Mit dem E-Type (X-KE) ist ein Meilenstein des britischen Fahrzeugbaus gelegt worden, der aus dem kollektiven Gedächtnis der Autofans wohl nie verschwindet. Wenn man heute liest, dass die Sportwagenikone damals wegen des geringen Preises beliebt war, muss man unweigerlich schmunzeln; die heutzutage verfügbaren Modelle werden zu 6-Stelligen Kursen gehandelt.
Das Original erblickte 1961 das Licht der Welt, das erste Modell von Monogram in 1:8 bereits 3 Jahre später, 1964. Der nun in der Limited Edition von Revell herausgebrachte Jaguar ist in genau dieser Gussform hergestellt und damit für sich ein Stück Modellbaugeschichte.
Im gigantischen Format mit 56 cm Länge steht ein beachtlicher Brocken Plastik auf dem Basteltisch und wirkt dabei noch immer so Filigran wie das Original.
Die Form ist sehr gut getroffen. Die Details sind für damalige Verhältnisse beachtlich, wären heutzutage aber bei Neuentwicklungen ein Grund zum Schmunzeln:
- Zu öffnende Türen und Motorhaube
- Seitenscheiben absenkbar
- Motorhaube lässt sich öffnen
- Vorderräder anlenkbar
- Teilweise Federung ausgeführt
Der stabile Stülpkarton ist zusätzlich mit einem eingesteckten Pappstück stabilisiert
Die ungeschützt darunter liegenden Karosserieteile haben leider Spuren davon getragen, in dieser Verpackung aneinander zu stoßen
Das sind keine schweren Schäden, da die Gußgrate immens sind, muss die ganze Karosserie sowieso geschliffen und poliert werden. Allerdings sind die Nähte auf den Kotflügeln keine, die Blechstöße hat auch das Original.
In etlichen Tüten dann mehrere Einzelteile und Gussrahmen. Der überwiegende Teil davon schreit nach Nacharbeit. Das weiß man aber bei Modellen, die vor 60 Jahren die Entwicklungsabteilung verlassen haben.
Leider hier nicht unerwähnt kann das fehlende Teil 140 (Ein Teil der Türabdeckung) bleiben. Gruß an die Endkontrolle.
In 2 Chromrahmen befinden sich die herausragenden Speichenfelgen sowie etliche andere Teile. Chrom passt zu diesem Fahrzeug auch hervorragend.
Die Klarteile befinden sich in einer separaten Tüte. Leider sind sie dort nicht getrennt und so kann die Seitenscheibe beim Transport fröhlich die Frontscheibe zerkratzen:
Die hohlen Reifen werden wohl ohne irgendeine Füllung recht schnell „platt“ sein:
Aber Makellos, nicht mal störende Herstellermarkierungen!
Des Weiteren liegt noch eine Tüte mit Materialien zum Verkabeln des Motors bei, was natürlich bei dieser Größe elementar ist. Ebenso sind 2 der 4 Radaufhängungen federnd.
Der Decalbogen erfüllt die Minimalanforderungen:
Auch hier fragt sich, warum Revell, die ein herausragendes Modell in 1:24 produzieren nicht auf die Idee Kommt, dort mal nachzusehen, was es im Motorraum noch für Möglichkeiten gibt, Vergaser, Batterie, Fahzeugtypenplakette oder ähnliches zu ergänzen.
Zum Vergleich der Decalbogen des 1:24 Revell e-Type, den man als Vorlage einfach upscalen könnte.
Fazit: Gut, dass es den großen Jaguar gibt. Schlecht, dass die Wiederauflage so lieblos gemacht wurde, abgesehen vom Karton wurde nichts gemacht, selbst die Bauanleitung ist noch im alten Layout. Albern, dass dieses Modell 169€ kosten soll.
Und auch hier wieder die Frage, ob niemand in Bünde den Markt beobachtet, die Vorauflage von 2014 ist immer noch nicht abverkauft und zur Zeit für ca. 100-120€ erhältlich.
Und ja, es ist ein schönes Modell…
Karsten Schulz
Modellbaustammtisch Recklinghausen