In den letzten Reviews zum Thema Star Wars hat sich Revell nicht immer mit Ruhm bekleckert. Wie sieht es denn bei dem aktuell Bausatz des TIE-Interceptor vom japanischen Hersteller Bandai aus?
Kleiner Spoiler: Gut!
Wie schon bei der Razor Crest von Bandai, ist Revell hier der Importeur und nicht Hersteller des Bausatzes. Was nichts schlechtes bedeutet, denn so kommen wir in den Genuss dieses tollen Bausatzes, ohne dem ganzen Heckmeck , den man hat, wenn man im Ausland bestellt.
Kommen wir kurz zur Technik des TIE-Interceptor, im Deutschen TIE-Abfangjäger. Das TIE steht für Twin Ion Engine, also Zwillings-Ionen-Antrieb. Dieser wird bei allen Varianten der TIE-Serie benutzt, daher der Name. Der TIE-Interceptor hat eine Länge, die zwischen 7,7m – 9,6m angegeben wird. Die Breite liegt bei 5,3m. Er gilt als einer der schnellsten und agilsten Jäger des Imperiums. In der Atmosphäre erreicht er eine Spitzengeschwindigkeit von 1.250 Km/h. Ausgerüstet mit vier Lasergeschützen wurde der Abfangjäger um zwei weitere am Cockpit erweitert. Leider hat er, wie alle anderen TIE-Schiffe, eine sehr schlechte Panzerung und ist sehr fragil.
Das erste Mal konnte man den TIE-Interceptor in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ sehen.
Revell und Bandai geben als Maßstab 1/72 an, was der Größe nach anscheinend passt. Auf der Seite der Verpackung sind schöne Bilder vom fertigen Modell abgebildet.
Bei dem Bausatz handelt es sich um einen Steckbausatz, der nicht geklebt werden muss – aber kann. Wer jetzt wegen „Steckbausatz“ aufschreit und sagt, das kann ja nix sein, der hat noch keinen Steckbausatz von Bandai in den Händen gehalten. Die sind hervorragend, wie wir gleich sehen werden.
Der Stülpkarton ist auch recht gut gefüllt und ich hatte so meine Problemchen, alles wieder so zu verstauen, dass nichts kaputt geht und der Deckel wieder drauf geht:
Insgesamt sind es acht Spritzlinge. 5 Graue, 1 Schwarzer, einer mit Klarsichtteilen und ein Spritzling in klarem Grün. Hinzu kommen eine Bauanleitung, als langes Faltblatt und Decals in zwei Versionen: Als Nasschiebebilder und als Aufkleber. Alles sorgfältig in Tüten verpackt, so dass nichts verloren geht oder beschädigt wird.
Gehen wir die Spritzlinge einfach mal durch:
Die Detaillierung des Cockpits ist super gelungen, auch wenn man später nicht mehr viel davon sehen wird. Das gilt auch für die sehr flachen Auswurfmarken, die ich nur im Cockpit entdeckt habe:
Die Cockpit-Front gibt es in der grauen Ausführung ohne Klarsichtteile und als Klarsichtteil. Welches ihr letztendlich verbaut, liegt an euch:
Der nächste Spritzling:
Die Qualität ist hervorragend und man findet keine „Fischhäute“. Alle Bauteile sind ausgezeichnet gegossen und ausreichend detailliert. Bisher bin ich begeistert und die Daumen gehen nach oben:
Teile des Rahmens von den markanten Flügeln. Auch hier nix zu meckern!
Die „Innenteile“ der Flügel sind schwarz gespritzt, ebenso wie die Pilotenfigur:
Der Pilot hat leicht zu große Füße, aber angesichts der bisher guten Teile, kann ich das verzeihen.
Die Klarsichtteile sind super klar und ohne Bläschen oder Schlieren:
Wie schon eingangs erwähnt, hat Bandai zwei Bögen mit Abzeichen beigelegt. Einmal als Aufkleber und als Nassschiebebilder. Ich bevorziehe die Nassschiebebilder, da Aufkleber zu dick auftragen. Den Anfänger wird es freuen, dass es auch eine Variante als Aufkleber gibt:
Nassschiebeversion („Water Decal“) …
… und Aufkleber („Sticker“):
Der Sockel ist nicht einfach nur ein Sockel, sondern ein Teil der Oberfläche vom Todesstern. So was finde ich klasse – da sollten sich andere Hersteller eine Scheibe von abschneiden:
Ich kenne die Oberfläche des Todessterns nicht, aber für mich sieht der Sockel stimmig aus.
In klarem Neongrün der letzte Spritzling. An diesem befinden sich zwei Laserstrahlen, die man die Flügelspitzen seines TIE-Interceptors anbringen kann, wenn man möchte:
Kommen wir zu der Bauanleitung, die ein farbig bedrucktes Faltblatt ist. Nach 6 Seiten und ein paar Bauabschnitten ist das Modell zusammengesteckt. Nichts wovor man sich fürchten müsste:
Auf der letzten Seite geht Bandai noch auf die Bemalung ein. Farbsysteme werden nicht angegeben, stattdessen nur die Farbtöne, wie „Light Grey“ oder „Natural Grey“. Für mich ist das okay, der Anfänger hätte sich vielleicht doch Farbangaben gewünscht. Leider findet man auch keine Farbangaben auf der Webseite von Revell zu dem Modell. Da könnte man noch nachbessern:
Mein Fazit:
Es geht doch! Wenn Revell möchte, dann können sie alles richtig machen. Das Modell ist von Vorne bis Hinten gelungen und eine absolute Kaufempfehlung. Die Zusammenarbeit seitens Revell mit Bandai ist eine gute Entscheidung gewesen und erfreut somit jeden Star Wars Fan.
In diesem Sinne: „Lasst uns den Rebellenabschaum erledigen!“
Erhältlich bei Modellbau König.
Gregor Francikowski, Modellbaustammtisch Recklinghausen