Eduard hat sich schon mehrfach des Revell-Tornados in 1:48 im Rahmen von Kooperationsausgaben angenommen. Auch hier bildet dieser Bausatz die Grundlage für diese Sonderausgabe, bei der bunten Markierungsoptionen verschiedener Sonderanstriche den „Aufhänger“ bilden. Dementsprechend ist auch des Deckelbild mit einem solchen Sonderanstrich gestaltet. …..
Zu dem sauber verpackten Grundbausatz gibt es als zentrale Zugaben einige Resinteile für das Cockpitinnere und die Räder, Ätzteile und Masken sowie zwei riesige Decalbögen. Eduard deckt damit Bereiche aus der Geschichte des Tornados ab, denen sich Revell erstaunlicherweise bisher kaum gewidmet hat:
Wir haben den Tornadobausatz auf Kitreviewsonline schon mehrfach vorgestellt:
https://www.kitreviewsonline.de/revell-raf-tornado-farewell-in-148-03853/
https://www.kitreviewsonline.de/revells-tornado-assta-3-1-in-148-03849/
Ich verweise hier zu den Spritzgussteilen auf dss zweitgenannte Review zur ASSTA 3.1 Version. Der ASSTA-typische Spritzast U ist hier nicht enthalten. Er wird für die vorgesehenen Maschinen auch nicht benötigt.
Widmen wir uns also an dieser Stelle direkt den Teilen im Bausatz, die den Mehrwert gegenüber den Revell-Spritzlingen ausmachen. Da gibt es zunächst die Resinteile, die in zwei Plastikbeuteln vorhanden sind. Hier handelt es sich bei allen Teilen noch um Resinguss; kein Resindruck:
Enthalten sind die Hauptfahrwerk- und ebenso die Bugräder:
Zunächst gibt es die Innenfelgen mit den Bremsen und feiner Darstellung der Zuleitung für die Bremsschläuche:
Die Hauptfahrwerkräder können mit realistischen Auflageflächen und sauberen Aufdrucken auf den Reifenflanken überzeugen. Auch die Außenfelgen sind mit feinsten Details gegossen; so sind z. B. auch die Ventile gut zu erkennen:
Die Bugräder stehen da dann in Nichts nach:
Im zweiten Beutel gibt es zwei neue Resinsitze für das fliegende Personal:
Von allen Seiten betrachtet ergibt sich eine ganz hervorragende Nachbildung der Schleudersitze, die die der ohne Zweifel auch ganz guten Spritzgussteile bedeutend übertrifft:
Die Sitzpolster sind solide; hier gibt es ja auch kaum Details nachzubilden:
Die Kleinteile ergänzen den Sitz zutreffend an empfindlichen Details:
Mit der in der bekannten Eduard-Spitzenqualität hergestellten farbigen Ätzteilplatine gibt es dann die Teile für die Instrumentenbretter und die Seitenkonsolen in beiden Cockpits und das Gurtzeug für die Sitze:
Die unlackierte Ätzplatine dagegen liefert dazu die Nachbrennerzündringe, etliche Teile für die Verbesserung der Waffenpylone und auch noch weitere Teile für die Verwendung im Cockpit bzw. der Cockpithaube (Rückblickspiegel), die dort lackiert werden müssen. Die Platine steht in der Ätzqualität der Farbigen in nichts nach:
Der Maskenbogen weist den bekannten Inhalt für die Abklebung der äußeren Flächen der Cockpithaube und für die Abklebung der Räder auf:
Die Verwendung der Masken ist innerhalb der Anleitung auf Seite 17 beschrieben:
Im Maskenset gibt es auch noch eine Acetatfolie, aus der „Scheiben“ für die HUD’s geschnitten werden können:
Bei der Ausrichtung dieses Bausatzes müssen natürlich die Decals besondere Anforderungen erfüllen. Und das tun Sie in jeder Beziehung auch! Es gibt zwei riesige Debalbögen. Jeder ist für sich mehr als DIN-A4-groß und zwar in Länge und Breite. Ich muss sie daher jeweils zweigeteilt hier vorstellen. Der erste komplett bunte Bogen enthält die große Masse der Sonderlackierungen und die großen Markierungen, Wappen und Nummerierungen. Es sind auch hier wieder Laserdrucke mit Deck- bzw. Trägerfilm, der nach dem Trocknen der Decals abgezogen werden kann und dann einen optischen Eindruck „wie lackiert“ hinterlässt:
Der nächste Bogen enthält oben noch einige Decals für die Sondermarkierungen und die Instrumente und Seitenkonsolen. Ansonsten enthält er umfangreichste Wartungs- und Gehwegmarkierungen (die nach meinem Eindruck auf dem Decalbogen falsch zugeordnet sind) in verschiedenen Ausführungen. Die Beschriftungen gibt es auch in umfangreicher Art für die Außenlasten und die zugehörigen Pylone. Es bleibt damit auch nach der Verwendung für ein Modell aus diesem Bausatz noch genug Material für mindestens einen weiteren Bau übrig:
Die Bauanleitung beginnt mit der einer Interpretation des Deckelbilds und der Eduardtypischen Seite 2 mit der Übersicht über den Inhalt und den Farbhinweisen:
Die weitere Zusammenbauanleitung ist aus den Grafiken der Revell-Anleitung entwickelt und für die Verwendung der Eduardzugaben ergänzt worden. Sie ist daher nur teilweise Eduardtypisch, führt aber sicher durch den Bau, der wie bei jedem Schwenkflügler nicht einfach ist. Da der Revellbausatz darüber hinaus noch etliche Optionen bei der Tragflächen- und Klappenstellung sowie bei der Schubumkehranlage bietet und die Pylone auch beweglich bleiben sollen, erfordert er schon einige Modellbauerfahrung. Für Anfänger ist er keineswegs geeignet:
Aus dem Bausatz sind sieben Lackierungs- und Markierungsoptionen möglich. Es sind keineswegs alles Sonderlackierungen zu bestimmten Anlässen, sondern auch drei „normale“ Geschwadermaschinen, die einen Einblick in die Einsatzgeschichte der IDS-Tornados – allerdings nicht umfassend, das wäre eine sehr viel umfangreichere Geschichte – geben. Gleichzeitig bieten die sieben Optionen einen einführenden Überblick über die Vielfalt der vom Tornado in seiner Einsatzzeit bei Luftwaffe und Marinefliegern geführten Lackierungen.
Möglichkeit A ist die vom Deckelbild und ergibt eine Maschine des Marinefliegergeschwaders 2 mit großflächigen sehr bunten Markierungen am Rumpf und dem Seitenleitwerk. Ansonsten trägt der Rumpf einen Rundumsichtschutz nach der recht dunklen Norm 87:
Die Möglichkeit B ist eine der nicht sondergetarnten Einsatzmaschinen, hier vom seinerzeitigen JaboG 38. Mit der Norm 76 Lackierung mit hellen Unterseiten und größeren grauen Flächen auf den oberen Seiten wirkt sie deutlich heller. Sie trägt darüber hinaus auch gelbe Gehwegmarkierungen:
Maschine C ist dann wieder eine mit Sondertarnung des seinerzeitigen Aufklärungsgeschwaders 51 zum Tiger-Meet 2002. Die Sondermarkierungen erstrecken sich mit Tigerstreifen in schwarz-weiß auf dem oberen Rumpf und den Zusatztanks, die nicht so recht zu dem Geschwaderwappentier – einem schwarzen Panther, dessen Kopf das komplett schwarze Seitenruder an beiden Seiten ziert – passen mag. Ansonsten gibt es einen auch hier recht dunkel wirkenden Anstrich in der der Norm mit drei Farben in Grau und Grün:
Im Wechselspiel zur Normallackierung in der ersten Norm 76 der Marineflieger gibt es die Möglichkeit D vom Marinefliegergeschwader 1. Es handelt sich hier um die Hellgrau-/Dunkelgrau Lackierung die auch als Delfinlackierung bezeichnet wurde. Auch hier gibt es die gelben Gewegmarkierungen:
Wieder eine auffällige und auch großflächige Sondermarkierung gibt es bei der Möglichkeit E zum Flugstundenjubiläum mit Tornados. Mit den anlackierten großen schwarzen Flächen am Rumpf und dem Seitenleitwerk entspricht diese Maschine dem am Bug geführten Namen „Black Thunder“ auf jeden Fall! Die hier abgebildeten roten Begehstreifen sind auf dem Decalbogen jedoch nicht enthalten:
Weiterhin mit einer Sonderlackierung – diesmal nur auf dem Seitenleitwerk – folgt die Variante F ebenfalls wieder vom Aufklärungsgeschwader 51, diesmal zum Tiger-Meet 2006. Die entsprechende Maschine trägt ansonsten den späten Anstrich nach Norm 95 in drei hellen Grautönen als Rundumlackierung, „Wrap-Around“ auf Modellbauneudeutsch. Hier ist dann auch ein richtiger Tigerkopf auf dem Seitenleitwerk:
Zum Schluss gibt es dann eine Maschine vom JaboG 33 in Büchel in der Norm 83 ohne Sonderabzeichen aus dem Jahr 1999. Der Haupteinsatzauftrag zu dieser Zeit war die Sicherstellung der sog. „Nukelaren Teilhabe“. Man könnte daher diesen Auftrag durch Anbringung einer passenden Abwurfwaffe darstellen:
Zum Ende der Anleitung gibt es dann umfangreiche Hinweise zur Verwendung der Decals für die Wartungshinweise. Hier an den Ober- und Unterseiten:
Dann an den Rumpfseiten, den Tanks und den Pods an den äußeren Stationen unter den Tragflächen:
Und zum Schluss noch an den Pylonen unter Rumpf und Tragflächen, dem Aufklärungsbehälter auf den Tragflächen für die Begehflächen:
Wir haben hier also den besten verfügbaren Grundbausatz in 1:48 in einer beträchtlich angereicherten Ausführung, mit einer enormen Auswahl an attraktiven Markierungsmöglichkeiten und das nicht nur bezüglich der Sondermarkierungen. Wer über die modellbauerischen Kenntnisse und Fähigkeiten für diesen Bausatz verfügt, findet hier ein Angebot im oberen Preissegment, das seinen Preis in Anbetracht der Zugaben von Eduard auf jeden Fall wert ist.
Erhältlich ist diese Ausgabe bis zum Verkauf der limitierten Auflage im Eduard Onlineshop:
https://www.eduard.com/eduard/tornado-ids-1-48-1-4.html?lang=1
Hermann Geers, Wietmarschen