Special Hobby erweitert seine Angebote für die unterschiedlichen Versionen der Viggen weiterhin nach und nach. Hiermit haben wir also einen Bausatz für den Trainer mit den bei der Viggen so typischen stark abgestuften doppelten Cockpits mit jeweils getrennten Hauben. Erstaunlicherweise ist es jetzt erst der erste Trainerbausatz aus dieser Bausatzreihe, die ja bekanntlich in Zusammenarbeit mit Tarangus schon seit 2014 herausgegeben wird und nun vollständig ist …
Im stabilen Bausatzkarton haben wir wieder die Special Hobby Standardausstattung mit der Anleitung, dem Beutel mit den eng aber sicher gepackten Spritzästen und darin wieder einem eigenen Plastikbeutel mit dem Decalbogen, hinter dem auch noch eine Ätzteilplatine hervorlugt:
Die Spritzäste sind identisch mit denen im Bausatz für die SK-37E„Stör-Viggen“, die wir hier
https://www.kitreviewsonline.de/saab-sk37e-stoer-viggen-im-massstab-148-von-special-hobby-sh-48150/
vorgestellt hatten und auf den bezüglich der Spritzgussteile vollinhaltlich verwiesen werden kann. Das ist auch nicht erstaunlich, da diese aus dem Trainer SK-37 heraus entwickelt wurde. In jedem Falle bedeutet dies, dass bei den Spritzästen auch die upgedateten Canardflächen und Möglichkeit zur Darstellung der geöffneten RAM-Air-Turbine mit dem kleinen Propeller enthalten sind, was den Inhalt auf den aktuellen und vollständigen Stand der Spritzgussausstattung bringt.
Wir können uns daher direkt dem Decalbogen zuwenden, der wieder sehr umfangreich für die großen und auch die kleinen Wartungsmarkierungen ausfällt. Es gibt hier keine Decals für die Instrumentenbretter und Seitenkonsolen im Cockpit. Man muss hierfür also die Ätzteile verwenden, eine Wahlmöglichkeit besteht nicht:
Die Ätzteilplatine ist qualitativ auf der gleichen Höhe wie vom anderen großen Anbieter aus der Tschechei und lassen insoweit keine Wünsche offen. Aufgrund der gepflegten guten Zusammenarbeit kann man wohl vermuten, dass diese auf den gleichen Maschinen gefertigt werden. Die Ätzteile liefern daraus im Schwerpunkt die Teile zur Ausstattung der Instrumentenbretter und Seitenkonsolen im Cockpit, für die Schleudersitze und für das Gurtzeug. Einige wenige Teile sind dann noch für die Rückspiegel, die Seitenruderpedale und den Rahmen des Visiers vorhanden. Diese Platine unterscheidet sich für die Ausstattung im hinteren Cockpit von derjenigen für die „Stör-Viggen“, ist also spezifisch auf den Trainer ausgerichtet. Hier hat es sich Special-Hobby nicht einfach gemacht und der höheren Originalität den Vorzug gegeben:
Die Bauanleitung ist ebenfalls bis auf die og. kleinen, aber feinen Unterschiede identisch und beginnt mit dem historisch-technischen Hintergrund:
Es folgen die Übersichten über die Spritzlinge, in denen einiges als nicht notwendig gekennzeichnet ist, da der Bausatz weiterentwickelt wurde:
Anschließend geht es dann über die Teileansicht in die Bauanleitung über, bei der es Special-Hobby wie bei dem aktuellen Standard üblich sehr gut gelingt, die Teilemontage mit den Lackierungshinweisen zu verbinden. Apropos verbinden: Etwas Eigenwerbung in der Anleitung muss in letzter Zeit wohl verstärkt sein:
Bezüglich der drei möglichen Markierungs- und Lackierungsalternativen gibt es zur Einführung eine zusammengefasste Übersicht zur Vereinfachung der Auswahl mit gleichen Seitenansichten. Oben aus der mittleren Zeitperiode der Splintertarnanstrich, der auch maßgeblich zur Bekanntheit der Viggen beigetragen hat. In der Mitte die frühe Ausführung in Naturmetall und schließlich unten die späte Variante in zwei Grautönen. Es ist damit also die gesamte Palette der Möglichkeiten abgedeckt; das ist gut memacht!
Die großformatigen Ansichten folgen dann als Vier-Seiten-Ansichten mit den Hinweisen für die Anbringung der großen Decals. Die Splintertarnung mit vier Oberseitenfarben ist wohl eine der lackiertechnisch ganz besonderen Herausforderungen. Hier geht es wohl nicht ohne Maskenset von After-Market-Herstellern. Für Doppelsitzer ist mir hierzu nichts bekannt, ein Set für die Einsitzer sollte allerdings mit kleinen Veränderungen verwendbar sein:
Auch die Lackierung im Modell in Naturmetall ist durchaus anspruchsvoll. Hier gibt es in den Ansichten gute Hinweise auf die Verteilung der unterschiedlichen Farbflächen:
Dagegen ist die Lackierung in den beiden Grautönen recht einfach zu realisieren. Hieraus ergibt sich dann ein recht moderner Eindruck, der auch nicht uninteressant ist:
Schließlich folgt noch die einheitliche Anleitung für die Anbringung der kleine Decals und Wartungsmarkierungen:
Für den Trainereinsatz ist die Ausstattung mit nur dem zentralen Tank auch realistisch und völlig ausreichend. Zusatzausstattung für Bewaffnungsoptionen ist nicht erforderlich. Dieses Maskenset ist allerdings nochmals sehr empfohlen.
Damit haben wir hier nun endlich die beste verfügbare Möglichkeit um einen Viggen-Trainer auf die recht kleinen Räder zu stellen. Der Bausatz dazu ist das beste verfügbare Angebot und dürfte es auch noch lange Zeit bleiben. Wer Viggen-Fan ist, oder auch mal etwas außergewöhnlicheres bauen möchte, ist mit diesem Bausatz gut beraten. Ich selber habe schon die „Stör-Viggen“ gebaut und kann daraus einen nicht allzu anspruchsvollen und gut passenden Zusammenbau bestätigen. Auch bei wenig Modellbauerfahrung muss man vor Special-Hobbys Angebot nicht zurückschrecken, auch wenn das Objekt auf den ersten Blick etwas außergewöhnlich aussieht.
Erhältlich direkt im Special Hobby online-shop.
Hermann Geers, Wietmarschen