artillerieschlepper C2P) – darunter auch eine Selbstfahrlafette als Unterstützungs- und Panzerabwehrfahrzeug. Ende 1931 begann die Entwicklung des TK-D genannten Fahrzeuges unter Verwendung des nur in vier Exemplaren gebauten 47mm Infanteriegeschützes. Bis Juni 1932 waren insgesamt vier TK-D mit den 47mm Geschützen komplettiert und wurden zur Erprobung an das Heer ausgeliefert.
Der Motor leistete gerade einmal 40 PS und „beschleunigte“ das Fahrzeug auf etwa 36 km/h.
Zu dieser nicht gerade exorbitanten Höchstgeschwindigkeit kam noch der beengte Kampfraum, der nur zwei Personen und wenig Munition Platz bot – die restliche Munition musste daher auf einem Anhänger mitgeführt werden!
Die TK-D mit ihrem oben offenen Kampfraum waren NICHT gepanzert, sondern verfügten über Weichstahlplatten – sie waren ja ursprünglich als Versuchsfahrzeuge konzipiert.
Über einen „scharfen“ Einsatz der vier TK-D ist nichts bekannt – er wäre auch verheerend für die Besatzung ohne jeglichen Panzerschutz gewesen! Die vier Fahrzeuge verblieben wohl während des September 1939 im polnischen Ausbildungszentrum in Modlin.
Zum Bausatz
Der Umfang des Kits besteht aus einem Heft, auf das die Pappschachtel mit dem Bausatz geklebt ist:
Die beiden Spritzlinge finden sich in der kleinen seitlich öffnenden Pappschachtel:
Wie man sieht, beherbergt der erste Spritzling einen kompletten TK-3 Bausatz …
… und der zweite Rahmen ist dann den TK-D Teilen gewidmet:
Einige Details des TK-D Spritzlings:
Und hier noch ein paar Photos des TK-3 Rahmens:
Das beigefügte Heft im DIN A4 Format …
… enthält neben dem Tarnschema …
… und einer kleinen Bauanleitung …
… auch noch Informationen zum TK-D selbst – und zwar neuerdings nicht nur in Polnisch, sondern auch in Englisch:
Sehr löblich, dass man bei First to Fight nun auch an nicht-polnische Modellbauer und Wargamer gedacht hat!
Fazit
Diese kleinen Bausätze eignen sich nicht nur für Wargamer (für die werden sie primär hergestellt), sondern auch für „richtige“ Modellbauer, die einfach mal einen Kit zum Entspannen für zwischendurch suchen und dennoch Wert auf einigermaßen akkurate Wiedergabe des Originals legen – und wenn es sich dann auch noch um einen Exoten wie das TK-D handelt: Umso besser!
Erhältlich bei Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, LIngen