Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Der heutige Bausatz ist zwar nicht wirklich brandneu, aber definitiv einen Blick wert – Der Studebaker US6, der „Studer“, wie er von den sowjetischen Truppen genannt wurde.

Herausgekommen ist dieser Kit bereits 2007 und hat seit dem einige Inkarnationen erlebt. Dies hat aber weder den Bauteilen noch der Attraktivität des Vorbilds einen Abbruch getan.

Das Vorbild

Bei dem Studebaker US 6 handelt es sich um einen 2,5 Tonner der von 1941 bis 1945 von der Studebaker Corporation und der REO Motor Car Company hergestellt wurde. Der Großteil dieser Fahrzeuge wurde über den Persischen Korridor an die Sowjetunion geliefert, wobei auch Fahrzeuge bei den US Streitkräften und Briten eingesetzt wurden. Optisch erinnert der Studebaker recht stark an einen GMC CCKW, wobei der Studebaker sich deutlich anhand der recht kantigen Kotflügel unterscheide lässt.
Angetrieben wurde der US 6 von einem Hercules JXD Motor, wie er z.B. ach im M8 Greyhound und M20 verwendet wurde, mit 6 Zylindern und 5.2 Litern Hubraum, der ca. 86 PS leistete.

Die Bezeichnung US 6 bezeichnet übrigens die komplette Fahrzeugfamilie, aus der z.B. auch Sattelschlepper entstanden. Die Bezeichnung für die Pritschenversion mit langem Radstand und ohne Winde (also die Version die im Bausatz enthalten ist) lautet: U3.

Der Bausatz

  • 7 Gussäste aus grauem Polystyrol
  • 1 loses Bauteil als grauem Polystyrol
  • 1 Gussast mit klarem Polystyrol
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Gussast A

Und los geht es dann auch schon mit verschiedenen Kleinteilen vom Kotflügel über Leiterrahmen bis hin zum Kühlergrill.

A-1 Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Im Großen und Ganzen machen die Bauteile einen schönen Eindruck, wobei hier und da etwas leichter Gussgrat zu finden ist, sie z.B. an den hinteren Bumpern.

Gussast B

Die Kabine des Studebaker ist komplett an diesem Gussast versammelt.

B Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Auch hier findet sich etwas Gussgrat, wobei dieser sich mit einem scharfen Skalpell recht einfach entfernen lassen sollte. Das Schutzgitter könnte von der Materialstärke her etwas dünner ausfallen, was jedoch in Spritzguss schwierig zu realisieren sein dürfte. Erfreulicherweise können die Türen offen dargestellt werden.

Gussast C

Die Reifen sind erfreulicherweise tatsächlich als Polystyrolteile ausgeführt und nicht als Weichgummi!

C Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Die Flanken der Reifen sind ebenfalls beschriftet und zeigen mittlerweile auch, im Gegensatz zur Erstauflage, das korrekte Reifenprofil.

Gussast D

Und weiter geht es mit der Ladefläche, der seitlichen Ladebordwand und den Spriegeln.

D Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Hier gibt es wahrlich nichts zu meckern. Soviel Gussqualität und als Detaillierung wirken hier wie bei einer Formneuheit.

Gussast E

Fehlt noch der fünfte Spriegel, sowie die vordere und hintere Ladebordwand.

E Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Der Gussgrat und die kleinen Auswerfermarker sind fast vernachlässigbar. Die hintere Ladebordwand kann natürlich auch abgesenkt dargestellt werden.

Fahrerkabine

Die Kabine liegt als einzelnen Bauteil bei. Etwas aufwändig wird das Verkleben, Verspachteln und Verschleifen des Teils mit der hinteren Kabinenwand.

G Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Klarsichtteile

Die Klarsichtteile wirken teilweise etwas dick, sind aber soweit klar und zeigen keine Einschlüsse.

Klarsichtteile-2 Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Figuren

Dieser Ausgabe des Studebakers liegen noch 2 Fahrerfiguren in sowjetischer Uniform bei.

Figuren_ Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Die Bauteile der Körperrümpfe und Extremitäten wirken sauber, definiert und zeigen einen realistischen Faltenwurf. Leidlich die Gesichter wirken unsauber modelliert mit Dellen und Vertiefungen. Hier empfehlen sich Ersatzköpfe von z.B. Hornet.

Decals

Der Bausatz ermöglicht die Darstellung von 6 verschiedenen Fahrzeugen, wobei die dazugehörigen Zeichnungen in der Anleitung noch in Graustufen gedruckt sind.

    • Studebaker US6/U3, Byelorussian Front, Lublin Summer 1944
    • Studebaker US6/U3, 2nd Ukrainian Front, Praga, May 1945
    • Studebaker US6/U3, 2nd Ukrainian Front, Praga, May 1945 (andere Decals)
    • Studebaker US6/U3, 1st Polish Army, Germany, May 1945
    • Studebaker US6/U3, 1st Czechoslovak Army Corps, Czech, May 1945
    • Studebaker US6/U3, 8th Air Force, USAAF, England 1944

Der Decalbogen ist soweit gut gedruckt und die Farben liegen im Register. Für die Instrumente sind ebenfalls Decals vorhanden, wobei ICM heute Instrumentendecals deutlich feiner drucken kann.

Decals Studebaker US 6 with WWII Soviet Drivers 1:35 ICM (#35510)

Bauanleitung

Die Anleitung kommt 12 Seiten daher, wobei die einzelnen Zeichnungen schon etwas überfüllt wirken. Hier hat ICM in den letzten Jahren hinzugelernt und unterteilt die Anleitungen mittlerweile in mehr Bauschritte.

Als Ergänzung liegt noch eine Anleitung zum Zusammenbau und der Bemalung der beiden Figuren bei.

Fazit:

Der Studebaker US6/U3 ist auch nach 14 Jahren noch immer ein schöner Bausatz der viel Spaß verspricht und keine echten Schwächen zeigt. Wer sich für Militär LKW interessiert wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Neben der Pritschenversion hat ICM auch eine Version mit BM-13-Katjuscha Raketenwerfer auf den Markt gebracht. Leider hat ICM noch nicht die Chance genutzt um die Sattelschleppervariante U6 zu bringen, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Absolut zu empfehlen!

Erhältlich beim Modellbauhändler Ihres Vertrauens.