Ein weiterer Klassiker des Hellerprogramms im neuen Kleid …
Renaults R8 in der Rennfassung von Gordini wurde von 1964 bis 1970 gebaut. Mit dem Heckmotor auf der Antriebsachse erreichte Renault gute Fahreigenschaften. Erfreulicherweise ist das Modell mit einem detaillierten Modell des Motors ausgestattet.
Die aufklappbare Kartonage bietet auf der Unterseite technische Daten, Abbilder des fertigen Modells sowie eine Angab der benötigten Farben in drei Farbsystemen: Heller, Humbrol und Revell.
Die sehr schöne, simple Form des Originals wird am Modell gut wiedergegeben. Das Lüftungsgitter am vorn liegenden Kofferraum ist nicht durchbrochen, macht aber durchaus den Eindruck, dass mit sensiblem Einsatz von Schleifmitteln die Öffnung möglich ist. Die Formtrennnähte sind sinnvoll platziert und bedeuten eher wenig Nacharbeit.
Die weiteren 3 weißen Spritzgussrahmen beinhalten den schönen Motor, eine Motorhaube (Heck) mit durchbrochenen Lüftungsgittern und den angemessen detailreichen Unterbau. Es sind keine erheblichen Fischhäute, Versatz oder andere Störfaktoren erkennbar.
Für ein Modell, das bereits 1968 entwickelt wurde, ist der Detaillierungsgrad seiner Zeit weit voraus. Aus der heutigen Sicht wirkt das eine oder andere vielleicht etwas rustikal, dennoch kann der R8 in vielen Bereichen durchaus mithalten.
Wie bei Heller häufiger bei älteren Modellen gibt es einen weiteren Gussrahmen, der etliche Teile aus Gummi enthält.
Neben Reifen und Sitzen sind etliche Schlauchverbindungen des Motors und auch Teile der Rahmenverstärkung hier enthalten. Dieses Material halte ich für entweder gar nicht oder nur schlecht lackierbar, was bei den meisten Teilen aber auch nicht nötig ist. Wie der Rahmen beim fertigen Modell wirkt, wird man sehen.
Der Chromgussast ist recht üppig, da die seitlichen Zierleisten hier enthalten sind. Die Beschichtung ist großzügig, aber noch annehmbar. Die eher dicken Angüsse bedeuten einige Nacharbeit.
Die Klarteile sind für ein Modell dieses Alter gut, wie man sieht gibt es keine Schlieren und die Linseneffekte halten sich in Grenzen.
Die Reifen sind, wie bei Heller meist, ohne Markierungen und sehr schlicht profiliert.
Die Bauanleitung bietet in Farbe eine ausreichend Übersicht der Bauschritte, die Angaben sind eindeutig, die Decals nach dem anschließenden Abbild von allen Seiten problemlos platzierbar.
Man kann zwischen 2 Bauoptionen wählen, die klassischen Rallyss Monte Carlo und Tour de Corse.
Der R8 liegt irgendwo zwischen Nostalgie und wirklich solidem Modellbau. Möglicherweise spricht die Epoche und das Thema Renault nicht viele Modellbauer an, allerdings verpasst man einen wirklich gut gemachtes Kit, wenn man deshalb verzichtet.
Mir hat es jedenfalls deutlich in den Fingern gejuckt, somit wird es in Folge hier bald einen Werkstattbericht zum R8 geben.
Klare Kauf- und Bauempfehlung!
Erhältlich bei Nimpex
Karsten Schulz
Modellbaustammtisch Recklinghausen