Es war Sonntag, der 18. Juni 2017. Ich saß gerade am Fernseher und schaute live die 24 Stunden von Le Mans. Es war genau 11:10 Uhr und der Porsche mit der Nummer 1 lag mit 13 Runden Vorsprung in Führung. OHNE Vortrieb bleibt dieser Porsche STEHEN “Was für ein DRAMA“…
Und das nach der dramatischen Nacht, in der Toyota beide führenden Fahrzeuge mit gleichen Symptomen verloren hatte. Der Porsche fiel wegen Öldruckverlust laut Aussagen der Porschebox aus. POOH. Diese Gedanken kamen mir sofort zu meiner Bausatzbesprechung wieder in den Sinn. Was für eine DRAMATIK selbst zu meiner normalen Porschebausatzbesprechung.
Ich wollte doch meine Besprechung total anders Anfangen.
Ich wollte sagen, dass Porsche den 934 RSR in dieser Form aber mit anderen Lackierungen auch bei den berühmten 24h von Le Mans einsetzte. In den Jahren von 1976 – 1982 wurde dieser Porschetyp von verschiedenen Teams bei der Hatz in Frankreich sehr erfolgreich eingesetzt.
Leider konnte der Porsche 934 RSR nie einen Gesamtsieg in Le Mans einfahren, nur Klassensiege konnte er bei diesem Klassiker verbuchen. In seiner Klasse, der Gruppe 4, hatten diese Wagen doch zu wenig BUMMS für einen Gesamtsieg unter deren Hauben. Im allgemeinen kann man aber über die 934 RSR sagen, dass sie mit die berühmtesten Flundern aus dem Hause Porsche sind. Kleine Kinder und nicht nur die, träumten damals von diesem reinrassigen Sportgerät. Heute erzielen die Originale horrende Preise auf den Oltimerbörsen. Für mich sind solche Originale Kulturgut und müssen unbedingt erhalten bleiben.
Dankenswerterweise hat sich Revell diesen RSR zur Brust genommen. Mit dieser weißen Martini Version haben die Ostwestfalen nun nach der Jägermeister und der Vaillant Version die DRITTE Version auf den Markt gebracht.
Beim Öffnen der Schüttbox war ich doch positiv überrascht. Die 104 Teile machen einen ordentlichen Eindruck:
Der Inhalt:
9 Spritzlinge
1 Karosse:
4 Reifen in 2 versch. Größen:
Diese 4 Pneus sind auch das größte Manko an diesen Kits: Sie sind einfach zu „FETT“!
1 Decalbogen:
„Printed in Italy“ – aber eben nicht bei Cartograf, sondern bei Zanchetti!
Bauanleitung:
Auch der Guss scheint besser zu sein. Dieses habe ich bei anderen Kits aus gleichem Hause schon anders sehen müssen. Ich habe ja den Tamiyakit auch noch „auf Halde“ liegen. Welcher ist nun besser?
Eines schon einmal vorweg:
Keiner ist perfekt, beide haben Vor- und Nachteile.
Bei dem Porsche aus Ostwestfalen liegt sogar ein Motor mit bei:
Die Karosse wirkt für mich stimmig.
Bis auf die Türen können die andern beiden Klappen offen dargestellt werden:
Eine sehr schöne Dreingabe. Über deren Umsetzung werde ich noch näher eingehen.
Die Felgen sind wie leider schon von Revell gewohnt (ver-)chromt:
Ohne diese SCHICHT machen sie aber einen sehr schönen Eindruck. Deren Innenleben ist fein DURCHBROCHEN. Daumen hoch. Den gleichen Finger gibt es für die Motorhaube. Hier sind die Öffnungen auch sauber herausgearbeitet. Die Vorderräder können mit Lenkeinschlag verbaut werden.
Schön finde ich auch die transparenten Teile des Kits. Die Scheiben können schön von außen verbaut werden. So können die Türgummis besser gelackt werden.:
Die Bauanleitung mit der schönen Darstellung der Markierung des MARTINI-Porsche …
… verlangt von uns Modellbauern die Verwendung der hauseigenen Farben:
Mischen inklusive!
Ich werde aber die Farbe von ZERO Paints verwenden. Auf dieser werden sich die sauber gedruckten Decals gut machen:
Im Allgemeinen hat der Kit GEFÜHLT sehr wenige Teile mit an Bord. Dieses ist nicht schlimm, ABER was mich etwas abschreckt ist das Innenleben der Fronthaube.
Diese hätte man besser Lösen können bzw. müssen. Ein fernöstlicher Hersteller, der mit A anfängt würde dieses besser lösen. Revell muss ich aber zu Gute halten, dass ein anderer Hersteller, der mit T anfängt, bei deren Kits dieses noch schlechter gelöst hat. Bei denen bleibt ALLES ZU.
Revell hätte dem Kit dennoch das eine oder andere Teil mehr spendieren können. So wird die Haube nach der Fertigstellung wohl „zu“ bleiben.
Fassen wir zusammen:
Toller Kit der einen sehr ordentlichen Eindruck hinterlässt mit den obengenannten, für mich sehr großen Mankos des Haubeninnenlebens und der (RETTUNGS)-Reifen – diese sind einfach zu DICK.
Alle drei Bausätze des Porsche 934 RS (Martini, Vaillant und Jägermeister) unterscheiden sich nur durch den Karton, den Bauanleitungen, den Decalbogen und den in unterschiedlichen Farben gespritzten Gussrahmen.
Das Porsche Trio wird von mir definitiv gebaut und im Anschluss in meiner Vitrine stehen. Wann?????
Schauen wir mal!!!!
Zur weiteren Information: Porsche hat das größte Rennen 2017 doch noch gewinnen können. Herzlichen Glückwunsch!!!!!!!
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich/Modellbaustammtisch Recklinghausen