Als Revell letztes Jahr die Embraer 195 ankündigte, dachte ich mir: „Ganz schön mutig! Einen brasilianischen Kurzstreckenjet auf den europäischen Modellbaumarkt zu werfen!“
Nun: Gottlob hat man meine Zweifel nicht erhört, sondern wären die Airlinerfans nun um einen wirklich tollen Bausatz ärmer …
Die Embraer 195 entstammt der E-Jet Flugzeugfamilie des brasilianischen EMBRAER-Konzerns; Militärflugzeugfans eher bekannt durch zweisitzige Schulflugzeuge. Nun: Angesichts der ausgedehnten Landmassen Südamerikas verwundert es nicht, dass man bei Embraer hauptsächlich Kurzstreckenjets baut!
Die E-Jets 170, 175, 190 und eben unsere 195 unterscheiden sich hauptsächlich durch Rumpflänge und somit Passagierzahlen.
Seit 1999 mit der Embraer 170 auf dem Markt (deren Roll-Out am 29. Oktober 2001 und deren Erstflug am 19. Februar 2002 stattfand), konnte am 13. Dezember 2008 schon die Fertigstellung des 500 Embraer-Jets und am 15. September 2013 gar die Auslieferung des 1000. E-Jets gefeiert werden.
Wahrhaft eine Erfolgsstory!
Das Vorbild unseres Bausatzes, die Embraer 195 ist letztlich nichts anderes als eine weiter verlängerte Embraer 190-100;
Der Erstflug dieser neuen Variante fand am 7. Dezember 2004 statt und die erste Embraer 195 wurde am 1. September 2006 an die britische Airline FLYBE ausgeliefert. Die Deutsche Lufthansa AG, einer der Hauptabnehmer der Embraer 195, erhielt für ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft AIR DOLOMITI 2009 fünf Maschinen dieses Typs.
Schon auf der Schachtelrückseite erfährt der Käufer, für welchen Inhalt er seine Euros auszugeben bereit ist:
Im Inneren der wirklich überzeugend gestalteten Schachtel finden sich zwei in weißem Kunststoff gespritzte (und extrem schlecht zu photographierende!) Gussrahmen mit den Teilen für die Embraer:
Die einteilige Kanzelverglasung …
… hinter der das eigentliche Cockpitmodul regelrecht unsichtbar verschwindet:
Hier lohnt sich aufwändiges Nachdetaillieren definitiv nicht – ein bißchen Farbe, vielleicht noch Gurtmaterial aus Tape … fertig!
Die Oberflächen sind durchgehend extrem feingraviert und sehen unter einer Schicht Farbe (aber wirklich hauchdünn auftragen, sonst schmiert man die feinen Paneellinien unweigerlich zu!) klasse aus:
Das Fahrwerk ist -maßstabbedingt- vereinfacht dargestellt, sollte aber befriedigen:
Der fast DIN A4 große Bogen mit den Nassschiebebildern …
… lässt die Dekoration einer einzigen Farbvariante (Air Dolomiti) zu:
Diese Variante konnten die Entwickler von Revell ausgiebig in Augenschein nehmen und vermessen und so stimmt hier wirklich alles!
Die Bauanleitung – europäischen Gesetzen folgend leider wieder ohne historische Informationen zum Vorbild …
… ist auch für Anfänger leicht verständlich:
Insgesamt wage ich ein mehr als positives Fazit:
- Man hat sich in Bünde dieses Mal an ein weniger bekanntes Verkehrsflugzeug herangewagt – „danke“ sagen all jene, die den x-ten Airbus und hundertsten Jumbo nicht mehr sehen mögen! Hoffen wir, dass der Absatz dieses Bausatzes das Wagnis rechtfertigt – verdient hat es die Embraer allemal!
- Es ist ein wirklich einfach zu bauender Kit, der den „Gelegenheitsbastler“ (Level 3!!) ebenso zufriedenstellen wird wie den Profi, der daraus en wahres Schmuckstück zaubern kann!
- Die Markierung der Air Dolomiti ist ein absoluter „Hingucker“ und in Verbindung mit der unglaublich eleganten Formgebung der Embraer wird daraus auf jeder Ausstellung ein „Showstopper“ werden!
Erhältlich bei MaxxModellbau.com