Erwähnt man in Modellbauerkreisen die Tatsache, dass man sich einen Mach2-Bausatz zugelegt hat, so erntet man in der Regel mitleidiges Augenbrauenhochziehen. Nicht zu Unrecht, wie der folgende Bericht zeigt …
Das Positive vorweg – der französische Hersteller spendiert seiner kleinen Biene eine wunderbar stabile Verpackung:
Darin enthalten sind zwei (mal in weißem, mal in grauem Kunststoff gespritzte) Gussrahmen:
Die beiden Rumpfhälften sind außen mit recht heftigen „Details“ versehen …
… und glänzen im Inneren dafür mit der Abwesenheit von irgendwelchen Strukturen:
Es sei denn, man würde die gewaltigen Auswerfermarken und -türme als solche zählen!
Der einteilige Flugzeugführer- und Passagierraum – wenigstens hat man auf diese Art kein Gefummel nicht nicht-passenden Teilen!
Die heftig strukturierten Tragflächen weisen diverse nicht ganz durchbrochene Löcher für die Stützschwimmer und Stützstreben auf:
Man beachte den Gussgrat an den Höhenflächen:
Der Lufteinlauf (links) ist eher ein Witz – die Schwimmer sind ganz ok:
Weitere Details sind zwar vorhanden, aber ich bin mir sicher, dass etwas erfahrene Modellbauer diese kruden „Details“ durch Eigenanfertigungen ersetzen werden:
Die einteilige Kanzelabdeckung weist sehr schöne Strukturen auf (was das Abkleben erleichtern sollte), ist aber leider derart dick geraten, dass man das Ganze entweder gleich durch eine Vaku-Kanzel ersetzt oder sich der Mühe unterzieht, das Plastik zu Schleifen, zu Polieren und anschließend mit FUTURE zu behandeln:
Die mitgelieferte Montageanleitung verdient den Namen eigentlich nur bei großem Wohlwollen:
Und auch eine vernünftige Lackierungsanleitung sucht man vergebens!
Immerhin steht da was von „Israeli version“ – auf dem Bogen mit den Decals jedoch – keine Spur davon:
Tja – was soll man als Fazit schreiben?
Vielleicht, dass es der einzige Spritzgusskit der Seabee in 1:72 ist? Das immerthin wäre ja schon mal was Positives!
Gewiss: Es gibt wesentlich bessere Resinbausätze der Seabee, aber wenn man wie ich vier Stück des Mach2-Kits auf Lager hat, dann heißt es: Augen zu und durch und ran an´s Plastik!
Schau´n mer mal, was draus werden kann …
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen