Den aktuellen T-54B von Takom in der „late“ Variante haben wir ja bereits hier vorgestellt. Miniart schickt nun ebenfalls einen T-54B in’s Rennen, hier jedoch in der „early“ Variante. Goldene Zeiten für Freunde sowjetischen Schwermetalls aus Zeiten des kalten Krieges …
Vorbild
Beim T-54 handelt es sich um einen der wichtigsten sowjetischen Panzer aus der Zeit des kalten Krieges. In der Variante „B“ war der T-54 als erster sowjetischer Panzer nachtkampftauglich, was durch die beiden Infrarot-Suchscheinwerfer ermöglicht wurde. Des weiteren verfügte der T-54B über das stabilisierte D-10T2S 100 mm Geschütz. Hergestellt wurde das Fahrzeug ab 1957. Weiter Infos zu der Geschichte des T-54B finden Sie hier.
Bausatz
Der erste Eindruck nach dem Auspacken : Proppenvoll.
Auf jeden Fall können wir schon mal feststellen : Für das ausgegebene Geld kriegt man jede Menge Plastik als Gegenleistung zurück – die Qualität davon schauen wir uns gleich an.
Inklusive Klarsichtteilen finden 67 (!) Gussäste sich auf 25 verschiedene Gussast-Typen verteilen. Als Reviewer kann man da schon mal etwas panisch werden. Aufgrund der vielen verschiedenen Gussäste verwendet Miniart zur Identifizierung nicht nur einen Buchstaben pro Gußast, sondern gleich zwei.
Gußast „Ba“
Fangen wir an mit dem Gußast „Ba“. Schon hier geht Miniart absolut in die Vollen und präsentiert und wunderschöne Details in Form der Runde am Baumstamm und den inneren Seitenwänden der Wanne. Die Angüsse sind recht klein gehalten, was ein einfaches Abtrennen ermöglicht.
Gußast „C“
Langsam bilden sich die ersten Schweißperlen auf der Stirn, nicht jedoch wegen schlechte Gussqualität oder mangelhaften Details. Im Gegenteil : Wir finden am Gußast „C“ feinste Streben und Stangen die über mehrere Angüsse verfügen. Aufgrund der dünnen Materialstärke ist hier das Risiko einer Beschädigung beim Abtrennen recht wahrscheinlich.
Gußast „Ca“
Auf ähnlichem Level geht es beim Gussast „Ca“ weiter. Insbesondere die vielen extrem filigranen Kleinteile fallen hier ins Auge.
Gußast „Hd“ (4x)
Gußast Hf (10x)
Zugegeben – Einzelgliederketten sind vielleicht nicht jedermanns Sache. In Punkte Detailtreue sind sie aber durch nichts zu ersetzen. Miniart liefert 10 Gussästen, die jeweils über 19 Glieder verfügen – In Summe somit 190 Einzelkettenglieder. Pro Seite werden 90 Kettenglieder benötigt. Somit hat man noch eine Reserve von 10 Gliedern.
Man beachte die Beschriftungen in den Kettengliedern – Respekt !
Gußast „Hj“
Interessanterweise liegen für die beiden Seitenteile der Munitionsbox der DShK ein eigener Gussast bei.
Gußast „Hk“ (10x)
Dem Bausatz liegen 2 verschiedene Arten von Laufrollen bei. Am Gussast „Hk“ finden wir die „Spider“ Laufrollen. Das Profil der Laufrollen ist sehr schön wiedergegeben. Mithilfe von Positionierungsnasen können die beiden Hälften leicht zusammengesetzt werden.
Gußast „Hm“ (10x)
Die alternativen „Starfish“ Laufrollen finden wir an Gussast „Hm“. Auch hier gibt es einen Positionierungspin mit dem die beiden Hälften korrekt ausgerichtet werden können.
Gußast „Ho“ (4x)
Gußast „J“
Die DShK hat Miniart absolut überzeugend hinbekommen. Insbesondere die Kühlrippen wirken äußerst filigran.
Absolut beeindruckend sind die beiden Munitionsgurte. Neben einem Segment mit Hülsen inkl. Patronen gibt es auch ein Segment mit leeren Hülsen.
Gußast „Jc“
Wie beim Panzern üblich sind die Klarsichtteile eher klein und unscheinbar. Das größe Klarsichtteile ist die Linsen für den Hauptscheinwerfer. Schlieren oder Gussfehhler sind keine erkennbar. Die Periskope liegen ebenfalls als Klarsichtteile bei.
Gußast „Je“
Gußast „Kb“ (2x)
Die beiden beiliegenden Seilen weisen eine sehr schön Drahtstruktur auf.
Gußast „Kd“ (2x)
Gußast „Ke“ (2x)
Gußast „L“
Am Gussast „L“ finden wir nun einige charakteristische Großteile wie z.B. den Wannenboden und den Turm.
Die Gussstruktur des Turms und der Kommandantenkuppel wirken absolut überzeugen.
Gußast „M“
Gußast „Pa“
Gußast „Pb“
Gußast „R“
Gußast „S“
Gußast „T“ (2x)
Gußast „Ta“ (2x)
Gußast „Tc“ (3x)
Gußast „Td“ (3x)
PE Teile
Die PE Platine hat Miniart in einen seperaten Umschlag gepackt. Natürlich ist der Bogen auch von beiden Seiten mit einer durchsichtigen Folie bezogen um einem Verlust der Teile vorzubeugen.
Der Bogen ist durchaus als „umfangreich“ zu bezeichnen. Vor allem die Lüftungsgitter tragen sehr zu einem filigranen Gesamtbild bei.
Decals
Im Gegensatz zu der bisherigen Ausstattung wirkt der kleine Decalbogen eher etwas kümmerlich. Trotzdem sind damit 4 Markierungsvarianten darstellbar.
- The soviet army, the second half of the 50s
- 2nd Guard Taman Motorized Rifle Division Soviet army, 60s
- Option winter camouflage, intended for use during the conduct of hostilities, 50-60s
- Color option for the parade of the Guard units. Soviet army, 50-60s
Der T-54B kam im Laufe seiner Einsatzzeit bei den verschiedensten Armeen und Konflikten zum Einsatz wie z.B. dem Sechstagekrieg, dem Vietnamkrieg, dem ersten und zweiten Golfkrieg sowie diversen Bürgerkriegen in Afrika. Trotzdem hat Miniart nur Markierungsvarianten der sowjetischen Armee zusammengestellt – definitiv schade.
Anleitung
Die Anleitung zeigt sich ähnlich umfangreich wie die Gussäste. In 59 wird der Bau en détail beschrieben. Beim Bau besteht die Möglichkeit das Fahrzeug im „Nachtkampfmodus“, d.h. mit einsatzfähigem Scheinwerfer, als auch im „Tagmodus“ zu bauen. Die Farbangaben beziehen sich auf die Sortimente von :
- Vallejo
- Humbrol
- Mr. Color
- Testors
- AMMO MIG
Fazit:
- 674 Plastikteile
- 108 PE Teile
- 19 Klarsichtteile
Diese Fakten sprechen eine deutliche Sprache. So detailliert wie der Bausatz ist, so komplex dürfte sich auch der Bau darstellen. Anfänger dürften sich anhand der vielen Gussäste und Bauteile definitiv überfordert zu fühlen. Fortgeschrittene die bereits ein paar Bausätze in der Vitrine haben dürften aber eine Menge Spaß beim Bau des T-54 haben. Erwähnen sollten wir auch noch, dass sämtliche Luken offen oder geschlossen dargestellt werden können. Des weiteren ist es möglich die Torsionsstäbe beweglich zu bauen. Somit kann das Fahrwerk optimal an eine unebene Fläche anpassen – Optimal für Dioramenbauer.
Lediglich die etwas magere Auswahl an Markierungsvarianten trübt das Bild leicht. Hier steht der Aftermarket (z.B. vertreten durch Echelon Fine Details und Star Decals) bereits in den Startlöchern.
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich bei Modellbau König
Tip : Wem die Detaillierung noch nicht ausreicht kann einen Blick auf den den T-54B von Miniart mit der Artikelnummer #37011.
Dieser Kit verfügt über eine komplette Inneneinrichtung. Hier sind dann insgesamt 1167 Teile (inkl. PE und Klarsichtteile) zu verarbeiten.