Revell macht munter weiter mit den Wiederauflagen und dieses Mal ist es die „Smit Houston“…
Sie war ein Hochseeschlepper, welche auch als Bergungsschlepper bezeichnet werden. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, sind diese speziell für das Schleppen und Retten von anderen Schiffen auf hoher See konzipiert. Des Weiteren war sie ebenfalls für das Schleppen von großen Objekten wie z. B. Bohrinseln (hätte ich mal noch meine revellsche Ölbohrinsel aus Kindertagen) ausgelegt.
Ich dachte im ersten Moment, dass Revell sich die Formen von Heller ausgeliehen hat. Die Rotterdam ist aber etwas größer und schwerer wie die Houston.
Die Smit Houston wurde am 11. Dezember 1976 bei der Verolme Scheepswerf in Heusden vom Stapel gelassen und am 22. April 1977 an die Reederei Smit Internationale in Rotterdam übergeben. Angetrieben von zwei 6-Zylinder-Stork-Werkspoor-Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 9.200 PS, erreichte sie eine Geschwindigkeit von 14 Knoten und hatte einen Pfahlzug von 120 Tonnen.
Im Jahr 1990 wurde die Smit Houston an Greenpeace Nederland verchartert und in Solo umbenannt. Während dieser Zeit erhielt sie umfangreiche Umbauten, darunter die Installation eines Helikopterlandedecks sowie veterinärmedizinischer und labortechnischer Einrichtungen.
1995 übernahm der niederländische Staat das Schiff, benannte es in Waker um und setzte es als Rettungsschlepper ein. Am 7. September 2009 brach im Maschinenraum ein Feuer aus, das so schwere Schäden verursachte, dass das Schiff anschließend verschrottet wurde.
Kleine Bemerkung am Rande: Revell wird die Waker so wie es aussieht dieses Jahr auch wieder auflegen…
Soviel zum Vorbild, kommen wir dann doch mal zum Bausatz im klassischen Revellkarton
Mir gefällt es, dass es einen Vollrumpf gibt und man den nicht noch zusammenkleben muss:
Lediglich der Wellenbrecher am Bug muss noch angebracht werden:
Als nächstes kommen die grünen Decks für die Aufbauten_
Dann haben wir zwei weiße Spritzlinge für die Aufbauten und diverses andere Geraffel um ein schönes Modell bauen zu können:
Zu guter Letzt dann noch ein Spritzling mit den Relings:
Es gibt noch zwei feine kleine Decalsheets …
… und für die Fenster noch klare Plastiksheets.
MIt den Abziehbildern kann dann eine scöne Replik des Schleppers verwirklicht werden:
Die Bauanleitung lässt für mein Verständnis soweit keine Fragen. Lediglich bei dem bisschen Bindfaden weiß ich noch nicht so recht. Könnte mir vorstellen, dass Revell damit die Ankerkette darstellen will. Für die Takelage ist es zu wenig und eventuell etwas zu dick. Vielleicht nehme ich es für die Winschen auf dem Achterdeck:
Fazit
Die Bauteile sind gut gelungen. Ein paar kleine Fischhäute hier und da, aber die Formen sind ja auch etwas älter. Auswurfmarken nur da, wo man sie nicht sieht. Eine schöne Abwechslung, wenn man mal etwas außerhalb von militärischen Schiffen unterwegs sein möchte.
Erhältlich bei Modellbau König.
Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen